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Natalie Pawlik neue Bundesbeauftragte für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Natalie Pawlik wurde zur neuen Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten berufen. Quelle: Deutscher Bundestag/Inga Haar

Für Anerkennung und Teilhabechancen - Neue Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten ist die Bundestagsabgeordnete Natalie Pawlik. Die 29-jährige SPD-Politikerin trat ihr Amt am 14. April an. Am Vortag hatte das Bundeskabinett Natalie Pawlik auf Vorschlag der Bundesministerin des Innern und für Heimat Nancy Faeser zur neuen Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten berufen und gleichzeitig den bisherigen Bundesbeauftragten Dr. Bernd Fabritius (CSU) von diesem Amt, das er seit April 2018 innehatte, entbunden. Die Bundesinnenministerin dankte Fabritius für seine „wertvolle und wichtige Arbeit“ und versicherte, mit ihm als Präsident des Bundes der Vertriebenen weiterhin sehr eng zusammenzuarbeiten.

Natalie Pawlik wurde 1992 in Wostok in Russland geboren und kam im Alter von sechs Jahren gemeinsam mit ihrer Familie als Spätaussiedlerin nach Deutschland. Die Familie ließ sich in der hessischen Stadt Bad Nauheim nieder, wo Natalie Pawlik bis heute lebt. Pawlik hat ein Bachelor-Studium in Geschichts- und Kulturwissenschaften und einen Master-Studiengang in Gesellschaft und Kulturen der Moderne an der Justus-Liebig-Universität in Gießen absolviert. Seit 2015 arbeitete sie im Wahlkreisbüro des Europaparlaments-Abgeordneten Udo Ballmann (SPD), zuletzt als Büroleiterin. Im September 2021 gelang ihr der Einzug in den Deutschen Bundestag als direkt gewählte Abgeordnete des Wahlkreises Wetterau I. 
Seit 2011 engagiert sich Natalie Pawlik als Stadtverordnete in Bad Nauheim. Bei den Kommunalwahlen 2016 wurde sie in den Wetterauer Kreistag gewählt. Natalie Pawlik ist unter anderem Mitglied im Verein Deutsche Jugend aus Russland e.V.

Anlässlich der Berufung der neuen Aussiedlerbeauftragten erklärte Bundesinnenministerin Nancy Faeser, dass sich die Bundesregierung ihrer „Verantwortung gegenüber den Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedlern, den Vertriebenen, den nationalen Minderheiten in Deutschland und den deutschen Minderheiten im Ausland sehr bewusst“ sei. Mit Natalie Pawlik habe man eine junge Politikerin gewonnen, „die mit ihrer eigenen Biografie und Erfahrung eine besondere Glaubwürdigkeit hat“. Pawlik werde „eine starke politische Stimme für Zusammenhalt und Teilhabe sein“, so Faeser. 

Die neue Bundesbeauftragte, die wie Faeser aus dem hessischen SPD-Landesverband kommt, betonte, gerade in diesen schwierigen Zeiten sei es wichtig, „Minderheitenrechte im In- und Ausland zu schützen und den sozialen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft zu stärken“. Es entspreche „der Lebensrealität vieler Menschen in Deutschland, einer nationalen Minderheit anzugehören oder eine Vertriebenen- und Aussiedlergeschichte zu haben“. Diese Menschen hätten „Anerkennung und Teilhabechancen verdient“, sie dabei zu unterstützen betrachte sie als ihre Aufgabe in ihrer neuen Position, fügte die Politikerin hinzu.

Bundesvorsitzender Peter-Dietmar Leber gratulierte der neuen Bundesbeauftragten zur Amtsübernahme und informierte sie über das Wirken unserer Landsmannschaft in Deutschland sowie im Banat. „Die Integration der Banater Schwaben in Deutschland ist gut verlaufen, aber es verbinden uns noch viele sichtbare und unsichtbare Fäden mit unserer Heimatregion, mit den Landsleuten und Menschen, die dort leben, mit denen wir gemeinsame Wertvorstellungen und Interessen teilen“, schrieb der Bundesvorsitzende. Er lud die Bundesbeauftragte zu einem Besuch in das Banat ein. 

Das Amt des Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen wurde im September 1988 eingerichtet und 2002 durch die Beauftragung für die nationalen Minderheiten ergänzt. Es ist beim Bundesministerium des Innern angesiedelt.

Die Beauftragte ist zentrale Ansprechpartnerin auf Bundesebene für die Aussiedlerinnen und Aussiedler und verantwortlich für die Koordinierung der Aussiedlerpolitik der Bundesregierung sowie der Integrationsmaßnahmen mit Bund, Ländern und Gemeinden sowie den im Eingliederungsbereich tätigen Organisationen. Zusätzlich betreut sie die in den Herkunftsgebieten der Aussiedler verbliebenen Deutschen, koordiniert die Maßnahmen der Hilfspolitik der Bundesregierung und ist Co-Vorsitzende der bestehenden Regierungskommissionen für Angelegenheiten der deutschen Minderheiten. Außerdem ist die Beauftragte zentrale Ansprechpartnerin auf Bundesebene für die nationalen Minderheiten in Deutschland.