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Bakowa ist und bleibt ein Teil von uns

Nach dem Gottesdienst haben sich die Trachtenpaare mit Pfarrer Reinholdt Lovasz am Brunnen vor der Stadthalle im goldenen Schein der Herbstsonne zu einem ersten Gruppenfoto zur Erinnerung an das 22. Treffen mit Kirchweihfest der HOG Bakowa aufgestellt. Fotos: HOG Bakowa

Zum Bakowaer Kirchweihfest in Sinsheim legten 16 Paare die Tracht an.

In der Erzählung „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry heißt es, es müsse feste Bräuche geben, die leider etwas in Vergessenheit geraten seien. Feste Bräuche seien das, „was einen Tag vom anderen unterscheidet, eine Stunde von anderen Stunden“. Dieses Wissen um die Bedeutung der Bräuche wohnt längst schon in den Herzen der Bakowaer, die der Einladung zum Heimatortstreffen am 28. September nach Sinsheim gefolgt sind. Das zahlreiche Erscheinen von Jung und Alt hat eindrucksvoll dokumentiert, wie wichtig ihnen allen diese Zusammenkunft nach wie vor ist. Sie ist zu einem festen Brauch geworden, der den Alltag unterbricht und das Angenehme mit dem Nützlichen sinnvoll verbindet, mit dem Ziel, Brauchtum und Sitten an die nächste Generation weiterzugeben. Denn, wer sich zu seiner Heimat bekennt, bekennt sich zu seiner Identität, zu seiner Herkunft und seinen Wurzeln, die erst ein Wachsen und Gedeihen ermöglichen.

Bei diesem Heimattreffen wurde man dem alten Sprichwort gerecht: „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“, da die Vorstandssitzung noch vor Beginn der Feierlichkeiten abgehalten wurde. Im Anschluss daran zelebrierte Heimatpfarrer Reinholdt Lovasz im vollbesetzten Saal der Stadthalle den Festgottesdienst. Die Organistin Käthe Schlapansky hat es wieder einmal verstanden, einen Chor um sich zu scharen, der mit der Schubert-Messe zur musikalischen Gestaltung des Gottesdienstes beitrug. Die Trachtenträger verliehen der heiligen Messe einen festlichen Rahmen.

Anschließend konnten bei einem gemütlichen Kaffeeplausch die ersten Neuigkeiten ausgetauscht werden. Dabei wurde zwischendurch immer wieder ein Lob für die leckeren selbstgebackenen Kuchen ausgesprochen, die vortrefflich gemundet haben. Währenddessen fand in einem Nebenraum ein erstes Treffen der Jugendlichen statt mit dem Ziel, den bereits von Facebook bekannten Namen nun auch die dazu passenden Gesichter und Stimmen zuzuordnen. Das hat ganz gut geklappt, so dass sich die Trachtenpaare schon nach kurzer Zeit ähnlich freundschaftlich verbunden fühlten wie seinerzeit die Kirchweihpaare in Bakowa. Auch die Zuschauer schienen das zu spüren, als sie mit ihrem Applaus dem stattlichen Trachtenzug anerkennendes Lob zollten. Voller Stolz trug das Vortänzerpaar, die Geschwister Xenia und Manuel Jäger, den geschmückten Rosmarinstrauß voran und führte den festlichen Einmarsch der 16 Trachtenpaare an, begleitet von der Musik der Band „TOP 2“. Nach einem Grußwort des HOG-Vorsitzenden Ernst Bayerle wurde unter der Maibaumkrone der Kirchweihstrauß von Vortänzerin Xenia Jäger ausgetanzt, so wie es der Vortänzer in seinem Spruch angekündigt hatte. Wenn man bedenkt, dass diese Jugendlichen ein Kirchweihfest eigentlich nur vom Hörensagen der Eltern und Großeltern kennen, kann man sich einig sein: Sie haben es dank guter Lehrmeister mit Bravour gemeistert.

Für so manchen Anwesenden gab es sicherlich auch bewegende Augenblicke, die Erinnerungen an das ein oder andere Kirchweihfest in Bakowa wachgerufen haben. Und immer wieder konnte man mal hier, mal dort einen Kommentar hören: „Schau mal, das war doch der ...!“ oder: „Hast du die ... gerade gesehen?“ Während der ganzen Zeit lief nämlich im Hintergrund eine Präsentation mit zahlreichen Fotos vom Dorf und von Kirchweihfesten aus längst vergangenen Tagen. So verging die Zeit wie im Fluge, und das nicht nur für die Zuschauer, sondern auch für die Tänzer, die zu den stimmungsvollen Klängen der Musikband voll auf ihre Kosten kamen.

Den Veranstaltern bereitete es sichtlich Genugtuung, so viele zufriedene Gesichter zu sehen, die gute Stimmung mitzuerleben und das große Interesse seitens der Landsleute festzustellen. Da fällt es doch gleich leichter, die Einladung zum nächsten Heimattreffen am 27. September 2014 auszusprechen, weil davon auszugehen ist, dass dieses eben miterlebte Fest einfach dazu verlockt, auch beim nächsten Mal wieder dabei zu sein – selbst wenn durch die Renovierungsarbeiten an der Stadthalle Sinsheim der bisher gewohnte Rhythmus durch einen neuen abgelöst wird. Schließlich hat der Vorstand sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht, da es doch sehr viel zu bedenken, zu planen und zu regeln gilt.

Doch was wäre ein Treffen ohne die vielen fleißigen Helferinnen und Helfer im Vorfeld? Ihnen allen sei nochmals ein herzliches Dankeschön ausgesprochen, ebenso den Trachtenpaaren und Kuchenspenderinnen sowie all jenen, auf deren Schultern die Hauptlast und Verantwortung ruht.