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Anspruchsvolles kulturelles Begleitprogramm

Die Neubeschenowaer genießen das Beisammensein im Festsaal des Gasthofs „Asum“ in Laimering. Fotos: HOG Neubeschenowa

Mit dabei: die jungen Musiker Sarah und Oliver Christian.

Das 22. Treffen der Heimatortsgemeinschaft Neubeschenowa wird den Teilnehmern gewiss noch lange in angenehmer Erinnerung bleiben. Trotz widriger Wetterverhältnisse versammelten sich am 14. September 130 Landsleute. Der HOG-Vorstand hatte ein ebenso abwechslungsreiches wie anspruchsvolles Programm zusammengestellt.

Das Treffen begann mit einem gemeinsamen Mittagstisch und anschließender Neuwahl des Vorstandes. Als Wahlleiter fungierte der HOG-Ehrenvorsitzende Matthias Wanko. Alter und neuer Vorsitzender ist Ewald Müller. Unterstützt wird er von der stellvertretenden Vorsitzenden Maria Friedrich, Kassenwartin Anni Palmert, Schriftführerin Gerda Filippi und den Beisitzern Karin Müller-Franzen, Melitta Willkomm, Viktor Filippi, Barbara Hühn, Edgar Mayer und Gerhard Christian. Als Kassenprüfer wurden Konstantine Slavik und Herta Krauss gewählt.

In der nahegelegenen Kirche von Laimering feierten die Landsleute die heilige Messe mit Pater Lucian, einem katholischen Priester aus Bacău, der in Bergen am Chiemsee seinen kirchlichen Dienst versieht. Die Messe bewegte die Anwesenden dank der einfühlsamen Gestaltung durch den Priester, aber auch dank der Begleitung durch den jungen Trompeter Oliver Christian, Sohn von Harald und Liane Christian. Seine Musik ging allen Kirchenbesuchern nahe und gab dem Gottesdienst eine festliche Note.

Ein Großteil der Landsleute fand sich gegen Abend zu einer Dichterlesung ein. Geladen war der Banater Schriftsteller Johann Lippet, der von Melitta Willkomm und Siegrun Jäger vorgestellt wurde. Der Autor las Fragmente aus seinem Roman „Bruchstücke aus erster und zweiter Hand“, in dessen Mittelpunkt der zweiundzwanzigjährige Enkel eines Banater Schwaben steht. Das gute Verhältnis zu seinem Großvater und die lebendige Erinnerung an dessen Erzählungen bringen den Enkel zu einer Reise ins Banat, wo er auf eine ihm völlig unbekannte Lebenswirklichkeit stößt. Die Zuhörer aber kannten diese Welt aus eigener Erfahrung. Durch die Beschreibung der Erfahrungen, die der Enkel im Banat macht, nahm der Autor die Zuhörer mit und führte sie in eine vertraute Vergangenheit zurück, was angenehme, aber auch wehmütige Gefühle weckte. Die Dichterlesung wurde von Harald und Liane Christian auf der Geige bzw. am Keyboard musikalisch umrahmt. Sowohl die „Andalusische Romanze“ als auch das dargebotene Menuett begeisterten das Publikum.

Musik stand übrigens bei diesem Treffen im Mittelpunkt. Das ehemalige Regert-Quintett bot in Erinnerung an den tragischen Tod des Gründers in Neubeschenowa vor vierzig Jahren ein Ständchen dar. Die Musiker Anton Weschler (Freidorf), Ewald Müller, Roland Mutter und Viktor Filippi spielten und sangen Lieder aus dem früheren Repertoire der Formation. Das Quintett sowie die Eheleute Harald und Liane Christian wie auch deren Sohn Oliver musizierten an diesem Abend ohne Honorar; es war ihnen alle eine Ehre, für die Gemeinschaft tätig zu sein.

Auf dem Programm standen noch das Totengedenken, die Ansprache des HOG-Vorsitzenden, die Vorstellung des neugewählten Vorstandes und das Grußwort des Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft der Banater Schwaben, Peter-Dietmar Leber. Dieser lobte die Mithilfe von Neubeschenowaer Landsleuten beim Umzug der Bundesgeschäftsstelle der Landmannschaft, dankte für deren Hilfe und begründete, warum auch heute noch die Verbandsarbeit der Landsmannschaft sehr wichtig ist.

Die stellvertretende HOG-Vorsitzende Maria Friedrich, Verfasserin des Neubeschenowaer Familienbuches, hatte sich bereit erklärt, über ihre Ahnenforschung zu informieren. So fanden sich am späten Abend interessierte junge und ältere Landsleute ein, die ihre eigenen Anliegen in Sachen Familienforschung vorbrachten. Dabei konnte Friedrich wertvolle Tipps dazu geben, wie ein Stammbaum erstellt und welche Art der Darstellung gewählt werden kann und wie das Familienbuch dabei hilft.

Der Abend klang gemütlich aus. Uwe Strobel aus Fürstenfeldbruck, ein Alleinunterhalter mit viel Freude am Musizieren, unterhielt die Gäste bis spät in die Nacht. Für einige war da aber immer noch nicht Schluss. Mit Akkordeon-Untermalung von Anton Weschler wurde bis in die frühen Morgenstunden gesungen.

Was der Vorstand in seiner Einladung versprochen hatte, wurde geboten: ein freudiges Wiedersehen, schöne gemeinsame Stunden im Beisein von Freunden und Bekannten, anregende Gespräche, der Austausch wertvoller Erinnerungen, musikalischer und literarischer Kunstgenuss. Die Teilnehmer danken Ewald Müller und dem gesamten Vorstand für die Mühe bei der Organisation und Durchführung des Heimattreffens.