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Trachtengruppe Reutlingen: Zumba, Gemeinschaftstänze und Hüttengaudi

Die Trachtengruppe Reutlingen erlebte ein abwechslungsreiches Wochenende in der Laichinger Hütte. Foto: Banater Knipser Reutlingen

„Tradition und Brauchtum sind nicht nur unsere Wurzeln, sondern stehen auch für Gemeinschaft und Zusammenhalt.“ (Thomas Wolf)

Am zweiten September-Wochenende war es endlich wieder soweit: Die Trachtengruppe der Banater Schwaben Reutlingen traf sich in der Laichinger Hütte zur alljährlichen Klausurtagung, die unter Einhaltung der 3G-Regel stattfand.

Am Freitag, dem 10. September, ab 17 Uhr reisten 22 Mitglieder der Trachtengruppe an. Die Freude über das Wiedersehen war groß – immerhin war es das erste Zusammentreffen seit über einem Jahr. Nachdem die Zimmer bezogen waren und der Proviant verstaut wurde, begaben wir uns in den Gesellschaftsraum zum gemeinsamen Abendessen. Serviert wurde ein traditionell schwäbisches Gericht: Variationen von Maultaschen und Kartoffelsalat. Je nach Geschmack gab es die Maultaschen in der Brühe oder überbacken mit leckerer Soße. Trotz voller Bäuche hielt es uns nach dem Essen nicht lange auf den Stühlen: Kaum hatte Sabine Kirsch über die Musikbox die erste Polka angespielt, stürmten wir die „Tanzfläche“. Bis spät in die Nacht wurde getanzt und gefeiert. Müde, aber glücklich fielen wir zu später Stunde in die Betten.

Am Samstag hieß es dann um 7.30 Uhr raus aus den Federn. Denn bereits um 8.30 Uhr war Frühsport angesagt: Zumba-Fitness. Melinda Petla lud zur Einstimmung, Lockerung und Bewegung. Dank des schönen Wetters konnten wir bei Sonnenschein zu lateinamerikanischen Rhythmen auf dem Vorplatz der Hütte die müden Knochen in Bewegung bringen. Die ein oder andere Kuh auf der Weide gegenüber muss wohl von unserem Können begeistert gewesen sein.

Danach musste erst einmal neue Kraft getankt werden. Das für unsere Gruppe typisch reichliche Frühstück ließ keine Wünsche offen. Mitgebracht worden waren allerlei Leckereien: von selbstgemachter Marmelade, Wurst und Käse über Antipasti und Brötchen bis hin zu frischem Obst und Gemüse. 

Um 10 Uhr starteten wir mit unserem ersten Programmpunkt. Nach eineinhalb Jahren ohne Tanzproben und Auftritten entschieden wir uns, vier der Gemeinschaftstänze von Grund auf, Schritt für Schritt, durchzugehen. Unsere Tanzleiter Melinda Petla, Sabine Kirsch und Karsten Loch schafften es in kurzer Zeit, uns die Schritte und Figuren der Tänze „Veilchenblaue Augen“, „Kathi Ländler“, „Mein Banater Land“ und „Donauschwabenwalzer“ wieder ins Gedächtnis zu rufen. „Bis bald, auf Wiedersehen“ kam als Zugabe hinzu. Die Wiederholungseinheit war vor allem im Hinblick auf unseren Auftritt auf der Landesgartenschau in Überlingen Anfang Oktober zusammen mit der Tanzgruppe der Banater Schwaben Singen Gold wert. Auch unsere zwei neuen Mitglieder fügten sich schnell ein und bewiesen ihr Talent, indem sie sich die Schrittfolgen zügig aneigneten. 

Die Mittagspause stand den Teilnehmern zur freien Verfügung. Manche machten sich bei dem herrlichen Wetter zu einem kleinen Spaziergang auf, andere gönnten sich eine kleine Vesper, wieder andere zog es in die Betten, um den wenigen Schlaf der Nacht nachzuholen oder um die überanstrengten Knochen ruhen zu lassen. Schließlich waren wir lange aus der Übung. 

Um 14 Uhr startete der zweite Programmpunkt mit einem kleinen Ausschnitt aus unserem Tanzprogramm in Dirndl. Geprobt wurden „Die Fischerin vom Bodensee“ und „Drah di um“. Zum Teil schwer atmend, aber zufrieden mit unserer Leistung, begaben wir uns gegen 16 Uhr zum traditionellen Fototermin. Ralf Klotzbier von den Banater Knipsern war extra mit seiner Ausrüstung angereist, um die Klausurtagung fotografisch festzuhalten. Danach war der offizielle Teil des Tages geschafft. 

Während Melinda Petla und Sabine Kirsch in einem Restaurant vor Ort das zuvor bestellte Abendessen abholten, genossen die anderen eine wohltuende Dusche. Frisch und munter begaben wir uns zum Abendessen. Das Buffet glänzte mit panierten Putenschnitzeln, Schweinebraten, Spätzle, Gemüse, Kartoffelgratin und Bratensoße. Ein von uns zubereiteter gemischter Salat sorgte für die frische Note. Das Essen vom Gasthof „AlbErnte“ war wie bereits die Jahre zuvor wieder ein Gaumenschmaus. 

Um die Zeit nach dem Essen bis zur geplanten Video- und Bildershow zu überbrücken, spielten wir Karten, Backgammon oder führten Unterhaltungen. Oliver Steiner präsentierte uns anschließend die Aufnahmen des Tages. Die Tänze in Wiederholung zu sehen war sehr lehrreich, nach der langen Pause durften aber die (selbstverständlich wenigen) Fehler nicht zu ernst genommen werden. Die ein oder andere Szene führte dennoch zu schallendem Gelächter. Durchweg waren in den Aufnahmen unsere strahlenden Gesichter zu sehen, zumal wir alle froh waren, endlich wieder unserer Leidenschaft nachgehen zu können.  

Am Sonntagmorgen war erst einmal erneut Zumba angesagt. Nach der sportlichen Ertüchtigung genossen wir das gemeinsame Frühstück. Gegen 10 Uhr starteten wir mit der Wiederholungseinheit der Tänze vom Vortag. Die Vorgabe lautete: Bei einem Fehler muss der Tanz wiederholt werden. So beschallten manche Lieder mehrmals, andere nur einmal die Hütte. Mit unserer Leistung schlussendlich sehr zufrieden, bereiteten wir das Mittagessen gemeinsam zu. Es wurden Maultaschen mit Ei sowie die Reste vom Vorabend kredenzt – viel war zwar nicht übrig, aber satt waren wir danach dennoch alle. Nachdem die Räume geputzt und unsere Sachen gepackt waren, hieß es leider schon wieder Abschied nehmen. 
Die Hütte für das kommende Jahr ist bereits gebucht und wir freuen uns jetzt schon alle darauf. Ein großer Dank geht an Michael Huschitt für die Organisation, an unsere Tanzleiter für die Kreativität und Geduld sowie an alle, die dieses Wochenende wieder einmal so besonders gemacht haben.