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Tschakowaer Flair in neuem Ambiente

Tschakowaer Landsleute mit Pfarrer Johann Palfi und Ehrengast Richard Jäger. Foto: Hedwig Kernweiss

Am 21. September ging für viele Landsleute aus Tschakowa ein Wunsch in Erfüllung – ein Wiedersehen mit Freunden, Schulkameraden, Bekannten und Nachbarn. Herzliche Begrüßungen, Umarmungen, Freudentränen, begleitet von Erinnerungen aus früheren Zeiten, belebten den Sektempfang. Es war der Auftakt zu einem wunderschönen Spätsommertag, den etwa 130 Tschakowaer zusammen im Augsburger Hubertushof verbrachten.

Nach einem netten Plauderstündchen besuchten die Anwesenden den Gottesdienst in der benachbarten Sankt-Franziskus-Kirche. Mit lieben, tröstlichen Worten gelang es Heimatpfarrer Johann Palfi, die Tschakowaer  anzusprechen. Deutlich kam seine Botschaft an, dass nicht die Gesundheit das höchste Gut sei, sondern Gottes Gnade und Herrlichkeit. Die Messe wurde vom Tschakowaer Kirchenchor musikalisch begleitet.   Edith Tausch hatte die Chormitglieder animiert, an diesem besonderen Tag an der Messe mitzuwirken. Ihr sowie den Sängerinnen und Sängern, die mit der „Deutschen Messe“ von Franz Schubert die Erinnerung an die heimatlichen Gottesdienste wiederbelebt haben, gebührt ein großes Lob.

Zum offiziellen Teil des Treffens begrüßte der Vorsitzende der HOG Tschakowa, Hannes Degel, den stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft der Banater Schwaben, Richard Jäger. Dieser stellte das 2012 in drei Bänden erschienene „Familienbuch der katholischen Pfarrgemeinde Tschakowa im Banat mit den Filialen Gilad, Obad und Wojteg (bis 1919), 1724 – 1971“ von Anton Neff vor. Der Autor hat in mühevoller Arbeit ein übersichtliches, alphabetisch geordnetes Werk geschaffen, das allen Tschakowaern zu empfehlen ist. Die HOG dankt allen, die das Erscheinen dieses umfangreichen Familienbuchs ermöglichten: dem Autor Dr. Anton Neff, Dietmar Giel für das Layout, dem HOG-Ehrenvorsitzenden Johann Brunn als treibende Kraft des Vorhabens, seiner Tochter Gertrud Muschong für Recherchen in Tschakowa sowie dem Bürgermeisteramt von Tschakowa, namentlich Silvia Raber für die Unterstützung bei der Beschaffung von Unterlagen und Bürgermeister Petre Filip. Im Vorwort schildert Hannes Degel die Entstehung des Familienbuchs. Edith Tausch verfasste eine geschichtliche Einleitung zu diesem Werk, worin die Ortsgeschichte exemplarisch zusammengefasst ist. Das Familienbuch ist über Hannes Degel zu beziehen.

Anschließend leitete Richard Jäger die Wahl des neuen HOG-Vorstands. Hannes Degel bleibt weiterhin Vorsitzender, Eduard Kernweiss Stellvertretender Vorsitzender und Gertrude Muschong Kassenwartin. Elfriede Kato übernimmt das Amt der Schriftführerin, das bisher Inge Balog-Melmer innehatte. Die HOG dankt Inge Balog-Melmer für acht Jahre engagierte Verbandsarbeit. Konrad Quitter und Josef Lang sind auch zukünftig Beisitzer. Neu ins Amt wurde Edeltraud Süß als Bindeglied zur Heimatgemeinde gewählt.

Einer der Höhepunkte des Treffens war wieder der Aufmarsch von mehr als 20 Paaren mit „Hut und Tichl“. Die geschmückten Hüte waren ein wahrer Blickfang. Gute Stimmung verbreitete bis spät in die Nacht die Werner-Maurer-Band. Der Tschakowaer Kirchweihländler wurde von allen Kirchweihpaaren getanzt und sorgte für nostalgische Stimmung. Jung und Alt haben miteinander fröhliche Stunden verbracht. Viele Familien waren zahlreich erschienen und genossen diesen Tag in vollen Zügen. So ist zum Beispiel die Großfamilie von Doina Müller mit 29 Mitgliedern aus drei Generationen erschienen – es war für sie nicht nur ein Treffen mit Landsleuten, sondern auch ein einzigartiges Familientreffen.

Eine Freude für jeden Betrachter war die Bilderausstellung von Stefan Werth. Der gebürtige Tschakowaer hat seine Leidenschaft zum Malen erst vor einigen Jahren wiederentdeckt. Da seine Kunstwerke bei einigen Ausstellungen in Cafés und Kliniken in München und Augsburg auf gute Resonanz gestoßen sind, schuf Werth weitere Ölbilder (vor allem Landschaften, zu denen er eine Vorliebe hegt), die in einer Dauerausstellung in der Kinderambulanz des Klinikums München-Großhadern zu sehen sind. In der Ausstellung zum 13. Tschakowaer Treffen präsentierte er eine Auswahl seiner Werke.

Zu vorgerückter Stunde verabschiedeten sich Freunde, Familienmitglieder und Bekannte voneinander, die meisten mit den Worten „Bis zum nächsten Mal“. Es war wieder einmal schön, das Tschakowaer Flair in neuem Ambiente zu genießen.