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Spaichinger Bürgermeister zu Besuch im Banat

Empfang im Rathaus von Lugosch (von links): Franz Aulila, Sorin Tilihoi, Bürgermeister von Darowa, Claudiu Buciu, Bürgermeister von Lugosch, Markus Hugger, Bürgermeister von Spaichingen und Sigmund Blum

Im Rathaus von Darowa (von links): stellvertretender Bürgermeister Gheorghe Usciuc, Franz Aulila, Bürgermeister Markus Hugger, Chefsekretärin Marioara Năfărean, Bürgermeister Sorin Tilihoi und Sigmund Blum

Treffen mit Bürgermeister Dominic Fritz im Rathaus der Stadt Temeswar (von links): Sorin Tilihoi, Dominic Fritz, Markus Hugger, Franz Aulila. Fotos: Sigmund Blum

Die freundschaftlichen Beziehungen zwischen der Stadt Spaichingen und der Gemeinde Darowa haben eine lange Tradition. Der Grundstein dazu wurde bereits im Jahr 1971 gelegt, als der Spaichinger Liederkranz zusammen mit dem damaligen Bürgermeister Erwin Teufel Darowa besuchte. In den folgenden Jahrzehnten verstetigten sich die Verbindungen, zumal viele ausgewanderte Darowaer in Spaichingen eine neue Heimat gefunden haben und in dieser Stadt die Heimatortsgemeinschaft Darowa seit 1981 ihre Heimattreffen organisiert. Auch der neue, seit Mai 2020 amtierende Bürgermeister von Spaichingen Markus Hugger wollte die alte Heimat seiner aus dem Banat stammenden Mitbürger kennenlernen und besuchte im Juli dieses Jahres – 50 Jahre nach dem ersten Besuch eines Spaichinger Stadtoberhaupts – in Begleitung zweier Vertreter der HOG Darowa das Banat, mit Stationen in Darowa, Lugosch und Temeswar. 

Die Heimatortsgemeinschaft Darowa und die Gemeinde Darowa stehen seit Jahrzehnten in einem ständigen Dialog und pflegen Beziehungen auf allen Ebenen. Im Laufe der Zeit wurden im Zuge der Zusammenarbeit auf freundschaftlicher Basis gemeinsam verschiedene Projekte durchgeführt und Veranstaltungen organisiert und – mit Blick auf die Zukunft – immer wieder konkrete Vorhaben definiert. Auch die Beziehungen zwischen der Gemeinde Darowa und der Stadt Spaichingen wurden intensiviert, worauf gegenseitige Besuche der Bürgermeister beider Ortschaften folgten.

Dies hatte zur Folge, dass der neu gewählte Spaichinger Bürgermeister Markus Hugger eine Einladung seines Amtskollegen aus Darowa Sorin Tilihoi zum Anlass nahm, um Darowa, Lugosch und Temeswar zu besuchen. Begleitet wurde er auf seiner Reise ins Banat von zwei Vertretern der HOG Darowa: dem Ehrenvorsitzenden Franz Aulila und Kassenwart Sigmund Blum. Im Rathaus von Darowa kam es zu interessanten Gesprächen, die einer freundschaftlichen Atmosphäre verliefen. Beide Seiten waren sich einig, die gegenseitigen Beziehungen und Begegnungen weiter auszubauen. 

Bürgermeister Tilihoi verwies auf die Dorfentwicklung während seiner Amtszeit: Es wurden neue Gehwege angelegt, alle Haushalte wurden an das Wassernetz angeschlossen, wobei die Wasserversorgung durch zwei Tiefbrunnen und eine moderne Pumpstation sichergestellt wird, es wurde neues Baugebiet erschlossen und für das kommende Jahr ist die Asphaltierung sämtlicher Straßen vorgesehen. Darowa hat sich in den letzten Jahren fast verdoppelt. Wurden früher etwas über 430 Hausnummern gezählt, sind es heute um die 830. Die Einwohnerzahl ist auf über 3000 gestiegen. 

Man beschloss, verschiedene Projekte gemeinsam zu realisieren, beispielsweise die Ausstattung der Darowaer Feuerwehr mit Schutzkleidung und einem Löschfahrzeug bis 2023. Da das Flurkreuz bei der Einfahrt nach Darowa einem neuen Baugebiet weichen muss, wurde vereinbart, dass es einen Platz in der Mitte des Dorfes erhalten soll, genau gegenüber der Kirche. Vereinbart wurde auch die Renovierung des Kreuzes im Friedhof, das ebenfalls an einen neuen Standort kommen soll. Diese Arbeiten werden von der Gemeinde ausgeführt. Nachdem die Heimatortsgemeinschaft Darowa über 30 Jahre lange die Friedhofspflege gewährleistet hat, kam man überein, diese Aufgabe an die Gemeindeverwaltung zu übergeben. In deren Verantwortung wird in Zukunft die Friedhofspflege liegen, wobei sich die HOG Darowa weiterhin daran beteiligen, aber nicht mehr federführend sein wird. Angedacht ist die Teilnahme der HOG an den Heimattagen der Banater Deutschen 2023, wenn Temeswar Europäische Kulturhauptstadt sein wird, sowie die Veranstaltung eines gemeinsamen Treffens in Darowa.

Bei unserem Besuch in Lugosch wurden wir vom Bürgermeister Claudiu Buciu empfangen. Im Gespräch wurde von beiden Seiten der Wunsch nach Zusammenarbeit geäußert. Man sei offen für einen Austausch insbesondere im kulturellen Bereich. Bürgermeister Buciu würde die Beteiligung einer Tanzgruppe wie auch einer Blaskapelle aus Deutschland an der jährlich stattfindenden Lugoscher Kirchweih begrüßen und gerne auch Veranstaltungen der HOG in Deutschland besuchen.

Zum Abschluss unserer Banat-Reise besuchten wir Temeswar, wo wir zunächst im Adam-Müller-Guttenbrunn-Haus zu Gast waren. Helmut Weinschrott, der Direktor der Einrichtung, führte uns durch das Altenheim und durch die volkskundliche Ausstellung im Haus. Anschließend stand ein Empfang beim Bürgermeister Dominic Fritz auf dem Programm. Bei dieser Gelegenheit fand ein reger Austausch zwischen den beiden Bürgermeistern statt, in dessen Verlauf einiges über die Probleme der Stadt Temeswar und das erste Amtsjahr des aus der Schwarzwaldgemeinde Görwihl stammenden Bürgermeisters Dominic Fritz zu vernehmen war. Eines seiner Hauptaugenmerke gilt den Vorbereitungen auf das Kulturhauptstadtjahr 2023. Fritz berichtete über die bis dahin zu bewerkstelligenden Aufgaben und zeigte sich überzeugt, dass die Stadt Temeswar ihrem Titel als Europäische Kulturhauptstadt gerecht werden wird. 

Wir bedanken uns für den freundlichen Empfang und die Gastfreundschaft, die uns in den Rathäusern von Darowa, Lugosch und Temeswar entgegengebracht wurde. Unser Dank gilt insbesondere dem Darowaer Bürgermeister Sorin Tilihoi, der uns auf unserer Reise durchs Banat begleitet hat. Im Namen der Heimatortsgemeinschaft Darowa und ihres Vorsitzenden Hans Winze möchte ich mich ganz herzlich bei unserem Bürgermeister Markus Hugger bedanken, der diese lange Reise auf sich genommen hat, um die Orte zu besuchen, in denen wir, seine Spaichinger Mitbürger, einst gelebt und gewirkt und unsere Spuren hinterlassen haben.