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Vielfältige Begegnungen und konstruktive Gespräche

Vertreter der Deutschen in und aus Rumänien mit dem deutschen Botschafter bei der Sitzung der Deutsch-Rumänischen Regierungskommission (von links): Dr. Bernd Fabritius, Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Peter-Dietmar Leber, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Banater Schwaben, Dr. Paul-Jürgen Porr, Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien, Cord Meier-Klodt, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Rumänien, Rainer Lehni, Vorsitzender des Verbandes der Siebenbürger Sachsen, Ovidiu Ganţ, Abgeordneter der deutschen Minderheit im rumänischen Parlament, Thomas Șindilariu, Unterstaatssekretär im Departement für Interethnische Beziehungen im Generalsekretariat der Regierung Rumäniens

Bundesvorsitzender Peter-Dietmar Leber überreichte Peter Krier ein Geschenk seitens der Landsmannschaft anlässlich seiner Verabschiedung als Vorsitzender des Verwaltungsrates der Adam-Müller-Guttenbrunn-Stiftung; mit im Bild (von links): Anni Weinschrott und Nikolaus Rennon, Vorsitzender des Hilfswerks der Banater Schwaben Fotos: privat

Bundesvorsitzender Peter-Dietmar Leber im Gespräch mit dem emeritierten Bischof der Diözese Temeswar Martin Roos, der vor kurzem den ersten Band der Monografie „Die Kathedrale zum Heiligen Georg zu Temeswar. Bischofskirche der Banater Metropole, kaiserliche Stiftung der Habsburger“ veröffentlicht hat Foto: privat

Deutsch-Rumänische Regierungskommission tagt in Kronstadt

Am 7. und 8. Juli nahm ich in Kronstadt/Brașov an der Sitzung der Deutsch-Rumänischen Regierungskommission für Angelegenheiten der deutschen Minderheit in Rumänien als Vertreter unserer Landsmannschaft und Mitglied der deutschen Delegation teil. Ebenfalls zugegen war mein Amtskollege vom Verband der Siebenbürger Sachsen Rainer Lehni. Bereits vor der Sitzung haben beide Verbände einen mehrseitigen Bericht über das Wirken unserer Landsmannschaften Deutschland und im Banat beziehungsweise Siebenbürgen vorgelegt. In dem uns zur Verfügung stehenden Zeitrahmen haben wir auf Probleme in den Bereichen Entschädigungsverfahren für ehemals politisch Verfolgte (zeitliche Verzögerungen) und Restitutionsverfahren (zeitliche Verzögerungen, Transparenz von Entscheidungen) hingewiesen, die eine Umsetzung von eigentlich positiven Gesetzen hintertreiben würden. Positiv hoben wir eine in der Regel gute Zusammenarbeit zwischen Heimatortsgemeinschaften und Heimatgemeinden hervor, die gute Zusammenarbeit mit dem Deutschen Forum, auch im Bereich der Jugendarbeit. 

Bezüglich unseres Engagements im Banat hob ich die Bereitstellung von Mitteln für die Pflege der Heimatfriedhöfe durch die Heimatortsgemeinschaften hervor, die Unterstützung von Sanierungsarbeiten an Kirchen, die Bedeutung von Jahrestagen der Ansiedlung unserer Vorfahren im Banat (Ortsgründungen), die Errichtung von mehrsprachigen kulturellen Lehrpfaden in Banater Ortschaften, die Beteiligung unserer Landsmannschaft an Veranstaltungen im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres 2023 in Temeswar. Zugleich verschwieg ich aber auch nicht einige negative Aspekte, wie die Restitution einer Hälfte des Hauses der Nikolaus Lenau-Gedenkstätte in Lenauheim, was den Abzug eines Großteils der Lenau-Ausstellung in das Banater Museum in Temeswar zur Folge hatte. 

Die deutsche Delegation, die der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Dr. Bernd Fabritius leitete, bestand aus hohen Beamten des Innenministeriums und des Auswärtigen Amtes, angeführt vom deutschen Botschafter in Bukarest Cord Meier-Klodt. 

Die rumänische Delegation leitete die Staatssekretärin im Außenministerium Iulia Matei. Neben ihr waren wichtige Vertreter aller Ministerin anwesend, deren Tätigkeit für die deutsche Minderheit in Rumänien und für die aus Rumänien stammenden Deutschen in Deutschland von Belang sind. Darüber hinaus waren die Präfekten aller Kreise zugegen, in denen es heute eine nennenswerte deutsche Minderheit gibt.

Der Vertreter des Arbeitsministeriums, zuständig für die Anträge auf Entschädigung für ehemals politisch Verfolgte, verwies auf die hohe Zahl von mehr als 100000 bisher eingegangenen Anträgen, die zu Verzögerungen bei der Bearbeitung führten. Bei der AJPIS Temeswar lägen 11000 Anträge zur Bearbeitung vor, bei der AJPIS Călăraşi hingegen nur 300. Mehr Personal sei nicht vorhanden. Er stellte fest, dass bisher kaum Anträge abgelehnt worden seien. Die Zahlungen der Rentenämter erfolgten auch rückwirkend. Vor wenigen Tagen erst konnte mir ein Mitglied unserer Landsmannschaft bestätigen, dass er rückwirkend für die Zeit von Oktober 2020 bis Juli 2021 3353 Euro Entschädigung für knapp fünf Jahre Zwangsarbeit seiner Mutter in Russland erhalten habe. Er vergaß auch nicht der Landsmannschaft dafür zu danken, dass sie vor Jahren durchgesetzt habe, dass solche Zahlungen nicht nur an rumänische Staatsbürger geleistet werden. 

Der neue Leiter der Nationalen Restitutionsbehörde ANRP in Bukarest Silviu Grigorescu informierte über die Schwierigkeiten seiner Behörde bei der Durchsetzung von Restitutionsansprüchen. Nun soll eine weitere Gesetzesänderung Abhilfe schaffen. Grigorescu unterstrich die Bedeutung des Privateigentums für die Regierungspartei und den Willen, kommunistisches Unrecht wiedergutzumachen. Ob und wie das nach so vielen Jahren noch möglich ist, sei dahingestellt. Bestätigen kann ich, dass nach wie vor auch Mitglieder unserer Landsmannschaft enteignetes Eigentum restituiert oder entschädigt bekommen. (Pressemitteilung unter www.anrp.gov.ro)

Der Direktor im Unterrichtsministerium Alexandru Szepesi informierte über die Ausstattung der Unterrichtseinheiten mit deutschen Schulbüchern, die sich wesentlich gebessert habe (mehr dazu unter www.manuale.edu.ro).

Aus den Berichten der Präfekten will ich den Beitrag des Arader Subpräfekten Ionel Dorel Sinaci, Direktor der Arader Kreisbibliothek „Alexandru Xenopol“, hervorheben. Die Bibliothek werde alle vorhandenen deutschen Ortsmonografien von Ortschaften im Kreis Arad digitalisieren. Des Weiteren wolle der Kreis Arad die Adam-Müller-Guttenbrunn-Gedenkstätte in Guttenbrunn/Zăbrani sanieren und neugestalten. Zieljahr ist 2023, der 100. Todestag des Schriftstellers. Dies solle auch mit einer Gedenkveranstaltung verbunden werden. Verkehrte Welt: Bei uns in Deutschland sollte er als Namensgeber einer Straße in Winnenden verschwinden. Der Präfekt des Kreises Karasch Severin Cristian Gafu unterstrich die Bedeutung der Arbeit des Demokratischen Forums der Banater Berglanddeutschen für das gesellschaftliche Leben in Reschitza und im gesamten Landkreis. Der Präfekt des Kreises Temesch Zoltán Németh hob das Engagement der deutschen Wirtschaft und deren Bedeutung für die gesamte Region hervor. Weitere Investitionen stünden an. 

Botschafter Cord Meier-Klodt verabschiedete sich Richtung Dublin, sein Nachfolger in Bukarest wie auch die Nachfolgerin von Konsul Ralf Krautkrämer in Temeswar stehen schon fest und werden demnächst ihre Stellen antreten. In Temeswar nimmt zurzeit Vizekonsul Siegfried Geilhausen alle Termine wahr. Hier habe ich den neuen Bürgermeister von Spaichingen Markus Hugger kennengelernt, der mit dem Ehrenvorsitzenden der HOG Darowa Franz Aulila eine gemeinsame Fahrt nach Temeswar, Lugosch und Darowa unternommen hat. Eine Station war dabei auch das Adam- Müller-Guttenbrunn-Haus in Temeswar mit den Ausstellungen im Obergeschoss des Hauses. 

In klaren Worten äußerte sich der Abgeordnete der deutschen Minderheit im rumänischen Parlament Ovidiu Ganţ zur politischen Situation im Land. Dabei hob er die Bedeutung Deutschlands als Partner und die Brückenfunktion der deutschen Minderheit im Land hervor. Dass Deutschland den politischen Willen und auch erhebliche Mittel zur Unterstützung dieser Minderheit aufbringt, zeigte der Bericht des Bundesbeauftragten Dr. Fabritius und seiner Beamten. Investiert werde in die Jugend. Für die Alten, die unter der Kriegsfolgelast aufgrund ihrer deutschen Volkszugehörigkeit zu leiden hatten, werde über die deutschen Altenheime und Sozialstationen weiterhin gesorgt. In diesem Bereich werde es auch keine Kürzungen geben. 

Zum Begleitprogramm der Sitzung gehörte ein Orgelkonzert in der Schwarzen Kirche und die Besichtigung der Kirchenburg und des Museums der Stadt Zeiden/Codlea im Burzenland. Letzteres wurde mit Unterstützung der HOG Zeiden errichtet, viele Exponate stammen von Zeidenern aus Deutschland, die vormals nach Deutschland gebrachte Erinnerungsstücke wieder zurückgeschickt haben. Die HOG Zeiden organisiert jedes Jahr eine „Aktionswoche“ mit 25 bis 50 Teilnehmern aus Deutschland. Sie beschließt vorher jeweils ein Projekt, das in einer Woche zu schaffen ist, und setzt dies dann vor Ort eigenhändig um.

AMG-Stiftung: Wechsel an der Spitze des Verwaltungsrats

In Temeswar fand am 9. Juli die Mitgliederversammlung der Adam-Müller-Guttenbrunn-Stiftung statt. Mitglieder sind das Hilfswerk der Banater Schwaben, das Demokratische Forum der Deutschen im Banat und die Landsmannschaft der Banater Schwaben. Nach der Mitgliederversammlung tagte der Verwaltungsrat der Adam-Müller-Guttenbrunn-Stiftung. Der langjährige Vorsitzende des Verwaltungsrats der Stiftung Peter Krier stand aus Altersgründen nicht mehr zur Verfügung. Ihm folgt im Amt Erna Paler, geborene Weber, die in Temeswar lebt. Sie ist die Tochter des Autors des Bărăgan-Buches „Und über uns der blaue endlose Himmel“, Wilhelm Weber. Ihre Stellvertreter sind die Vorsitzenden des Deutschen Forums und der Landsmannschaft. Dem Rat gehören ferner an: Nikolaus Rennon, Herbert Grün, Dieter Probst und Helmut Weinschrott. 

Landsmannschaft und Hilfswerk der Banater Schwaben danken Peter Krier für seinen jahrzehntelangen Einsatz auf landsmannschaftlicher und karitativer Ebene auch auf diesem Weg. Dr. Fernbach ehrte ihn mit einer hohen Auszeichnung des Banater Forums, Landsmannschaft, Hilfswerk und Adam-Müller-Guttenbrunn-Stiftung mit jeweils einem Bild mit Banater Motiv. Der Abschied vom Amt gestaltete sich entsprechend sehr emotional. Die Verabschiedung wurde nach dem Besuch der deutschen Altenheime und Sozialstationen in Temeswar, Bakowa, Sanktanna, Großsanktnikolaus und Billed im Heimatort von Peter Krier durchgeführt. Seiner Nachfolgerin im Amt, die auch aus Billed stammt, wünschen wir alles Gute und sichern ihr unsere Unterstützung zu. 

Hilfswerk und Landsmannschaft haben dem Direktor der deutschen Sozialeinrichtungen und seiner Frau, Helmut und Anni Weinschrott, sowie den Leitern und Mitarbeitern in Temeswar, Bakowa, Sanktanna, Großsanktnikolaus und Billed für ihren Einsatz in der schweren Zeit während der Corona-Pandemie gedankt. Alle Einrichtungen waren direkt und indirekt davon betroffen. 

Landsmannschaft und Hilfswerk werden demnächst ein gemeinsames Büro im Adam-Müller-Guttenbrunn Haus in Temeswar eröffnen. Damit unterstreichen wir unsere Präsenz im Haus und in der Stadt sowie unseren Willen, uns in Zukunft schneller und effektiver vor Ort einzubringen.

Begegnungen bei der Eröffnung der Ausstellung „Fließende Räume“

Vor der Eröffnung der Ausstellung „Fließende Räume. Karten des Donauraumes 1650-1800“ des Instituts für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde in Tübingen und des Landesarchivs Baden-Württemberg, Generallandesarchiv Karlsruhe in der Theresienbastei in Temeswar, der zahlreiche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens beiwohnten, konnte ich ein erstes Gespräch mit dem Bürgermeister der Stadt Temeswar Dominic Fritz führen. Er lud zu einem Gespräch ins Rathaus ein, das aus Termingründen aber zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden wird. Was ich aber jetzt schon sagen kann: Er weiß recht gut Bescheid über uns. Warum das so ist, darüber konnte man in der „Banater Post“ schon mehrmals lesen. Bei der Ausstellung zugegen war auch ein Vertreter der Patenstadt Karlsruhe, die in der nächsten Zeit im Hinblick auf das Kulturhauptstadtjahr 2023 die Zusammenarbeit mit Temeswar intensivieren will. Das wurde im Grußwort geschickt eingefädelt. 

Ein erstes Gespräch führte ich in Temeswar mit dem Generaldirektor der Staatlichen Archive Rumäniens Dr. Cristian Aniţa. Thema waren die Archivbestände bezüglich unserer zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion deportierten Landsleute und die Möglichkeit einer digitalen Erfassung dieser Personen auf Basis der Archivbestände. Der Direktor zeigte sich offen für ein solches Anliegen, für das jedoch vorher ein entsprechendes Rahmenabkommen (Projektbeschreibung, Konditionen, Finanzierung, Nutzung) abgeschlossen werden müsste. Im Erinnerungsband „Die Verschleppung der Deutschen aus dem Banat in die Sowjetunion aus der Sicht der Kinder“, verlegt von unserer Landsmannschaft und gefördert von der Kulturreferentin für den Donauraum, der in Kürze mit einem Umfang von 500 Seiten vorliegen wird, werden zum ersten Mal die entsprechenden amtlichen Listen mit den Verschleppten im Bestand des Staatlichen Archivs in Karansebesch von dessen Leiter Laurenţiu Ovidiu Roşu veröffentlicht. 

Gespräche beim Deutschen Forum und im Bischöflichen Ordinariat

Bei den Gesprächen mit den Vertretern des Demokratischen Forums der Deutschen im Banat, dessen Vorsitzenden Dr. Johann Fernbach, Dagmar Şiclovan und Edith Singer, sowie mit dem Abgeordneten der deutschen Minderheit im rumänischen Parlament Ovidiu Ganţ wurden mögliche Projekte im Hinblick auf den Heimattag 2022 in Ulm und auf das Kulturhauptstadtjahr 2023 in Temeswar und in der Region besprochen. Wichtig zu wissen wäre, mit welchen Projekten sich landsmannschaftliche Vereine, Gliederungen, Initiativen oder Einzelpersonen einbringen wollen. Hierzu wird es ein gesondertes Rundschreiben des Bundesvorstandes an die Gliederungen geben. Vorneweg sei mitgeteilt, dass sich die Heimattage der Deutschen im Banat 2023 über eine Woche erstrecken werden. Für Radio Temeswar berichtete Astrid Weisz über den Besuch in Siebenbürgen und im Banat. 

Ein ausführliches Gespräch über die Situation unserer Landsleute und der deutschen Gemeinschaft im Banat konnte ich mit dem emeritierten Bischof der Diözese Temeswar Martin Roos führen. Wir werden Bischof Roos im Vorfeld der Deutschen Wallfahrt nach Maria Radna in Temeswar mit der Prinz-Eugen-Nadel, der höchsten Auszeichnung unserer Landsmannschaft, ehren. Ein Austausch fand auch mit dem Direktor der Bischöflichen Kanzlei Domherr Nikola Lauš und dem Bischöflichen Sekretär Pfarrer László Bakó statt. Diözesanarchivar Dr. Claudiu Călin zeigte uns alte und neue Schätze seines Archivs. Der Leiter der Diözese, Bischof Josef Csaba Pál, befand sich in Urlaub. Er wird am 2. August bei der Deutschen Wallfahrt in Maria Radna Hauptzelebrant sein. In Temeswar besuchten wir am Sonntag in der innerstädtischen Katharinenkirche die heilige Messe in deutscher Sprache. Anschließend konnten wir auch einen Blick auf und in die eingerüstete Domkirche werfen, wo die Sanierungsarbeiten im Rahmen eines EU-Projektes fortgeführt werden. 

Besuche und Austausch in Guttenbrunn und Großsanknikolaus

Bei den Terminen im Banat begleitete mich meine Frau. Insofern besuchten wir auch ihren Heimatort Guttenbrunn. Wir waren auf dem Friedhof und in der Kirche, der auf der Straße weilende Berater des Bürgermeisters lud gleich ins Rathaus ein und zeigte uns anschließend einige neue und alte Sehenswürdigkeiten des Ortes. Auffallend: Auch nach dreißig Jahren werden die Häuser im Ort nach den ehemaligen deutschen Besitzern benannt, die Spitzen der Gemeinde kennen die anstehenden Gedenktage und Jubiläen, man nimmt sich viel vor, das Interesse ist da. Am Abend trafen wir in Temeswar den Pfarrer von Lippa Ionuţ Cădărean, der gut Deutsch spricht und auch die Gemeinden um Lippa betreut. In Maria Radna besuchten wir Domherr Andreas Reinholz, der uns über die Situation vor Ort informierte. 

In Großsanktnikolaus, meinem Heimatort, verlief der Tag ähnlich, nur leben hier noch Banater Schwaben und es gibt ein Deutsches Forum und eine deutschsprachige Abteilung an der Schule. Die Stadt, die Heimatortsgemeinschaft Großsanktnikolaus, die Diözese Temeswar, die katholische Pfarrei und der Verein Altenhilfe Großsanktnikolaus in der Partnergemeinde Burgkirchen unternehmen eine gemeinsame Kraftanstrengung, um das vom Sturm schwer beschädigte Dach der katholischen Kirche zu sanieren. Den Hauptanteil der Kosten übernimmt das Rathaus. Hier sprach ich noch mit dem ehemaligen serbischen Abgeordneten im rumänischen Parlament Slavoliub Adnagi, Mitinitiator des Gesetzes zur Entschädigung der Kinder ehemals politisch Verfolgter, und überbrachte ihm den Dank unserer Mitglieder für diese Initiative. Er hat sich darüber gefreut. Mit Bürgermeister Dănuţ Groza, der gemeinsam mit unserer Landsmannschaft eine Gedenkstätte für die an der Grenze bis 1989 bei Fluchtversuchen getöteten Menschen errichten will, besprach ich die augenblickliche Situation und die nächsten Schritte. Der Künstler, der die ersten Entwürfe angefertigt hatte, ist an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. 

Abschließend will ich festhalten, dass alle Gesprächspartner über die Besuche erfreut waren und die Begegnungen herzlich verliefen.