zur Druckansicht

Wirken über Grenzen hinaus gewürdigt

Teilnehmer des Gesprächs mit Staatsministerin Emilia Müller (Mitte) waren (von links): Peter-Dietmar Leber, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Banater Schwaben, Dr. Bernd Fabritius MdB, Bundesvorsitzender des Verbandes der Siebenbürger Sachsen, Dr. Paul Jürgen Porr, Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR), Unterstaatssekretärin Christiane Gertrud Cosmatu, Repräsentantin des DFDR im Department für Interethnische Beziehungen der rumänischen Regierung, Abgeordneter Ovidiu Ganţ, DFDRVertreter im Rumänischen Parlament. Quelle: Bayerisches Sozialministerium

Die bayerische Staatsregierung sieht in der deutschen Minderheit in Rumänien sowie den in Bayern lebenden Deutschen aus Rumänien eine wichtige Brücke zwischen dem Freistaat Bayern und Rumänien. Dies erklärte die Staatsministerin für Arbeit und Sozialordnung, Emilia Müller, bei einem Gespräch mit Spitzenvertretern des Forums und der Landsmannschaften am 6. Dezember in München. Die Vertreter der deutschen Minderheit unterstrichen die Bedeutung des deutschsprachigen Unterrichts in den Schulen für die Sicherung der eigenen Identität und baten in diesem Bereich um Unterstützung. Die deutschsprachigen Unterrichtseinheiten erfreuten sich nach wie vor großen Zuspruchs durch die Mehrheitsbevölkerung, deutschsprachige Lehrer würden aufgrund der schlechten Bezahlung im Unterrichtswesen leicht von der Wirtschaft abgeworben.

Der Bundesvorsitzende des Verbandes der Siebenbürger Sachsen, Dr. Bernd Fabritius MdB, wies darauf hin, dass in der Koalitionsvereinbarung für die Regierung der 18. Wahlperiode des Deutschen Bundestages, in Kapitel IV (Zusammenhalt der Gesellschaft), auch eine Fortsetzung der Förderung der deutschen Minderheiten in den Staaten des ehemaligen Ostblocks festgeschrieben und so deren besondere Bedeutung betont worden sei. Er bat die Ministerin, den bisherigen Einsatz des Freistaates Bayern sowohl zur Unterstützung der in den Herkunftsgebieten lebenden Landsleute, als auch der heute in Bayern lebenden Deutschen aus Rumänien fortzusetzen. Gleichzeitig warnte er davor, die heute in Deutschland lebenden Landsleute „im Schmelztiegel einer undifferenzierten Integrations- und Migrationsdebatte“ aus den Augen zu verlieren und warb dafür, dass in der deutschen Gesellschaft eine „Willkommenskultur“ für Aussiedler und Spätaussiedler gefestigt werde.

Bundesvorsitzender Peter-Dietmar Leber unterstrich, dass die guten und erfolgreichen deutsch-rumänischen Beziehungen auch auf die andauernde Präsenz und das Wirken der deutschen Siedlungsgruppen zurückzuführen seien. Es liege im Interesse beider Staaten und nicht zuletzt auch der deutschen Siedlungsgruppen, wenn diese weiterhin gefördert und wie bisher eine aktive Rolle in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft einnehmen. Sozialministerin Emilia Müller dankte er für die Förderung der Kultur- und Jugendarbeit der Landsmannschaften, die in den letzten Jahren verstärkt von der so genannten Erlebnisgeneration auf die Bekenntnisgeneration übertragen werde.