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Damit Teilnahme zur Teilhabe wird

Hoch soll er leben! Geburtstagskind Johannes wird gefeiert.

Vor zwei Monaten hatte ich ein Seminar unseres landsmannschaftlichen Jugendverbandes, der DBJT, im Allgäu besucht. Über 100 junge Leute aus ganz Süddeutschland – ein Referent kam gar aus dem Siedlungsgebiet der Deutschen in Ungarn – waren zugegen, um bestimmte Fertigkeiten aus dem überliefertem Brauchtum der Banater Schwaben zu erlernen, um gemeinsam zu musizieren und zu tanzen, um sich auf den Heimattag zu Pfingsten 2014 vorzubereiten. Sie kamen allein oder mit ihren Kreisvorständen, mit Eltern und Freunden. Manche der Jugendlichen kamen noch im Banat zur Welt, viele wiesen jedoch nur noch auf die Wurzeln der Eltern und Großeltern in dieser Region hin und manche, nun sie hatten Banater Schwaben erst in Deutschland kennen und mögen gelernt: auf dem Spielplatz, in der Schule, in der Nachbarschaft. Trotz unterschiedlicher Ausgangspositionen einte alle der Wille, sich auf diese Gemeinschaft einzulassen, sich einzubringen, etwas für sie zu tun, im Bewusstsein etwas Wertvolles zu pflegen und dabei Freude und Genugtuung zu empfinden.

Die Einstellung dieser jungen Menschen sollte uns im neuen Jahr als Vorbild dienen. Schauen wir nicht mehr so viel auf das, was vergangen und unumkehrbar ist, sondern öffnen wir uns selbstbewusst dem, was geblieben und in uns ist. Halten wir unser Erbe interessant, stellen wir es heraus und laden alle dazu ein, sich mit ihm zu beschäftigen. Mit unserer Geschichte und unserem Brauchtum, mit unserer Kultur und unserer Gemeinschaft. Der Heimattag in diesem Jahr aber auch viele Veranstaltungen landsmannschaftlicher Gliederungen und so mancher Institutionen bieten hierzu beste Möglichkeiten. Lassen wir das Jahr 2014 nicht nur zum Jahr der Banater Jugend, sondern auch der jugendlichen Einstellung werden. Offen, neugierig, interessiert und selbstbewusst sollen wir auftreten und uns darstellen, damit Teilnahme vermehrt zur Teilhabe wird. So und nur so kann eine Gemeinschaft sich fortentwickeln und bestehen.

Das Seminar im Allgäu wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familien und Integration über das Haus des Deutschen Ostens in München und von unserer Landsmannschaft finanziell gefördert. Auch die Eltern der Jugendlichen, größtenteils Schüler, haben sich materiell beteiligt. Die Mittel waren gut angelegt.