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Ostdeutscher Kulturtag in Berlin

Lebenserinnerungen eines Banater Schwaben

„Wege und Irrwege – Vom Banater Land in die Pfalz“. So nannte Adam Nagelbach seine Lebenserinnerungen, die 2013 in den Buchhandel kamen. Auf dem Ostdeutschen Kulturtag am 16. November 2013 in Berlin trug seine Tochter Dorothee Nagelbach-Stich ein Kapitel vor, in dem er mit viel Witz und einem Augenzwinkern erzählt, wie er zweimal bei der Musterung „durchfiel“: erst in Temeswar beim rumänischen Militär, dann in Wien beim deutschen. Bis zuletzt, schreibt Nagelbach, habe ihm der für ihn zuständige rumänische Offizier nicht geglaubt, dass er wegen einer Gesichtsverletzung ausgemustert wurde, die er sich als kleines Kind zugezogen hatte und die ihn ein Leben lang begleitete. Bei der Verabschiedung habe der Offizier nur verächtlich „Bakschisch“ gemurmelt.

Der Ostdeutsche Kulturtag 2013 war der wahrscheinlich letzte, den die in Berlin lebenden Deutschen aus Ost- und Südosteuropa in dieser Form begingen. Die Lesung, bei der die Banater Schwaben von Anfang an mitgemacht haben, wird es künftig nicht mehr geben. Stattdessen soll der Schwerpunkt auf Folklore gelegt werden.

Das Buch „Wege und Irrwege – Vom Banater Land in die Pfalz“ ist Adam Nagelbachs Erstlingswerk. Seine Endfassung hat der Autor nicht mehr gesehen. Das Buch ist an dem Tag in die deutschen Buchhandlungen gekommen, an dem er 95-jährig in Berlin starb. Wie Dorothee Nagelbach-Stich sagte, würde sich ihr Vater über das Interesse an seinen Lebenserinnerungen sehr freuen. (Unsere Zeitung wird das Buch demnächst vorstellen. Anm. d. Red.) Adam Nagelbach stammte aus Liebling und lebte sehr lange in Speyer, ehe er im hohen Alter von fast 90 Jahren zu seiner Tochter nach Berlin zog.   

Adam Nagelbach: Wege und Irrwege – Vom Banater Land in die Pfalz. Münster: Verlagshaus Monsenstein und Vannerdat, 2013. 187 Seiten. ISBN 978-3-86991-880-8 (Edition Octopus). Preis: 17,50 Euro. Zu beziehen über den traditionellen oder den Online-Buchhandel.