Goldenes Laub überall – auch dort, wo manch einer es sich nicht wünschte – und frostverschonte Blumen in voller Pracht: Allerheiligen in Karlsruhe und in Billed. Der Unterschied lag allein im Wetter: Während es hier am Morgen regnete, war es dort sonnig und warm, wie in den meisten Jahren zum Gedenktag an die lieben Verstorbenen. Zum Glück erbarmte sich der Wettergott auch hier, der Regen hörte auf, nur noch ein böiger Wind erschwerte das Anzünden und Brennen der Kerzen.
Zur Gedenkfeier am Billeder Gedenkstein auf dem Hauptfriedhof in Karlsruhe fanden sich um 14 Uhr diesmal scheinbar weniger die Corona-gefährdeten älteren Jahrgänge, sondern mehr Jüngere ein, den Erfordernissen Rechnung tragend mit Mund-Nasen-Schutz und auf Abstand zueinander. Unter den gegebenen Umständen wurden etwas weniger Teilnehmer verzeichnet als in den vergangenen Jahren.
Werner Gilde, Vorsitzender der Heimatortsgemeinschaft Billed und des Kreisverbandes Karlsruhe, hatte organisatorisch dafür gesorgt, dass die Feier im üblichen Rahmen verlief, auch wenn es diesmal kein Chorgesang und keine Bläserklänge gab. Dafür waren die Billeder Kirchenlieder über Lautsprecher zu hören. Mich persönlich haben „Die Glocken der Heimat“ am tiefsten berührt.In Vertretung der durch die Pandemie-Restriktionen verhinderten Karin Müller-Franzen, Vorstandsmitglied der Heimatortsgemeinschaft Neubeschenowa, verlas Gerlinde Gilde deren Gedenkrede. Sie hob die Wichtigkeit des gemeinsamen Gedenkens an unsere Toten hervor, das Ausdruck des Zusammenhalts unserer Gemeinschaft sei, und wies auf die Notwendigkeit hin, die Verbindung mit der alten Heimat, auch über moderner Kommunikationsmittel, aufrechtzuerhalten.
Melanie Bednar trug anschließend das Gedicht „Gedanken zu Allerheiligen“ von Angelika Adams vor, wonach Werner Tobias die lange Liste der seit dem vorigen Allerheiligen-Gedenktag aus dem Leben Geschiedenen verlas, unter ihnen auch Josef Herbst, der über viele Jahre diesen Part der Gedenkfeier verantwortet hatte.
Ihnen und allen unseren Verstorbenen wie auch den Lebenden galten – wie jedes Jahr – die von Elisabeth Luckhaub vorgetragenen Fürbitten sowie die Gebete der versammelten Landsleute.
Es war diesmal eine stillere, aber nicht weniger feierliche Gedenkstunde für all unsere dahingegangenen Lieben. Das ewige Licht leuchte ihnen!