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Landsmannschaft in Corona-Zeiten

Die Absage der traditionellen HOG-Tagung der Landsmannschaft im März in Frankenthal erfolgte relativ kurzfristig, weil sich die Nachrichten im Zusammenhang mit der Verbreitung des neuen Coronavirus in den Tagen vor der Konferenz regelrecht überschlugen. Wenige Tage später, diesmal schon mit einem großen zeitlichen Vorlauf, wurde unser Heimattag an Pfingsten in Ulm abgesagt, nach und nach auch die Veranstaltungen der landsmannschaftlichen Gliederungen.

Fast alle Mitglieder reagierten verständnisvoll, manche Verbandsvertreter sogar erleichtert, will doch niemand unsere vornehmlich älteren Mitglieder einer gesundheitlichen Gefahr aussetzen. Man mag es sich nicht ausdenken: Tausende Menschen in den Messehallen, eng zusammen, aus allen Teilen Deutschlands nach Ulm angereist, Händeschütteln und Umarmungen – das waren die Heimattage. Heuer wäre das unverantwortlich gewesen.

Nun wissen wir alle, dass sich unsere Landsleute in der Regel immer sehr vernünftig verhalten. Sie wägen alle Risiken ab, sie ziehen Vor- und Nachteile für ihre Entscheidung heran und handeln dann pragmatisch. Sie wären in der Mehrzahl daheim geblieben, das enorme wirtschaftliche Risiko hätte unser Verband, unsere Landsmannschaft zu tragen gehabt. Das waren die Überlegungen des Bundesvorstandes Mitte März. Dass diese Pandemie solche Ausmaße annehmen werde, konnten oder wollten wir damals noch nicht so recht glauben.

Landsmannschaft ist gemeinsame Herkunft, Landsmannschaft ist Begegnung im Zeichen dieser Herkunft. Zur Zeit findet diese vornehmlich im virtuellen Bereich statt – im Internet, in den verschiedenen sozialen Netzwerken. Es wird aber wieder die Zeit kommen, wo wir uns, hoffentlich alle, im realen Leben wieder begegnen werden. Passen Sie deshalb auf sich auf und bleiben Sie gesund! Dies gilt vor allem für jene aus unseren Reihen, die in den Krankenhäusern, Seniorenheimen und Supermärkten, bei Behörden und Institutionen, in Handwerk und Dienstleistung für uns da sind und die Infrastruktur in unserem Land mit aufrechterhalten. Ihnen gebührt unser Dank und Respekt. Sie werden wir bei unserer nächsten Veranstaltung in den Mittelpunkt stellen!