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Wenn das Herz im Polkatakt schlägt...

Schlachtfest feiert Jubiläum: die gastgebende Blaskapelle Billed-Alexanderhausen mit der Tanzgruppe des Kreisverbandes Karlsruhe sowie dem Organisations- und Helferteam. Einsender: Heidi Müller

20. Schlachtfest der Blaskapelle Billed-Alexanderhausen in Frankenthal - Zu diesem Ereignis möchte ich mit einer E-Mail anfangen, die mich ein Tag nach dem Fest erreichte. Bettina Geller schreibt: „Liebe Heidi, ich möchte dir – stellvertretend für die Billed-Alexanderhausener Musikkapelle – für den wunderschönen Abend danken. Es war grundsätzlich ein Abend voller Höhepunkte und Gaudi. Jeder hat sein Bestes gegeben, die Metzger und das Helferpersonal, die Tanzgruppe, Melitta und Dietmar, das Organisationsteam und nicht zuletzt die Musikanten. Und euch, den Musikanten, möchte ich nun danken. Einer der Musikanten hat gesagt: ‚Was ist ein Banater Schwabe ohne Kuchen?‘ Das stimmt. Aber ich möchte noch eines draufsetzen und sagen: ‚Was ist ein Banater Schwabe ohne Polka?‘ Ihr habt so viele schöne Polkas gespielt! Da stellt sich diesmal die Frage: Wer hat wen ‚kaputtgemacht‘? Die Musikanten die Tänzer? Diesmal war es – glaube ich – umgekehrt. Die Musikanten sind ganz schön ins Schwitzen gekommen. Das Herz des Banater Schwaben schlägt im Polkatakt, das hat sich wieder einmal gezeigt. Die Tanzfläche war immer brechend voll. Ein ganz großes Lob an alle Musikanten, ihr wart Klasse!“

Eigentlich ist dem nichts mehr hinzuzufügen. Trotzdem möchte ich von ganz vorne anfangen. Bereits die ganze Woche vor dem 26. Oktober wurde bei Familie Dinyer gewurstelt, gebrutzelt, gekocht, gebacken. Viele fleißige Helfer unterstützten Sepp Dinyer und Franz Klein, damit am Samstag pünktlich Leberwurst, Bratwurst, Griewewurst, Blutwurst, Schwartenmagen und Griewe zum Abendessen serviert werden konnten.

Am Samstagmorgen trafen sich die Musikanten um 10 Uhr im Donauschwabenhaus und spielten sich kurz ein. Währenddessen war bereits Hochbetrieb in der Küche; Krautwickel, Kartoffelpüree, Bratwurst und paniertes Schnitzel wurden fürs Mittagessen vorbereitet.

Die Gäste trafen nach und nach ein, die Musikanten gaben den beiden Metzgern und ihren Helfern ein Stelldichein und spielten im Hof von Familie Dinyer ein Ständchen, was für viele Beteiligte und Gäste bereits ein erster Höhepunkt des Tages war. Es gab Blasmusik vom Feinsten sowie den berühmten Griewekuchen von Elisabeth Dinyer. Nicht zuletzt bedankten sich die Musikanten für die bereits getane Arbeit.

Zurück im Donauschwabenhaus, ging es mit Blasmusik weiter, das köstliche Mittagessen wurde serviert, man erzählte und schwang das Tanzbein. Kurz nach 15 Uhr kündigte sich der erste Programmpunkt an. Die Tanzgruppe der Banater Schwaben aus Karlsruhe unter der Leitung von Melanie und Heidi Müller und Werner Gilde marschierte auf und zeigte vier Tänze. Diese wurden von der Blaskapelle begleitet, was die Stimmung zum nächsten Höhepunkt führte. Zwischen den Tänzen trugen Melitta und Dietmar Giel ein Gedicht zum Jubiläum sowie einige lustige und heitere Begebenheiten aus dem Alltag eines Banater Schwaben vor. Nach einer letzten Zugabe erfolgte der Ausmarsch der Gruppe. Anschließend wurde das Kuchenbuffet eröffnet. Fast 40 Kuchen und Torten – von den Musikantenfrauen, den Helfern und einigen Gästen gespendet – standen im Angebot. Den Kuchenspendern gebührt ein herzliches Dankeschön.

Nach einer kleinen „Kuchenpause“, die auch den Musikanten gegönnt war, da Familie Frombach eine Jubiläumstorte extra für die Musikanten mitgebracht hatte, ging es im Polka- und Walzertakt weiter. Die Gäste durften wieder das Tanzbein schwingen. Weitere musikalische Einlagen bot das Ensemble „Quintessenz“ mit klassischer Blasmusik und erntete dafür begeisterten Beifall. Auch die Geschwister Maxima und Fabio Hell gaben ihr Bestes am Akkordeon und erfreuten die Gäste mit volkstümlicher Musik. Sie bereicherten mit ihren Darbietungen, wie jedes Jahr, das Fest.

Nach dem deftigen Abendessen, einer Wurstplatte, steigerte sich die Stimmung immer mehr. Bei der Schlachtfesthymne, die diesmal nicht von Edi van der Billed gesungen wurde, sondern von Melitta und Dietmar Giel, dem Sängerduo der Kapelle, tanzten und klatschten alle mit, und die Kapelle spielte eine Zugabe nach der anderen. Eine Polka-Runde folgte auf die andere und es stellte sich langsam die Frage: Wer hält länger durch, die Gäste oder die Musikanten? Es herrschte eine super Stimmung wie schon lange nicht mehr. Alle waren in bester Feierlaune.

Adam Tobias wagte es kaum die Unterhaltung zu unterbrechen, wollte er doch ein Dankeschön im Namen der Musikanten an alle Helfer, Mitwirkenden und Gäste richten. Selbst die Tombolaverlosung war spannend. Zum 20-jährigen Jubiläum gab es 20 Meter Bratwurst zu gewinnen und die drei Hauptgewinne kamen noch dazu.

Das Tanzen auf Blasmusik ging bis kurz vor Mitternacht, dann kam endlich DJ Gerry zum Zuge. Auch er heizte den Gästen noch kräftig ein. Bis in die frühen Morgenstunden hielt das Feiern an. Alle waren sich einig: Es war ein Fest wie noch nie. Leider war es das letzte Schlachtfest in dieser Form. Das nächste Fest findet am 24. Oktober 2020 nach einem neuen Konzept statt.

Zum Schluss sage ich noch einmal allen Danke: den Metzgern Sepp Dinyer, Franz Klein und Hans Muhl, dem gesamten Schlachtteam, dem Helfer- und dem Küchenteam, den Herren hinter der Theke, Lissi Stadtfeld für die Nerven aus Stahl bei den Kartenreservierungen, den Kuchenspenderinnen, den Musikanten unter der Leitung von Jakob Groß und Adam Tobias, den Musikantenfrauen, DJ Gerry und nicht zuletzt den Gästen. Danke an alle Aktiven und Mitwirkenden, die diese zwanzig Schlachtfeste ermöglichten.