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Wieder hieß es in Nürnberg: „Buwe, was han mer heit?“

Jedes Jahr wird das Kirchweihbrauchtum eines anderen Banater Ortes in den Mittelpunkt gerückt. Diesmal war es Glogowatz. Das Kirchweihfest wurde von der Banater Trachtengruppe Nürnberg unter der Leitung von Melanie Kling und Trachtenträgern aus Glogowatz gestaltet. Einsender: Helmine Buchsbaum

„Buwe, was han mer heit?“ – „Kerweih!“ ertönte es wieder am 28. September in Nürnberg. Der uns allen vertraute Ruf signalisierte, dass die Banater Schwaben in Nürnberg Kirchweih feiern und damit eine alte Tradition weiterhin hochhalten.

Diesmal feierte der Kreisverband Nürnberg das Kirchweihfest zusammen mit der Heimatortsgemeinschaft Glogowatz. Um besondere lokale Aspekte dieses einst größten Festes im Banat hervorzuheben und um die Unterschiede und Besonderheiten in den Mittelpunkt zu stellen, hatte der Kreisverband der Banater Schwaben Nürnberg beschlossen, jedes Jahr Elemente des Kirchweihbrauchtums eines anderen Banater Ortes darzustellen. Die Vielfalt und das Ver-gegenwärtigen unserer Volkskultur sollten dabei im Mittelpunkt stehen, aber auch die äußerst wichtige Zusammenarbeit mit den Heimatortsgemeinschaft sollte gefördert werden, um zu unterstreichen, dass wir alle Banater Schwaben sind.

Kein Fest ohne Gottesdienst. Der Kerweihgottesdienst wurde im Genossenschaftssaalbau in Bauernfeind, einem Stadtteil von Nürnberg, abgehalten. Im vollbesetzten Saal zelebrierte Diakon Lucian Mot, der Vorsitzende des Kreisverbandes, den Gottesdienst. Dieser wurde mit traditionellen Liedern, wie „Ein Haus voll Glorie schauet“, wie auch mit dem bekannten Lied „Glocken der Heimat“ musikalisch von Willibald Baumeister, Regionalkantor Nürnberg-Süd, untermalt. In seiner Predigt wies der Kreisvorsitzende darauf hin, wie wichtig es sei, dass jeder einzelne seinen Beitrag leistet, um die Gemeinschaft zu stärken. Er wandelte ein Zitat Kennedys ab und passte es den Gegebenheiten an: „Nicht, was tut die Landsmannschaft für mich, sondern was kann ich für die Landsmannschaft der Banater Schwaben, für unsere Gemeinschaft tun?“, sollte sich jeder fragen.

Um 19 Uhr begann der Kerweihtanz. Zu den Klängen des Duos „Amore Blue“ (Bianca und Patrick Schummer) marschierten die Trachtenträger ein und versammelten sich um das Fass, neben dem mit bunten Bändern und Flaschen (so der Brauch in Glogowatz) geschmückten Kerweihbaum. Die stellvertretende Vorsitzende der HOG Glogowatz Monika Merle und ihr Mann stellten kurz die besonderen Elemente der Kerweih in ihrem Heimatort vor: Die Vortänzer nennt man „Buschebuwe“, einen Kerweihstrauß gibt es so nicht und der Kerweihbaum heißt „Maiebaum“. Den Bock konnte man nicht „scheifeln“, dafür aber wurde ein Stofflämmchen ausgelost. Die glückliche Gewinnerin Elfriede Dietz bekam einen Ehrentanz.

Um den Brauch weiterzugeben, ist die Kinderkerweih fester Bestandteil des Festes in Nürnberg. Die Kinder haben ihren eigenen Kinderstrauß, der diesmal an Pauline Kraft ging.

Gäste gehörten und gehören zur Kerweih, so auch an diesem Tag: Gekommen waren der Oberbürgermeisterkandidat der CSU Nürnberg Markus König, der Vorsitzende des BdV-Kreisverbandes Nürnberg Werner Henning sowie die stellvertretende Vorsitzende des Nürnberger Integrationsrates Meta Reisch-Bootsch – alle drei Mitglieder der Landsmannschaft der Banater Schwaben.

Herzlichen Dank an alle Trachtenträger, besonders an jene aus Glogowatz, an das Organisationsteam, an die Banater Trachtengruppe Nürnberg unter der Leitung von Melanie Kling und an die Vorstandsmitglieder des Kreisverbandes.

„Scheen war’s“, das Kirchweihfest 2019. Im nächsten Jahr feiern wir das 40-jährige Bestehen unserer Banater Trachtengruppe und verbinden dieses Ereignis mit einer Kerweih. Also auch 2020 wird es wieder heißen: „Buwe, was han mer heit?“ – „Kerweih!“