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Die Heimat im Herzen bewahren

Trotz der hohen Temperaturen ließen es sich die Teilnehmer nicht nehmen, das Tanzbein zu schwingen. Foto: Stefanie Dolvig

Zum 20. Heimattreffen am 29. Juni konnte der Vorstand der HOG Dolatz 120 Teilnehmer im Restaurant „Am Weingarten“ im baden-württembergischen Gärtringen begrüßen.

Traditionell wird das Heimattreffen mit einem Gottesdienst eröffnet. Zelebriert wurde dieser in den letzten Jahren vom Dolatzer Heimatpfarrer Peter Zillich. Nach seinem plötzlichen Tod im Februar dieses Jahres hat sich der Vorstand der HOG Dolatz dazu entschieden, seiner, anstelle eines Gottesdienstes, gebührend zu gedenken. Eingeleitet mit dem Geläut der Glocken der Dolatzer Kirche hielt die HOG-Vorsitzende Stefanie Dolvig einen Nachruf auf Pfarrer Zillich, in welchem sie noch einmal seinen Lebensweg nachzeichnete, sowie sein unermüdliches Wirken für die Gemeinschaft der Banater Schwaben und die Dolatzer hervorhob. Umrahmt wurde der Nachruf mit der Wiedergabe von Liedern von Peter Zillichs CD. In einer Schweigeminute wurde abschließend allen Verstorbenen aus Dolatz, Tolwadin und Gier gedacht.

Die Vorsitzende bedankte sich noch einmal bei ihrem Vorgänger Mathias Gildi und seiner Frau Barbara für die 20 Jahre währende Amtsführung und bei allen Anwesenden für das Vertrauen, dass sie ihr durch ihre Wahl zur Vorsitzenden 2017 geschenkt haben. Sie legte den Anwesenden ans Herz, auch wenn sich unsere Lebensgeschichte von denen unserer Nachbarn und Freunde unterscheide, stolz auf diese Besonderheit zu sein, die unsere Identität als Banater Schwabe und Dolatzer ausmache.

Ein besonderes Augenmerk wurde beim diesjährigen Treffen auf die Flucht vieler Dolatzer im Jahre 1979 geworfen. Vor 40 Jahren entschieden sie sich gegen die Heimat und für die Freiheit. Dominik Kerbel, der Teil der 21-köpfigen Gruppe war, die am 27. August 1979 nach dem Kirchweihfest zu Fuß über die Grenze nach Serbien geflohen ist, ließ in seiner Ansprache die damaligen Geschehnisse Revue passieren. Sein besonderer Dank galt dem bereits verstorbenen Dominik Weber, der als Bienenzüchter die Möglichkeit hatte, sich in der Nähe der Grenze aufzuhalten und den Fluchtweg zu markieren. In einer der nächsten Ausgaben der Banater Post wird ein gesonderter Bericht über die Flucht der Dolatzer 1979 erscheinen.

Das Jubiläumstreffen wurde zum Anlass genommen, ein Blick auf die Geschichte der HOG und die vergangenen Treffen zu werfen. Fotomaterial und das Ergebniss der Auswertung der Banater Post wurden anhand einer Präsentation gezeigt.

Die Zeit nach dem offiziellen Teil wurde zum Austauschen von Neuigkeiten genutzt. Zum Tanz aufgespielt hat der Alleinunterhalter Nikolaus Kerbel. Trotz der sehr heißen Temperaturen ließen es sich die Teilnehmer nicht nehmen, bis in den Abend hinein im Freien bei Tanz und Unterhaltung zu verweilen. Auch ein spontan organisierter Aufmarsch mit Tanz im Kreis zum Dolatzer Kerweihstickl erfreute alle Anwesenden.

Der Dank des Vorstandes gilt allen Teilnehmern und Unterstützern, die zum Gelingen des Treffens beigetragen haben. Ein besonderer Dank gilt Mathias Gildi, der die vorzüglichen Mici, mit Hilfe der Familien Kerbel und Dolvig, zubereitet hat.

Das Jahr 2020 möchte die HOG Dolatz mit einer gemeinsamen Bus-Reise ins Banat begehen. Die Reise soll vom 3. bis zum 8. September 2020 stattfinden. Durchgeführt wird sie vom Reiseunternehmen Feil in Augsburg. Mögliche Programmpunkte sind eine Stadtführung in Temeswar, eine Fahrt nach Dolatz, eine Fahrt nach Maria Radna, ein Besuch des Heimathauses in Billed und des Schwabenhauses in Alexanderhauen. Übernachtet wird in einem Hotel in Temeswar. Die Kosten werden sich auf ca. 370€ pro Person belaufen. Interessenten melden sich bitte bei              Stefanie Dolvig unter 0178/5938319 oder bei den anderen Mitgliedern des Vorstandes. 24 Personen haben sich bereits für die Reise angemeldet.

Das nächste Heimattreffen der HOG Dolatz wird voraussichtlich im Juni 2021 stattfinden.