An Pfingsten treffen sich traditionell Sudetendeutsche, Siebenbürger Sachsen, Banater Schwaben zu ihren Heimattagen. Auch die Landsleute aus Blumenthal und Fibisch begingen am 9. Juni ihr 21. Heimatortstreffen im Vereinsheim des Musikvereins Eutingen in Pforzheim. Rund 125 Landsleute fanden sich ein, um sich wiederzusehen, Freunde, Nachbarn und Verwandte zu treffen, Erinnerungen auszutauschen. Vor allem aber sollte das Treffen Ausdruck der Verbundenheit der Blumenthaler und Fibischer, der Bergsauer und Königshofer mit ihrer alten Heimat sein. Die Zusammenkunft gestaltete sich zu einem freudigen Fest des Wiedersehens.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen fand der Festgottesdienst im Vereinsheim statt, der mit dem Einzug der Prozession mit Kreuz und Fahnenträgerinnen eröffnet wurde. Pfarrer Dr. Joachim Dummer zelebrierte schon zum dritten Mal in Folge die heilige Messe zum Heimattreffen der Blumenthaler und Fibischer. Die musikalische Umrahmung des Gottesdienstes erfolgte durch den Kirchenchor unter der Leitung von Horst Metzler an der Orgel und Erwin Altenbach am Akkordeon. In seiner Predigt wies Pfarrer Dummer darauf hin, dass Menschen, die ihre Heimat verloren haben, das Gefühl von Einsamkeit und Verlassenheit kennen. Aber ihr Streben sei auf Gemeinschaft und Geborgenheit angelegt, auf das Vorhandensein eines Ortes, von dem sie sagen können: „Hier gehöre ich hin, sonst verliert alle Arbeit und Mühe den Lebenssinn“. Dieses Streben nach Gemeinschaft und Geborgenheit sei auch bei den Blumenthalern und Fibischern erkennbar, betonte Pfarrer Dummer. Sie hielten die frühere Heimat in Ehren und bauten an diesem Pfingstfest eine geistige Brücke ins Banat. Zum Schluss des Gottesdienstes läuteten die Glocken der Blumenthaler Kirche und alle sangen zusammen das Lied „Glocken der Heimat“.
Nach der Begrüßung der Gäste durch die HOG-Vorsitzende Dorothea Schlimmer wurde in einer Schweigeminute und mit dem Lied „Ich hatt` einen Kameraden“, gespielt auf der Trompete, der 35 in den beiden letzten Jahren verstorbenen Landsleute gedacht. Danach wurden die ältesten Teilnehmer mit einem Präsent geehrt. Bei den Frauen waren es Elisabeth Mayer (87 Jahre), Elisabeth Wuchner (87), Anna Schütz (83), alle aus Blumenthal, sowie Susanna Marmann (79) aus Fibisch. Über die Ehrung freuten sich auch Nikolaus Zeitvogel (82 Jahre), Nikolaus Them (80) und Josef Schöffler (78) aus Blumenthal sowie Peter Lux (84) aus Fibisch.
Die stellvertretende Bundesvorsitzende der Landsmannschaft der Banater Schwaben Christine Neu überbrachte die Grüße des Bundesvorstandes und des Bundesvorsitzenden Peter-Dietmar Leber. Sie würdigte das Wirken der HOG Blumenthal/Fibisch und sprach der Vorstandschaft Dank und Anerkennung für ihre Arbeit aus. Anschließend leitete sie die Neuwahlen, in deren Folge sich der Vorstand wie folgt zusammensetzt: 1. Vorsitzende: Dorothea Schlimmer, 2. Vorsitzende und Schriftführerin: Karin Metzler, Stellvertreter: Hans Stengel und Martina Mildenberger, Kassenwart: Ernst Wuchner, Verwalter der EDV-Daten: Ralph Papp, aktive Beisitzer: Josef Altenbach und Robert Neiszer, passive Beisitzer: Hedwig Anna Imhoff und Norbert Marmann, Administrator der Homepage: Patrick Prinz. Zu Kassenprüfern wurden Edda Bingert, Horst Waldmann und Oskar Imhoff gewählt.
Die Landsleute wurden über den Stand des Familienbuchs informiert, das mittlerweile druckreif ist, dessen Erscheinen sich aber aufgrund der neuen Datenschutzbestimmungen verzögern wird. Aktuelle Informationen gab es auch zum Friedhof und zur Kirche in der alten Heimat. Die Pflege des Blumenthaler Friedhofs wird weiterhin durch die HOG gewährleistet. Die Dächer der Kirchen in Blumenthal und Fibisch konnten repariert werden, zudem wurde die Decke der Kirche in Blumenthal saniert und neu gestrichen. All diese Arbeiten konnten nur dank der Spendenbereitschaft der Blumenthaler und Fibischer durchgeführt werden. Dafür gebührt allen Landsleuten ein herzliches Dankeschön.
Am Abend folgte der schönste Teil des Festes, der von den Alten Blumenthaler Musikanten unter der Leitung von Josef Altenbach gestaltet wurde. Traditionelle Blasmusik war angesagt, die alle – Groß und Klein, Alt und Jung – auf die Tanzfläche lockte. Am Ende verabschiedeten sich die Gäste mit gemischten Gefühlen: einerseits Genugtuung, dabei gewesen zu sein, andererseits Wehmut, weil es schon vorbei ist. Doch auf die Möglichkeit eines Wiedersehens muss nicht lange gewartet werden: Am 21. September dieses Jahres findet die Wallfahrt nach Ave Maria zu Deggingen statt.
Ein herzliches Dankeschön geht an alle Vorstandsmitglieder und Helfer, die zum Gelingen dieses Heimattreffens beigetragen haben, sowie an alle Teilnehmer für diesen schönen Heimattag.