Landsmannschaft der Banater Schwaben e.V.

Heimattreffen im Zeichen zweier Jubiläen

Die mitwirkenden Kirchweihpaare mit dem bunt geschmückten Rosmarinstrauß, der nach der Versteigerung an Melinda Pettla ging.

Die ältesten Teilnehmer des Treffens wurden vom Vorstand geehrt. Mit ihnen freute sich auch der Bürgermeister von Frankenthal Bernd Knöppel (stehend, Dritter von rechts). Fotos: HOG Bogarosch

Am 4. Mai trafen sich die Bogaroscher im Haus der Donaudeutschen Landsmannschaft in Frankenthal. Das diesjährige Heimattreffen stand im Zeichen eines zweifachen Jubiläums: Zum einen war es das zwanzigste Treffen seit Gründung der Heimatortsgemeinschaft Bogarosch anlässlich des ersten Heimattreffens, das Anfang Mai 1981 in Pforzheim-Eutingen stattfand. Zum anderen können die Bogaroscher in diesem Jahr auf eine 250-jährige Geschichte zurückblicken – ein Anlass, dieses Jubiläum gesondert am 21. und 22. Juni im Heimatort selbst feierlich zu begehen.

Ab 13 Uhr, als der Festsaal im Donauschwabenhaus geöffnet wurde, füllte sich das mit Bildern Bogaroscher Maler geschmückte Vereinshaus. Auch diesmal kamen die Landsleute von nah und fern, aus der gesamten Bundesrepublik und sogar aus Frankreich und den USA. Die Wiedersehensfreude war groß, und man hatte sich, wie jedes Mal, viel zu erzählen.

Groß war auch die Freude des HOG-Vorsitzenden Ewald Spang in Anbetracht des gut besuchten Treffens, zu dem er mehr als 300 Landsleute begrüßen konnte. Bei einem reichhaltigen Kuchenbuffet hatten die Gäste zunächst die Möglichkeit, sich ein wenig zu stärken und die süßen Köstlichkeiten zu genießen. Für die wahre Gaumenfreude sei sowohl den Kuchenspenderinnen wie auch den Damen am Kuchenbuffet herzlich gedankt.

In seinem Rückblick auf die vergangenen zwei Jahre sprach der HOG-Vorsitzende wichtige Bereiche der Arbeit für die Gemeinschaft an. Er erläuterte die Herausforderungen, vor die die Heimatortsgemeinschaft und ihr Vorstand in den vergangenen Jahren gestellt wurden und erwähnte dabei die Friedhofspflege, die anstehende Kirchenrenovierung, die Er-arbeitung und Herausgabe der vierten Ausgabe des Heimatbriefes sowie die Pflege der Internetpräsenz. Anschließend gab er einen Einblick in die allgemeine Lage der HOG, um sich dann bei all denjenigen zu bedanken, die ihre Zugehörigkeit zu Bogarosch immer wieder unter Beweis stellen und die Heimatortsgemeinschaft in ihren Tätigkeiten, in welcher Form auch immer, unterstützen. Kassenwartin Edeltraut Gräbeldinger ergänzte die Ausführungen mit ihrem Bericht zur finanziellen Lage der HOG.

Zur Feierstunde konnte der HOG-Vorsitzende den Bürgermeister der Stadt Frankenthal Bernd Knöppel, den stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft der Banater Schwaben Jürgen Griebel, den Mitvorsitzenden der Donaudeutschen Landsmannschaft Rheinland-Pfalz Adam Lulay, den Vorsitzenden des Landesverbandes Baden-Württemberg der Landsmannschaft der Banater Schwaben und Ehrenvorsitzenden der HOG Bogarosch Josef Prunkl, die Vorsitzenden der Heimatortsgemeinschaften Lenauheim Werner Griebel, Marienfeld Walter Keller (auch Mitglied im Bundesvorstand) sowie Neusiedl/Uihel Manfred Haupt und nicht zuletzt den Hausherrn und Kreisvorsitzenden von Frankenthal Johann Schmalz begrüßen.

Bürgermeister Bernd Knöppel und der stellvertretende Bundesvorsitzende der Landsmannschaft Jürgen Griebel hoben in ihren Grußworten hervor, wie wichtig es sei, die landsmannschaftlichen Gliederungen mit Leben zu füllen und zu erhalten, Tradition und Brauchtum zu pflegen und zu bewahren, das Gemeinschafts- und Zusammengehörigkeitsgefühl zu fördern und zu stärken. Die Heimatortsgemeinschaft Bogarosch könne, gerade im Hinblick auf dieses Jubiläumstreffen, auf die bisher geleistete Arbeit stolz sein, sie fülle ihren Platz im gemeinsamen Haus Landsmannschaft aus und man hoffe auch weiterhin auf die aktive Mitwirkung der Bogaroscher, sagte Jürgen Griebel.

Zu den Klängen der Kapelle „Pfalzklang“ aus Frankenthal marschierten zwölf Trachtenpaare mit dem von Rita und Franz Loch geschmückten und gespendeten Kirchweihstrauß in den Saal. Nach dem Aufmarsch bildeten die Paare einen Kreis und Karsten Loch trug den Kirchweihspruch vor, ab und an unterbrochen – wie bei den Kirchweihfesten im Banat üblich – vom Ruf „Musich“ und von „Kerweihstickle“. Der Spruch stammte aus der Feder von Helen Alba und wurde eigens zu diesem Anlass geschrieben. Inhaltlich bot er einen Streifzug durch die 250-jährige wechselvolle Geschichte von Bogarosch, um gegen Ende auf die bevorstehende Versteigerung des Kirchweihstraußes nach althergebrachter Sitte hinzuweisen. Das ist dann auch geschehen: Die HOG ließ den Strauß „verlizitiere“. In Anerkennung dessen, dass Karsten Loch und sein Kerweihmädel Melinda Pettla die ersten waren, die sich auf den Aufruf des HOG-Vorstandes zur Teilnahme an der Kirchweih gemeldet hatten, wurde der Strauß Melinda geschenkt und ging somit nach Reutlingen. Der Betrag, um den der Strauß ersteigert wurde, geht als Spende an den Verein „Mitmachen und Teilen“ in Schwäbisch Hall, der Projekte im Bogaroscher Kinderheim unterstützt und verwirklicht.

Die im Anschluss dargebotenen Tänze der Jugendtrachtengruppe aus Frankenthal unter der Leitung von Verena Schäfer und Melanie Folk, diesmal mit Verstärkung durch die Bogaroscher Paare aus Reutlingen und Villingen-Schwenningen, waren ein Genuss für Auge und Herz. Die schönen Trachten und die vorgeführten Volkstänze hinterließen bei allen Anwesenden tiefe Eindrücke. Wie bei jedem Treffen, so sind auch heuer die ältesten Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit einem Präsent geehrt worden.

Der unterhaltsame Teil des Treffens wurde von der bekannten Band „Die Schlagerbengel“ bestritten. Bis spät in die Nacht spielte sie zum Tanz auf und sorgte für einen stimmungsvollen Abend. Während der Tanzunterhaltung hatten Tim Renoth und Alexander Michels Lose verkauft, in einer Tanzpause wurden dann Hut und Tuch ausgelost. Das Tuch ging an Waltraud Feisthammel aus Homburg, den Hut gewann Edi Lahni aus Gummersbach. Die beiden Gewinner erhielten einen Extratanz.

All denjenigen, die zum Gelingen dieses Festes beigetragen haben, sprechen wir nochmals unseren herzlichen Dank aus.