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Unter Bankräubern, Engeln und Teufeln - Faschingsball in Karlsruhe

Die Ewachsenentanzgruppe machte den Geschlechterkampf zum Thema ihrer Vorführung. Fotos: Cornel Simionescu-Gruber

Um einen Banküberfall ging es in dem Showtanz der Jugendtanzgruppe, der in flotter, moderner Choreographie dargeboten wurde.

Auch in dieser Session haben der Karlsruher Kreisverband der Banater Schwaben und die Tanzgruppen der Banater Schwaben Karlsruhe ihren Faschingsball im Kühlen Krug veranstaltet. Die hohe Zahl an Platzreservierungen verriet bereits im Voraus: Das Haus wird diesmal richtig voll.

Für gute Stimmung und beste Tanzlaune sorgten die Musikanten von „Topklang“. Ganz gleich ob Polka, Foxtrott oder New-Yorker, jegliche Tanzart fand regen Zuspruch beim maskierten und auch beim nicht maskierten Publikum. Spätestens zum akkuraten Flügelhorn-Solo „Doi ochi negri eu am iubit“ gab es absolut keinen freien Quadratzentimeter mehr auf der Tanzfläche. In vier, fünf konzentrischen Kreisen drehten sich die Tänzer. Der Schwabe würde sagen: Es war gschdubbt voll. Aber auch im Sitzen konnte man den Abend vortrefflich genießen. Denn Heidi Müller, die das Show-Programm auch in diesem Jahr moderierte, hatte tolle Programmpunkte anzusagen.

Zunächst sorgte der schon traditionelle Auftritt der „Dodderdabber“ für lautstarke Faschingsstimmung. Die Gugge-Musiker spielten nicht nur besonders begeistert, sondern diesmal auch noch ein Extra-Ständchen für ihren musikalischen Leiter Norbert Müller, der an diesem Samstag Geburtstag hatte.
Natürlich durften auch die Auftritte der Karlsruher Tanzgruppen nicht fehlen. Die Erwachsenen-Formation präsentierte zu dem Thema „Engel und Teufel“ den allbekannten Geschlechterkampf. Fast unnötig zu erwähnen: Den zarten Engel-Part tanzten die Männer. Soweit sie überhaupt dazu kamen, denn sie wurden von einer zahlreichen Übermacht an Teufelinnen fortwährend mit drei-zackigen Gabeln bedrängt.

Nicht weniger eindrucksvoll beschloss die Jugend-Tanzgruppe das Show-Programm in Ganzkörperverkleidung, hinter Bankräuber-Masken und in flotter, moderner Choreographie. Denn auch in diesem Fall ging es um so alltägliche Themen wie den Banküberfall und das Ziel dahinter, das liebe Geld.

Die gute Laune hielt ungebrochen bis in die frühen Morgenstunden an. Es wollte einfach (fast) niemand nach Hause. Erst als die Musikkapelle der Faschingsgesellschaft im wahrsten Sinne des Wortes den Marsch geblasen hatte, fand die Veranstaltung dann doch noch ihr Ende. In alter Banater Kerweihtradition marschierten die Tanzpaare, mal zusammen, mal getrennt, kreuz und quer über das Parkett. Alles unter der professionellen Führung eines (neuen) Sonntags-Geburtstagskindes, das die ihm geschenkten Walking-Stöcke als Defilier-Tambour imposant in Szene setzte.

Alles in allem ein sehr gelungener Abend. Ach ja, bevor ich es vergesse: Die von Haus aus ziemlich schwach ausgeleuchtete Tanzfläche des Kühlen Krugs wurde diesmal während der Darbietungen durch 300-Watt-LED-Lichtleistung ins fotografisch und filmtechnisch richtige Licht gerückt. Somit ist das ganze Bildmaterial in den einschlägigen Quellen in noch besserer Qualität zu bewundern als bisher.