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Heimattag 2014: Grußwort Erika Steinbach MdB, Präsidentin des Bundes der Vertriebenen

Zu dem Heimattag 2014 in Ihrer Patenstadt Ulm grüße ich Sie im Namen des Bundes der Vertriebenen und auch persönlich sehr herzlich. Leider ist mir ein Kommen nicht möglich, was ich sehr bedauere. Ich bin mir aber gewiss, dass Sie in zahlreichen Gesprächen und Begegnungen an das wertvolle und reiche kulturelle Erbe aus über 300 Jahren deutscher Geschichte im Banat erinnern werden.

Der diesjährige Heimattag 2014 ist aber auch aus einem anderen Grund ein denkwürdiger: Seit nun genau 40 Jahren finden die Banater Schwaben in Ihrer Patenstadt Ulm eine herzliche und verständnisvolle Aufnahme. In Ulm hat die Geschichte der Banater Schwaben ihren Anfang genommen, als sich vor 300 Jahren die ersten Siedler, angetrieben von der Hoffnung auf ein besseres Leben, auf den mühsamen Weg in Richtung Osten machten. Nun finden die Banater Schwaben zum 20. Male als Gäste ihre Heimat in der ehemaligen Reichsstadt an der Donau. Hier gilt es den Ulmern einen herzlichen Dank auszusprechen.

Jede Zusammenkunft der Vertriebenen ist ein Bekenntnis zur Heimat und zur Heimattreue. Diese steht unter dem eindringlichen Motto „Heimat erfahren und bewahren“. Heimat bedeutet viel: Zusammenhalt und Überlieferung über die Generation der Vertriebenen hinaus. Heimat ist etwas Identität Stiftendes, das man nicht vergisst, ja nicht vergessen darf. Aber Heimat liegt nicht nur in der Vergangenheit, in der Erinnerung. Heimat gibt es auch aktiv in der Gegenwart: Einst verloren und politisch abgeschnitten, kann sie im Europa von heute durch Kinder und Enkel wieder bereist und in ihrer Schönheit erlebt werden. Heimat ist aber auch wichtig, um Wurzeln zu schlagen, die jede Gemeinschaft für einen stabilen Zusammenhalt braucht. Wer hier angekommen ist, kann aktiv Erinnerung pflegen und zur Verständigung beitragen.

Ihnen allen wünsche ich einen schönen Heimattag mit ertragreichen Diskussionen und freudigen Begegnungen.