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Arbeitsgespräch im Bundesministerium des Innern

An dem Arbeitsgespräch mit dem Bundesbeauftragten Hartmut Koschyk MdB (zweiter von links) nahmen teil: Dr. Bernd Fabritius MdB, Peter-Dietmar Leber, Ministerialrätin Maria Therese Müller (BMI) und Helmut Berner (von links).

Der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk MdB, empfing am 3. Juli die Vorsitzenden des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, Dr. Bernd Fabritius MdB, der Landsmannschaft der Banater Schwaben, Peter-Dietmar Leber, und des Verbandes der Sathmarer Schwaben und Oberwischauer Zipser, Helmut Berner, zu einem Arbeitsgespräch im Bundesministerium des Innern in Berlin. Das Gespräch knüpfte an die 17. Sitzung der deutsch-rumänischen Regierungskommission an, die im April dieses Jahres stattfand und an der auch die Vertreter der drei Landsmannschaften teilgenommen hatten.

Im Vordergrund des Arbeitsgesprächs standen Fragen zur materiellen Sicherung sozialer Einrichtungen in Rumänien, zur kulturellen Breiten- und Jugendarbeit der Landsmannschaften sowie grenzüberschreitende Projektkooperationen deutscher Minderheiten in Rumänien.

Ein wichtiges Anliegen der drei Landsmannschaftsvorsitzenden, das auch im besonderen Interesse des Bundesbeauftragten liegt, ist die Situation der Altenheime und Sozialstationen, die das Bundesministerium des Innern im Banat, in Siebenbürgen und in Sathmar unterstützt. Insgesamt stehen 243 Heimplätze für Angehörige der deutschen Minderheit zur Verfügung; durch die Sozialstationen findet eine Versorgung im häus-lichen Bereich statt. Besonders erfreut zeigte sich Hartmut Koschyk darüber, dass die langwierigen Verhandlungen bezüglich eines Grundstückanteils des Adam-Müller-Guttenbrunn-Hauses in Temeswar erfolgreich abgeschlossen sind und dieses nun im Besitz der Adam-Müller-Guttenbrunn-Stiftung ist. Mit dem Erwerb endete die lange Unsicherheit zum Fortbestand des Hauses. Bundesvorsitzender Leber ersuchte die Bundesregierung, den Träger der Altenheime und Sozialstationen im Banat, der sich infolge des Erwerbs dieses Teilgrundstücks in einer schwierigen Lage befindet, zu unterstützen, damit dieser auch in Zukunft seine wichtige soziale Aufgabe erfüllen kann.

Besonderes Augenmerk legten alle Beteiligten darüber hinaus auf die Sprachförderung und Jugendarbeit für die deutsche Minderheit in Rumänien. Deutschsprachige Schulen haben in Rumänien nach wie vor einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft. Bundesvorsitzender Leber wies darauf hin, dass Absolventen deutschsprachiger Schulen und Hochschulen im Banat sowohl für die hier sehr stark engagierte deutsche Wirtschaft als auch für die Bewahrung des deutschen Kulturerbes von großer Bedeutung seien. Es gelte hier eine funktionierende Infrastruktur aufrechtzuerhalten, die andere Staaten erst aufbauen.

Die Vorsitzenden berichteten zudem von dem unschätzbaren Wert, welcher den deutschen Kulturzentren mit ihren Veranstaltungen und Sprachkursen bezüglich der Sprachförderung zukommt. In diesem Zusammenhang wurde auch der Ausbau länderübergreifender Kooperationen zwischen den deutschen Minderheiten in Südosteuropa befürwortet.

Zum Abschluss des Arbeitsgesprächs informierten die drei Landsmannschaftsvorsitzenden über wichtige Termine und Ereignisse im Jahr 2015 und dankten Bundesbeauftragten Koschyk für den offenen und vertrauensvollen Meinungs- und Informationsaustausch.