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Sprühkreide, Plakate, politische Diskussionen

Zwischen den einzelnen Programmpunkten nahmen die Kinder verschiedene Spielangebote wahr. Einsenderin der Fotos: Renate Krispin

Die Mädchen von der Tanzgruppe Esslingen/Wendlingen konnten sich mit zwei Politikern unterhalten und ihnen Fragen stellen.

Dies alles gab es am 9. Juni beim vierten Kindergipfel im Stuttgarter Landtag. Der Kindergipfel wird vom Landtag zusammen mit dem Landesjugendring Baden-Württemberg und der Landesarbeitsgemeinschaft Kinderinteressen organisiert, mit dem Ziel, Kindern Politik näherzubringen und ihnen einen Raum zu bieten, um ihre Meinung äußern und Fragen stellen zu können. Verschiedene
politische Themen waren von den Gruppen im Vorhinein durch kreative Methoden vorbereitet worden und wurden dann im Landtag mit den Politikern besprochen.

Sieben Mädchen der Kindertanzgruppe des Kreisverbandes Esslingen/Wendlingen der Banater Schwaben im Alter von 10 bis 14 Jahren nahmen an dem Kindergipfel teil. Sie hatten Plakate zu den Themen Sicherheit und kulturelle Vielfalt in Deutschland erarbeitet. Trotz anfänglicher, kleiner Schwierigkeiten erreichte die Gruppe gegen 9 Uhr den Landtag von Baden-Württemberg. Nach der Begrüßung durch die Landtagspräsidentin Muhterem Aras, die den Kindern Mut zusprach, ihre Fragen offen zu stellen und auf die Politiker zuzugehen, und einer Vorstellungsrunde ging es in die erste Workshop-Runde. Die Kinder bereiteten die Präsentation der Plakate vor und erarbeiteten gemeinsam
Fragen. Diese konnten dann im Laufe des Tages in den gleichen Kleingruppen direkt an die Politiker
herangetragen und beantwortet werden.

Um den Landtag von Baden-Württemberg und die Politiker kennen zu lernen, gab es eine Hausrally, bei der die Politiker verschiedene Fragen beantworten mussten. Diese hatten sich im ganzen Landtag verteilt, wodurch auch die verschieden Räumlichkeiten erkundet werden konnten.

In der zweiten Workshop-Runde durften sich unsere Mädchen mit den Landtagsabgeordneten Thomas Poreski von den Grünen und Rüdiger Klos von der AfD unterhalten. Die beiden Politiker gingen offen auf die Kinder zu und beantworteten ihre Fragen verständlich und ausführlich.

Ein weiterer Programmpunkt, der den Kindern viel Spaß bereitete, war das Besprühen der Fensterscheiben des Landtags mit Sprühkreide. Zum Thema „Gesellschaftlicher Zusammenhang“ durften sie sich Bilder überlegen und später ihre Gedanken dazu den anderen Teilnehmern und auch den Politikern erläutern. Zwischen den Programmpunkten gab es Kinderschminken, etwas zu essen und Spielangebote, wodurch die Kinder den Kopf frei bekamen, um gestärkt und motiviert in die nächste Etappe zu starten.

Am Ende der Workshop-Runden wurde allen Gruppen in einem Gallery Walk die Möglichkeit geboten, ihre kreativen Kunstwerke den anderen Teilnehmern vorzustellen. Am diesjährigen Kindergipfel nahmen rund 80 Kinder aus den verschiedenen Landkreisen teil.

Abgeschlossen wurde der Tag im Landtagssaal mit der Vorführung eines Kurzfilms, der den Kindergipfel nochmal zusammenfasste. Während des Tages waren die Gruppen von anderen Kindern bei ihren Aktivitäten gefilmt und interviewt worden, was direkt vor Ort zu dem Kurzfilm zusammengeschnitten wurde.

Für die teilnehmenden Mädchen war dieser Tag eine große Erfahrung. Sie konnten sich mit anderen Kindern und den Politikern austauschen und die verschiedenen Parteien kennen lernen. Auch die Organisatoren waren mit dem Ablauf des Kindergipfels sehr zufrieden. Nun bleibt zu hoffen, dass die Politiker sich der Anregungen und Fragen der Kinder annehmen und letztere weiterhin an politischen Themen interessiert bleiben.