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Dreifaches Jubiläum in Karlsruhe groß gefeiert

Der Chor sowie die Tanz- und Trachtengruppe der Banater Schwaben aus Karlsruhe, seit Jahrzehnten tragende Säulen der Kultur- und Brauchtumsarbeit des Kreisverbandes Karlsruhe, ließen sich aus Anlass ihres Jubiläums nicht nur feiern, sondern gestalteten ein abwechslungsreiches Festprogramm. Zur Jubiläumsveranstaltung war neben einem zahlreichen Publikum auch eine ganze Reihe von Ehrengästen erschienen. Foto: KV Karlsruhe

Zur Jubiläumsveranstaltung ist eine reich bebilderte Festschrift erschienen.

In diesem Jahr gibt es in Karlsruhe einiges zu feiern. Gleich drei Jubiläen auf einen Schlag hatte der Kreisverband Karlsruhe zu verkünden: 40 Jahre Kreisverband Karlsruhe, 35 Jahre Chor der Banater Schwaben Karlsruhe und 25 Jahre Tanz- und Trachtengruppen der Banater Schwaben Karlsruhe – und diese drei Jubiläen mussten natürlich gebührend gefeiert werden.

Kreisverband, Chor und Tanzgruppen hatten gemeinsam das Jubiläumsfest organisiert, das ein buntes und abwechslungsreiches Programm versprach. Am 28. April war es dann endlich soweit. Am späten Nachmittag marschierten alle Mitwirkenden gemeinsam in die Sängerhalle Karlsruhe-Knielingen ein. Auf den Marsch „Mein Heimatland“, gespielt von der Blaskapelle Billed-Alexanderhausen, zogen die Tanzgruppenmitglieder in banatschwäbischer Tracht, gefolgt von den Mitgliedern des Chors unter dem Applaus des Publikums in den Saal ein.

Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Kreisverbandes Karlsruhe Werner Gilde eröffnete der Chor den Nachmittag mit dem bekannten Lied „Freude, schöner Götterfunken“ (Text: Friedrich Schiller, Musik: Ludwig van Beethoven), dessen Instrumentalfassung als Europahymne dient. Gleich darauf richtete der Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe Dr. Frank Mentrup seine Grußworte an die Festgemeinde. Dem Stadtoberhaupt sind die Banater Schwaben aus Karlsruhe wie auch das Banat gut bekannt. Die Stadt Karlsruhe unterhält eine Partnerschaft mit der Stadt Temeswar und so weilte Dr. Frank Mentrup schon des Öfteren im Banat. In seiner Ansprache erwähnte er auch seine beiden Besuche in der Banater Gemeinde Billed. Ebenso nahm er mehrfach an Veranstaltungen des Kreisverbandes der Banater Schwaben teil, was ihm immer wieder Freude bereite. Der Oberbürgermeister betonte, wie wichtig die von den Banater Schwaben betriebene Traditions- und Brauchtumspflege sei und gratulierte den Jubilaren. Direkt nach der Ansprache trug der Chor noch das Lied „Hereinspaziert“ vor.

Dann stand die Jugend- und Erwachsenentanzgruppe für ihren Auftritt bereit. Mit dem Walzer „Brautnacht“ eröffnete die Jugendgruppe die Tanzvorführungen. Die Erwachsenengruppe zeigte die Polka „Und so weiter“. Als Abschluss des ersten Teils führten die beiden Gruppen gemeinsam einen Tanz vor, den „Donauschwabenwalzer“, einer der DBJT-Gemeinschaftstänze.

Im Anschluss an die Tanzdarbietungen überbrachte der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft der Banater Schwaben Peter-Dietmar Leber die Grüße und Glückwünsche des Bundesvorstandes zu den Jubiläen des Kreisverbandes, des Chors und der Trachtengruppe. Auch er lobte die gemeinschaftsfördernde, brauchtumserhaltende und damit identitätsstiftende Arbeit des Kreisverbandes und seiner Gruppen und würdigte deren aktiven Beitrag innerhalb der Landsmannschaft.

Nun war der Chor der Banater Schwaben Karlsruhe an der Reihe, der einen bunten Liederstrauß präsentierte. Auch das Gesangsduo Irmgard Holzinger-Fröhr und Melitta Giel stellte einmal mehr sein Können und sein Stimmpotential unter Beweis. Nach einem Frühlings-Medley mit insgesamt fünf Liedern bildete der Titel „An der schönen blauen Donau“ von Johann Strauß den Abschluss der Chordarbietungen.

Zur Jubiläumsveranstaltung war auch der Vorsitzende des Landesverbandes Baden-Württemberg der Landsmannschaft der Banater Schwaben Josef Prunkl gekommen, der ebenfalls ein Grußwort an die Festversammlung richtete und das Wirken des Kreisverbandes entlang von vier Jahrzehnten positiv hervorhob.

Als nächsten Programmpunkt erwartete die Gäste eine Bildpräsentation, mittels derer die Auftritte und Aktivitäten des Chors in den 35 Jahren seines Bestehens in Erinnerung gerufen und Einblicke in das 25-jährige Wirken der Tanzgruppe gewährt wurden. Anhand einer Vielzahl von Bildern und entsprechenden Hintergrundgeschichten veranschaulichte zunächst Vorstand Dietmar Giel das ersprießliche und sehr erfolgreiche Wirken der Singgemeinschaft, die die lange Tradition des Chorgesangs im Banat hier in Deutschland nun schon seit dreieinhalb Jahrzehnten weiterführt. Danach präsentierten Luzie Göpfrich und Melanie Müller, die auch durch das gesamte Programm führten, Bilder, Geschichten und Anekdoten aus der 25-jährigen Existenz der Tanzgruppen des Kreisverbandes. Gezeigt wurden viele Bilder, angefangen von der Gründung der Tanzgruppen bis heute. Die Präsentation verdeutlichte, dass diese Gruppen eine tragende Säule des Kreisverbandes darstellen und einen wichtigen Beitrag zur Bewahrung von Traditionen und Brauchtum der Banater Schwaben leisten.  

Als Vertreter der Deutschen Banater Jugend und Trachtengruppen (DBJT) würdigte der stellvertretene Vorsitzende Lukas Krispin anschließend das Wirken der Tanz- und Trachtengruppen aus Karlsruhe und hob dabei deren Rolle bei der Brauchtums- und Gemeinschaftspflege und der Weitergabe von Trachten und Volksänzen an die junge Generation hervor. Die DBJT wisse die wichtige Arbeit zu schätzen, die in Karlsruhe geleistet wird, betonte Krispin. Als Ausdruck dieser Wertschätzung ehrte er vier Mitglieder der Tanzgruppen, die sich sowohl innerhalb des Kreisverbandes als auch in der DBJT schon seit vielen Jahren ehrenamtlich engagieren. Für 25 Jahre Gruppenleitung erhielten Heidi Müller und Werner Gilde eine Ehrenurkunde sowie die Goldmedaille der DBJT. Geehrt wurden auch Melanie Müller und Elwine Muth für ihren vorbildlichen ehrenamtlichen Einsatz.

Indessen warteten die Tanzgruppen auf ihren nächsten Auftritt. Die Mädchen und Frauen in Dirndl mit grüner Schürze, die Jungs und Männer im weißen Trachtenhemd marschierten zu den Klängen der Blas-kapelle Billed-Alexanderhausen auf die Bühne und präsentierten den Walzer „Schöne Blume“ und die Polka „Böhmischer Traum“. Zum Schluss tanzten Jugendliche und Erwachsene gemeinsam die Polka „Lustige Leut“, wonach auch die Mitglieder des Chors auf die Bühne kamen, sodass alle Aktiven auf der Bühne versammelt waren. Vor dieser schönen Kulisse ehrte der Kreisverband Karlsruhe in Person des stellvertretenden Vorsitzenden Norbert Müller mit Heidi Müller und Werner Gilde die beiden treibenden Kräfte der Verbandsarbeit. Bedacht wurde auch das aus Luzie Göpfrich, Melanie Müller, Elwine Muth, Dietmar Giel, Werner Gilde, Ottmar Liep, Norbert Müller und Cornel Simionescu-Gruber bestehende Organisationsteam dieser Jubiläumsveranstaltung. Die Frauen erhielten einen Blumenstrauß, für die Männer gab es eine Flasche Wein.

Mit einem letzten, von der Billed-Alexanderhausener Blaskapelle begleiteten gemeinsamen Ausmarsch endete das Festprogramm.

Für das leibliche Wohl der Gäste war natürlich auch gesorgt. Sie wurden mit Putengeschnetzeltem mit Spätzle und Salat verköstigt. Ein herzliches Dankeschön geht an Norbert Müller und Jürgen Wurm, die für das köstliche Essen verantwortlich waren.

Im Laufe des Abends gab es dann auch noch eine angenehme Überraschung durch die Tanzgruppe aus Leimen. Die Karlsruher staunten nicht schlecht, als die Blaskapelle plötzlich einen Marsch anschlug und die Mitglieder der Leimener Tanzgruppe einmarschierten. Ihr Besuch und ihre Tanzvorführung ist Ausdruck der langjährigen freundschaftlichen Verbindungen zwischen den beiden Gruppen. Danke für Euer Kommen.

Damit war aber noch lange nicht Schluss, denn bis spät in die Nacht wurde noch das Tanzbein geschwungen. Die Blaskapelle sorgte für unterhaltsame Stunden und gute Stimmung. Im Laufe des Abends waren Filme und Präsentationen auf einer Leinwand zu sehen, die die vielen Auftritte und Veranstaltungen der Gruppen zusammenfassend zeigten.

Allen Mitwirkenden, den Helfern auf und hinter der Bühne, dem ganzen Helferteam, der Karnevalsgesellschaft Ost, der Blaskapelle, den Kuchen- und Kipfelspenderinnen und natürlich allen Gästen sei auch an dieser Stelle herzlich gedankt: Ihr alle habt diesen Tag zu etwas Besonderem gemacht. Wir freuen uns auf viele weitere erfolgreiche Jahre.