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Dialog mit rumänischer Regierung

Dialog des Unterstaatssekretärs mit Vertretern der Landsmannschaften in München. Von links: Alfred Mrass, Helge Fleischer, Michael Fernbach, Erhard Graeff, Luzian Geier, Ewald Zachmann, Peter-Dietmar Leber, Hans Metzger und Peter Pastior. Foto: Siegbert Bruss

Unterstaatssekretär Helge Fleischer im Meinungsaustausch mit den landsmannschaftlichen Verbänden.  Zu Gesprächen mit den rumäniendeutschen Landsmannschaften weilte der Unterstaatssekretär für nationale Minderheiten im Departement für interethnische Beziehungen der rumänischen Regierung, Helge Fleischer, am 9. Dezember in München. Der 34-jährige aus Hermannstadt stammende Politiker gehört seit knapp einem Jahr als Nachfolger von Dr. Zeno Pinter der rumänischen Regierung an und will in dieser Funktion einen ständigen Dialog mit den Verbänden der aus Rumänien stammenden Deutschen pflegen. An der Aussprache, die in der Bundesgeschäftsstelle des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in München stattfand, beteiligte sich auch der Vizekonsul am Generalkonsulat Rumäniens in München, Michael Fernbach, zuständig für die Bereiche Kultur, Presse und Beziehungen zu den Landsmannschaften. Seitens der Landsmannschaft der Banater Schwaben nahmen der stellvertretende Bundesvorsitzende Hans Metzger und Bundesgeschäftsführer Peter-Dietmar Leber teil; der Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland war durch den stellvertretenden Bundesvorsitzenden Alfred Mrass, Bundesgeschäftsführer Erhard Graeff sowie den Vorsitzenden des Sozialwerkes, Peter Pastior, vertreten, die Landsmannschaft der Buchenlanddeutschen durch ihren Vorsitzenden Ewald Zachmann sowie ihren Geschäftsführer und Redakteur Luzian Geier.

Als aktuelle Anliegen der deutschen Minderheit in Rumänien beschrieb Fleischer das Bemühen um den Erhalt des deutschsprachigen Unterrichts in Rumänien, der auch nach der Schulreform gewährleistet bleibe. In die Ausgestaltung der deutsch-rumänischen Beziehungen, denen durch die Besuche der Bundeskanzlerin, des Außenministers und des bayerischen Ministerpräsidenten im vergangenen Jahr große Aufmerksamkeit geschenkt worden sei, konnte sich die deutsche Minderheit in Rumänien durch ihre Vertreter vorteilhaft einbringen. Auf die Schulproblematik sei auch die letzte Tagung der gemischten deutsch-rumänischen Regierungskommission fokussiert gewesen. Man habe die Einsetzung einer Arbeitsgruppe beschlossen, die bei auftretenden Problemen – wie Lehrerkräftemangel oder der Versorgung mit Lehrbüchern – schnell reagieren solle. Erfolge seien bei der Bewahrung des Kulturgutes der Deutschen in Rumänien erzielt worden. In Siebenbürgen würden „europäische Kulturpfade“ eingerichtet, um die sächsischen Kirchenburgen angemessen zu präsentieren. Erfreut zeigte sich Fleischer über Aktivitäten der landsmannschaftlichen Verbände und Gliederungen in Rumänien, von denen immer auch Impulse für weitere Zusammenarbeit ausgehe.

Als Anliegen zahlreicher Mitglieder unseres Verbandes sprach Bundesgeschäftsführer Leber die uneinheitliche Anwendung rumänischer Restitutionsgesetze an, was für Unmut sorge und sicher nicht dem politischen Willen des Gesetzgebers entspreche. Für das Banat regte er die Erstellung von geeignetem Informationsmaterial dar, das die kulturelle und historische Vielfalt dieser Region offenlege. Es gebe keinen Reiseführer für das Banat. Der stellvertretende Bundesvorsitzende Metzger informierte über das Engagement zahlreicher HOGs und Jugendgruppen im Banat. Alle Teilnehmer stimmten überein, dass der Dialog fortgesetzt werden soll.