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Sechzig Jahre „Banater Post“ - Stifter von Zusammenhalt und Identität

Ein bescheidener Anfang, dennoch ein wichtiger Schritt: Im Dezember 1956 erschien die erste Ausgabe der „Banater Post“ mit einem Umfang von vier Seiten. Diese bringen wir in dieser Jubiläumsausgabe als Faksimile.

Als die in Deutschland lebenden Banater Schwaben vor 60 Jahren das erste Exemplar der „Banater Post“ in den Händen hielten, waren sie erstaunt und erfreut zugleich. Die anderen Landsmannschaften publizierten längst regelmäßig erscheinende Mitteilungsblätter, endlich wurden nun auch die Banater Schwaben direkt und persönlich angesprochen. Sie erhielten nun Informationen über die in der ganzen Welt verstreuten Landsleute, rechtliche Hinweise, Wissenswertes aus dem Verbandsleben. Ansprache und Erfassen, Information und Dazugehörigkeit, eine  Öffentlichkeit herstellen, auch für die im Banat lebenden Deutschen – es waren die großen Themen der Anfangsjahre unserer Gemeinschaft in Deutschland.

Die „Banater Post“ war ein Kind ihrer Zeit, sie ist es bis heute geblieben. Entsprechend haben sich auch die Themen im Laufe der Zeit gewandelt. Der Kampf um die Ausreise, das Bemühen um den Aufbau von Einrichtungen zur Sicherung des historischen und kulturellen Gedächtnisses der Banater Schwaben, der Aufbau unserer Landsmannschaft als flächendeckende Organisation in Deutschland, all diese Themen wurden von der „Banater Post“ begleitet und unterstützt.

Seit 60 Jahren erscheint die „Banater Post“, seit 55 Jahren ist sie im Eigentum und in der Verwaltung unserer Landsmannschaft. Das kleine, schmale Blatt von 1956 hat sich zu einer zweiwöchtenlich und in Farbe erscheinenden Zeitung mit einem Umfang von rund 550 Seiten im Jahr entwickelt. In vielen Haushalten der Banater Schwaben ist sie nach wie vor willkommen, wird zu den Erscheinungsterminen sehnsüchtig erwartet, gehört einfach dazu.

In den letzten Jahren hat sie einige erfrischende Neuerungen erfahren, um auch für die nächsten Generationen interessant zu bleiben. Nichtsdestotrotz werden spannende Jahre anbrechen. Wie wird die Zeitung jene Generation ansprechen, die schon in Deutschland geboren ist, aber sich für Geschichte und Kultur der Eltern- und Großelterngeneration interessiert? Wie erreicht sie die in der ganzen Welt verstreuten Banater Schwaben, die Landsleute im Banat? Welchen Beitrag kann sie zur Vermittlung des kulturellen Erbes der Banater Schwaben leisten? Wie reagiert sie auf geändertes Leseverhalten im digitalen Zeitalter? Wie wird sie die reale und digitale Welt der Banater Schwaben in Einklang bringen? Folgte früher letztere als Echo auf die erstere, so hat sich das mittlerweile gewandelt. Und doch gilt auch auf diesem Gebiet: So lange es Angehörigen unserer Gemeinschaft wichtig ist, dass sie ein aktiver Teil dieser Gruppe sind, wird es die entsprechenden Antworten und die „Banater Post“ als ein Merkmal dieser Gemeinschaft weiterhin geben.

Als innerverbandliches Informationsorgan, als Mittler zwischen den Generationen, als Stifter von Zusammenhalt und Identität, als Brücke in das Banat, als Netzwerk aller Banater Schwaben weltweit wünsche ich ihr weitere erfolgreiche Jahrzehnte. Den Mitarbeitern und Redakteuren entlang dieser 60 Jahre sei herzlich gedankt.