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Interesse für das Wirken der Banater Schwaben

Teilnehmer des Gesprächs in München (von links): Radu Florea, designierter Generalkonsul Rumäniens in Stuttgart, Ministerin Maria Ligor, Bundesvorsitzender Peter-Dietmar Leber, Ramona Chiriac, Generalkonsulin Rumäniens in München, und Botschaftsrat Dr. Iulian Costache.

Rumänien hat in den letzten 100 Jahren viele Bürger durch Auswanderung verloren, an sie und ihre Leistungen im Land, aber auch im Ausland soll ein Museum der Emigration erinnern, welches in Bukarest entstehen soll. Dies sagte Ministerin Maria Ligor vom Departement für die Beziehungen zu den Auslandsrumänen im Außenministerium Rumäniens in einem Gespräch mit dem Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft der Banater Schwaben, Peter-Dietmar Leber, am 14. Oktober in München. Die Ministerin hielt sich zu einem Besuch in Bayern und Baden-Württemberg auf, wo sie mit Vertretern der Bayerischen Staatsregierung und verschiedener Organisationen politische Gespräche führte.

Bei dem einstündigen Dialog mit der Landsmannschaft der Banater Schwaben im Generalkonsulat Rumäniens erhielt die Ministerin Informationen aus erster Hand über das Wirken der Landsmannschaft mit ihren Verbänden im Banat sowie über deren laufenden und geplanten Projekte. Ministerin Ligor wies darauf hin, dass das von ihr geleitete Departement grenzüberschreitende Veranstaltungen auch finanziell fördere, das Antragsverfahren vereinfache, entsprechende Anträge könnten online abgerufen werden. Würden solche Veranstaltungen mit Partnern vor Ort durchgeführt, könnten die Anträge auch von diesen gestellt werden.

Bundesvorsitzender Leber wies darauf hin, dass auch seitens der jungen Generation ein Interesse an der Heimat der Großeltern und Eltern bestünde, wie die regelmäßigen Besuche der DBJT im Banat bewiesen. Leider werde das touristische Potential der Region noch nicht ausgeschöpft, fehlende Reiseführer und eine verbesserungswürdige touristische Infrastruktur stünden dem im Wege. Nichtdestotrotz gebe es immer wieder Neuanfänge auf diesem Gebiet, so auch in Maria Radna als Tor zum Westen Rumäniens, die es verdienen, mit entsprechenden Konzepten besser erschlossen zu werden. Gerade nach der Entscheidung für Temeswar als Europäische Kulturhauptstadt 2021 werde das Interesse an der Banater Hauptstadt und der gesamten Region enorm zulegen, es bestehe also akuter Handlungsbedarf.

Ministerin Ligor verwies darauf, dass es Wunsch des rumänischen Regierungschefs Dacian Cioloş sei, die Landsmannschaft der Banater Schwaben in die Gestaltung des Veranstaltungsjahres 2021 mit einzubeziehen. In der letzten Kabinettssitzung habe er sich entsprechend geäußert. Beide Seiten versprachen, den Kontakt aufrechtzuerhalten und hierzu auch die diplomatischen Vertretungen Rumäniens zu nutzen. Der designierte Generalkonsul Rumäniens in Stuttgart und die Generalkonsulin in München nahmen an dem Gespräch ebenfalls teil.