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Hochgenuss für Freunde der Blasmusik

Bereits zum sechsten Mal beim traditionellen Blasmusikkonzert dabei: die Weinbergmusikanten unter der Leitung von Johann Wetzler. Foto: FDB

Für viele Blasmusikfreunde ist das alljährliche Donauschwäbische Blasmusikkonzert in Mannheim ein fester Termin im Kalender. Foto: Cornel Simionescu-Gruber

Am Sonntag, dem 24. Juli, fand im Herzogenriedpark in Mannheim das 12. Donauschwäbische Blasmusikkonzert statt. Das traditionelle Konzert wird vom Freundeskreis Donauschwäbischer Blasmusik in Zusammenarbeit mit der Landsmannschaft der Banater Schwaben veranstaltet. Trotz der unangenehm hohen Luftfeuchtigkeit und mehreren heftigen Regengüssen fanden wieder rund 800 Besucher den Weg zur Konzertmuschel im Herzogenriedpark. Sie sollten auch diesmal einen wahren Hochgenuss an Blasmusikkunst erleben.

Den ersten Konzertteil übernahmen die Weinbergmusikanten unter der Leitung von Johann Wetzler. Das Orchester hat auch schon etliche Konzerttourneen ins Ausland unternommen, so gab es zum Beispiel Auftritte in Rumänien, Ungarn, Tschechien, den USA und der Schweiz. Mit der Polka „Alte Zeiten“ von Richard Hummel eröffneten die Weinbergmusikanten das Konzert, wonach die Gäste von Josef Prunkl, dem Vorsitzenden des Landesverbandes Baden-Württemberg der Landsmannschaft der Banater Schwaben, begrüßt wurden. Er brachte die Hoffnung zum Ausdruck, dass die mitwirkenden Kapellen dem Publikum, wie schon in den Jahren zuvor, wieder einen schönen Nachmittag bieten werden, in dessen Mittelpunkt die donauschwäbische Blasmusiktradition stehe. Mannheim habe sich als Austragungsort des Konzerts mittlerweile fest etabliert, hob Prunkl in seiner Ansprache hervor. Er dankte dem Freundeskreis Donauschwäbischer Blasmusik für die alljährliche Ausrichtung des Konzerts und empfahl den Besuchern, vom reichhaltigen Angebot an Tonträgern des Vereins und der Mitgliedskapellen Gebrauch zu machen.

Anschließend begrüßte Prunkl die Ehrengäste der Veranstaltung: Ministerialdirigent Herbert Hellstern vom Innenministerium Baden-Württemberg, Gemeinderat Ralf Eisenhauer als Vertreter der Stadt Mannheim, seitens des Bundesvorstands der Landsmannschaft der Banater Schwaben den Bundesvorsitzenden Peter-Dietmar Leber, seinen Stellvertreter Jürgen Griebel und den DBJT-Vorsitzenden Harald Schlapansky, den Mannheimer Kreisvorsitzenden Richard Jäger sowie den Ehrenvorsitzenden der Landsmannschaft, Bernhard Krastl.

Mit der alten Smutek-Polka setzten die Weinbergmusikanten ihren Auftritt fort. Anton Bleiziffer, wissenschaftlicher Beirat des Vereins, übernahm sodann die Moderation des Programms. In seiner charmanten, einfühlsamen Art lud er die Gäste auf eine musikalische Reise ein. Bezüglich der Moderation gab es diesmal eine Änderung: Während Bleiziffer die Kapellen vorstellte, wurden die einzelnen Stücke von den Kapellen selbst angesagt.

Norbert Merkle, Manager und Conférencier der tschechischen Spitzenblaskapelle Stříbrňanka und Freund der Weinbergmusikanten, stellte dann die weiteren Titel des Orchesters sowie deren Komponisten vor, darunter Traditionsstücke wie „Schwarze Augen“ (Walzer) und „30 Tage Kasernenarrest“ (Polka). Dazu kamen Klassiker aus Böhmen und Mähren, die im Repertoire der Weinbergmusikanten einen Schwerpunkt bilden. In Vertretung des Vereinsvorsitzenden Stephan-Heinrich Pollmann überreichte der 2. Vorsitzende Richard Hummel der Kapelle die Teilnehmerurkunde und verlieh den Musikern, die bereits zum sechsten Mal für den Freundeskreis unentgeltlich aufspielten, die Ehrenadel in Silber.

Den zweiten Teil des Programms bestritt die Musikkapelle Kleiner Odenwald Allemühl e.V. unter der Leitung von Dennis Nussbeutel. Diese Blaskapelle zeichnet sich durch einen sehr hohen Anteil an Musikerinnen aus. Nach den bekannten Eröffnungstiteln „Fliegermarsch“ und der Polka „Wenn man 50 wird“ von Silvester Herzog sprach Ministerialdirigent Herbert Hellstern sein Grußwort. Er betonte, dass heute die Musik im Vordergrund stehe und bedankte sich bei den Akteuren und Veranstaltern. Auch fand er lobende Worte für das Publikum, das durch sein zahlreiches Erscheinen sein Interesse an der heimatlichen Blasmusik bekunde und beitrage, solche Veranstaltungen zu erhalten.

Die jungen Musikanten der Kapelle Kleiner Odenwald Allemühl brachten dann traditionelle Titel wie „Auf zum Glück“, den „Grammophon-Walzer“ oder die Polka „Inselbaum“ zu Gehör, um nur einige Titel zu nennen. Den gesanglichen Part übernahm das Duo Christa Finger und Dennis Nussbeutel. Nachdem die Musiker mehrere Evergreens der böhmischen und Egerländer Musik erklingen ließ, überreichte Richard Hummel der Kapelle zum Schluss die Urkunde für die zweite Teilnahme an einem Konzert des Freundeskreises. Auf Wunsch des Publikums spielte die Kapelle als Zugabe noch das beliebte Stück „Auf der Vogelwiese“.

Den dritten Block übernahmen die Original Fidelen Siebenbürger Adjuvanten aus Heidenheim unter der Leitung von Peter Dengel, verstärkt durch das Schwabenland-Duo Andrea Bayer und Peter Schröppel. Die Kapelle startete mit der Polka „Egerländer Traum“. Die weiteren Titel alle aufzuführen würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen. Genannt werden sollen aber noch die „Hansi-Polka“ und „Bubenstreiche“, stellvertretend für die vielen, schönen Stücke, die die Kapelle zu Gehör brachte. Richard Hummel überreichte der neuen Mitgliedskapelle des Freundeskreises die Teilnahmeurkunde, wonach sie noch auf Wunsch des Publikums die Titel „Ohne Liebe geht es nicht“ und „Auf der Vogelwiese“ spielte.

Damit ging ein wunderschöner Konzertnachmittag zu Ende, der sich durch eine sehr hohe musikalische Qualität aller drei teilnehmenden Kapellen auszeichnete. Anton Bleiziffer lud zum Schluss die Besucher zum nächsten Konzert im kommenden Jahr ein.