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Fester Termin im landsmannschaftlichen Kalender

Assistiert von mehreren Priestern aus dem Banat und aus Deutschland, zelebrierte Bischof Martin Roos das Pontifikalamt anlässlich der diesjährigen Deutschen Wallfahrt in Maria Radna. Fotos: Erwin Josef Ţigla

An der Wallfahrt nahmen auch zahlreiche Pilger aus Deutschland teil.

Der 2. August ist mittlerweile ein fester Termin im landsmannschaftlichen Kalender. Seit 2011 veranstaltet nämlich die Diözese Temeswar mit Unterstützung der Landsmannschaft der Banater Schwaben und des Gerhardsforums Banater Schwaben an diesem Tag, an dem die katholische Kirche das Portiunkula-Fest feiert, die Deutsche Wallfahrt in Maria Radna. Es ist ein besonderer Tag für die Banater Schwaben von nah und fern, ein Tag der Wiederbegegnung mit dem geschichtsträchtigen Wallfahrtsort, ein Tag der Glaubensbekundung, der Erinnerung und der Hoffnung.

Auch in diesem Jahr fanden sich hunderte Pilger aus Deutschland in der Wallfahrtskirche ein, die nach der im vergangenen Jahr abgeschlossenen umfassenden Sanierung in neuem Glanz erstrahlt. Starke Gruppen stellten diesmal die Heimatortsgemeinschaften Sanktanna und Sanktmartin, letztere mit einem Bus aus Deutschland angereist und mit Fahnenabordnungen beteiligt. Die Landsmannschaft der Banater Schwaben war durch ihren Bundesvorsitzenden Peter-Dietmar Leber sowie mehrere HOG- und Kreisvorsitzende vertreten: Bernhard Fackelmann (HOG Sanktmartin und KV München), Josef Goschy (HOG Sanktandres), Johann Kerner (KV Neumarkt), Josef Koch (HOG Hatzfeld), Herbert Volk (KV Esslingen). An der Wallfahrt haben auch Vertreter des Gerhardsforums Banater Schwaben (München), des St. Gerhards-Werks (Stuttgart) und des Hilfswerks der Banater Schwaben teilgenommen. Das Deutsche Forum war durch Erwin Josef Ţigla, Vorsitzender des Demokratischen Forums der Banater Berglanddeutschen, sowie durch Martin Reinholz, Vorsitzender des Sanktannaer Ortsforums, vertreten.

Das Pontifikalamt wurde von dem Temeswarer Diözesanbischof Dr. h.c. Martin Roos zusammen mit mehreren Priestern des Bistums und zwei Geistlichen aus Deutschland – Pfarrer Robert Dürbach (Uhingen) und Pfarrer Peter Zillich, Präses des St. Gerhards-Werks (Regensburg) – zelebriert. Für die musikalische Untermalung des Hochamtes zeichneten der Organist Dr. Franz Metz aus München sowie die Stadtkapelle  Trostberg unter der Leitung des aus Hellburg stammenden Kapellmeisters Josef Maurer.

Bischof Martin Roos erinnerte in seiner Predigt an den 300. Jahrestag der Befreiung Temeswars von der
osmanischen Herrschaft durch die Heere des Prinzen Eugen von Savoyen. Dieses Ereignis sei nicht nur ein Meilenstein in der Geschichte der Stadt und des Banats gewesen, sondern habe gleichzeitig auch einen Neubeginn für die Römisch-Katholische Diözese Tschanad dargestellt. „Es war eine Befreiung und ein neuer Anfang für unsere Diözese, wo katholisches Leben wieder in aller Öffentlichkeit möglich wurde“, sagte Bischof Roos. Die Geschichte des Bistums sei, ähnlich wie jene der deutschen Gemeinschaft im Banat, von zahlreichen Brüchen und Neuanfängen geprägt, so der Oberhirte der
katholischen Gläubigen im Banat.

Aus Anlass der Deutschen Wallfahrt wurde in Radna auch eine Kunstausstellung eröffnet. Der aus Sanktmartin stammende und in Augsburg beheimatete Michael Messer präsentierte eine Installation aus Kopfumrissen von Landsleuten, die er aus weiß lasierten Sperrholzplatten spiegelverkehrt ausgesägt hatte. „Diese Köpfe sollen unsere geistige Anwesenheit in der alten Heimat darstellen“, erklärte er. Die Verbandsvertreter hatten zudem Gelegenheit, bei einer Führung von Ramona Lambing das neue Informationszentrum von Radna kennenzulernen.

Am Ende zeigte sich der Seelsorger des Wallfahrtsortes, Domkapitular Andreas Reinholz, erfreut über die hohe Zahl der Pilger und die beeindruckende Wallfahrt.