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Konferenz in Temeswar: "Das Banat im Blick: Wandel - Erinnerung - Identität"

Das Palais Dauerbach, bekannter als „Palace“, ist ein Bauwerk an der beliebten Lloyd-Zeile und wurde zwischen 1911-1913 nach den Plänen des berühmten Architekten László Székely erbaut. Foto: Stefan Lehretter

„Das Banat im Blick: Wandel – Erinnerung – Identität“ lautet das Thema einer von der Deutschen Gesellschaft in Zusammenarbeit mit der Konrad-Adenauer-Stiftung, dem Demokratischen Forum der Deutschen in Rumänien (DFDR), dem Regional-forum Banat und der Landsmannschaft der Banater Schwaben am 30. und 31. August in Temeswar veranstalteten Konferenz. Die Deutsche Gesellschaft ist ein eingetragener Verein zur Förderung politischer, kultureller und sozialer Beziehungen in Europa mit Sitz in Berlin. Die Konferenz findet im  Festsaal des Adam-Müller-Guttenbrunn-Hauses statt und beginnt am Dienstag, dem 30. August, um 9.30 Uhr.

Nach der Begrüßung der Teilnehmer durch Dr. Johann Fernbach, Vorsitzender des Regionalforums
Banat, Hartmut Koschyk MdB, Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten und stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft und Norbert Beckmann-Dierkes, kommissarischer Leiter des Auslandsbüros Rumänien der Konrad-Adenauer-Stiftung, stehen am Vormittag drei Vorträge auf dem Programm: „Das Banat im Wandel der Zeit – das Banat als Realität und Mythos“ (Prof. Dr. Anton Sterbling, Soziologe, Hochschule der Sächsischen Polizei Rothenburg/Oberlausitz), „Migration, Grenzziehung und Gruppenidentität am Beispiel der Banater Schwaben“ (Dr. Matthias Beer, Historiker, Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde Tübingen), „Das religiöse Erbe der Banater Schwaben und Berglanddeutschen im Rahmen der multiethnischen und mehrsprachigen Diözese Temeswar“ (Drd. Claudiu Sergiu Călin, Diözesanarchivar der Römisch-Katholischen Diözese Temeswar). Die anschließende Podiums- und Publikumsdiskussion mit den Referenten wird von Robert C. Schwartz, Redaktionsleiter im Programmbereich Südosteuropa der Deutschen Welle moderiert.

Am Nachmittag wird die Konferenz mit Vorträgen der Kulturwissenschaftlerin Dr. Cristina Bojan von der Babeș-Bolyai-Universität Klausenburg („Tradition der deutschen Schulen in Rumänien – Bildungs-
politik nach 1990“), des Nitzkydorfer Gymnasiallehrers Tiberiu Buhnă-Dariciuc („Die deutsche Schule im Banat am Beispiel des Geburtsortes der Nobelpreisträgerin Herta Müller“) und von Lucian Vărşăndan, Intendant des Deutschen Staatstheaters Temeswar und derzeit Staatssekretär im rumänischen Kulturministerium  („Das deutsche Theater im Banat“) fortgesetzt. Daran schließt sich eine Podiums- und Publikumsdiskussion mit den Referenten an.

Am Abend haben die Teilnehmer die Möglichkeit, einer Lesung der Schriftsteller Balthasar Waitz (Temeswar) und Horst Samson (Neuberg/ Hessen) beizuwohnen. Der Leseabend wird von Christel Ungar-Ţopescu, Chefredakteurin der deutschen Sendung des Rumänischen Fernsehens TVR, moderiert.

Weitere zwei Vorträge umfasst das Tagungsprogramm am Mittwochvormittag: „Mein Leben im Banat“ (Ignaz Bernhard Fischer, Zeitzeuge, Vorsitzender des Verbandes der ehemaligen Russlanddeportierten) bzw. „Gelebte Geschichte – Erzählte Geschichte. Umbrüche im Banat – Schicksalsschläge für die Banater?“ (Prof. Dr. Smaranda Vultur, Kulturanthropologin, West-Universität
Temeswar). Danach besichtigen die Tagungsteilnehmer die Ausstellung „Temeswar 1716. Die Anfänge einer europäischen Stadt“, die zum 300. Jahrestag der Befreiung Temeswars von der osmanischen Herrschaft und dem Beginn der deutschen Siedlungsgeschichte im Banat in der Theresienbastion gezeigt wird. Die anschließende Diskussion mit den Kuratoren der Ausstellung, Dr. Ciprian Glăvan (Banater Nationalmuseum Temeswar) und Drd. Claudiu Sergiu Călin, wird von Christel Ungar-Ţopescu moderiert. Mit dem Schlusswort von Peter-Dietmar Leber, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Banater Schwaben, und Dr. Andreas H. Apelt, Bevollmächtigter des Vorstandes der Deutschen Gesellschaft, endet die Konferenz.

Banater Landsleute, die sich Ende August im Banat aufhalten, sind zu dieser Veranstaltung herzlich eingeladen.