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Wanderausstellung beim Heimattag: Die deutsche Minderheit in Rumänien

DFDR-Vorsitzender Dr. Paul-Jürgen Porr eröffnete die Ausstellung „Die deutsche Minderheit in Rumänien“ im Foyer der Donauhalle.

Ministerpräsident Dacian Cioloş besichtigte die Ausstellung zur Geschichte der deutschen Minderheit in Rumänien. Foto: Karin Bohnenschuh

Das „große Schwabentreffen“ startete am Sonntagmorgen mit der Eröffnung der Ausstellung „Die deutsche Minderheit in Rumänien – Geschichte und Gegenwart im vereinten Europa“, die im Foyer der Donauhalle gezeigt wurde. Die vom Demokratischen Forum der Deutschen in Rumänien (DFDR) in Zusammenarbeit mit der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Bukarest anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Forums im vergangenen Jahr realisierte Wanderausstellung wurde bisher in mehreren Städten in Rumänien (Hermannstadt, Sathmar, Temeswar, Mediasch, Reschitza, Kronstadt) und Deutschland (Dinkelsbühl, Berlin, Dresden, Goslar) präsentiert. Nun hatten auch die Besucher des Heimattages in Ulm die Möglichkeit, die Ausstellung zu besichtigen und in den Besitz des dazu erschienenen Katalogs zu gelangen.

Zur Eröffnung der Ausstellung begrüßte der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft der Banater Schwaben, Peter-Dietmar Leber, den Vorsitzenden des Landesforums, Dr. Paul-Jürgen Porr, den Abgeordneten der deutschen Minderheit im rumänischen Parlament, Ovidiu Ganţ, Präsidialberater Dr. Sergiu Nistor, den Generalkonsul Rumäniens in München, Anton Niculescu, den deutschen Konsul in Temeswar, Rolf Maruhn, sowie den Vorsitzenden des Banater Regionalforums, Dr. Johann Fernbach.

In die Ausstellung führte DFDR-Vorsitzender Dr. Paul-Jürgen Porr ein. Obwohl vom Demokratischen Forum der Deutschen in Rumänien organisiert, wolle die Ausstellung keine Nabelschau sein. Sie solle in Rumänien dem andersnationalen Umfeld verschiedene, auf die deutsche Mindereit bezogene historische und kulturelle Aspekte verständlicher und zugänglicher machen, so Porr. In Deutschland solle sie auf diese Minderheit aufmerksam machen und, wenn notwendig, Informationsdefizite ausgleichen helfen.

Die Ausstellung verdichtet einen Zeitraum von über 850 Jahren und gibt Zeugnis von der facettenreichen und wechselvollen Geschichte der deutschen Gemeinschaften in Rumänien. Darüber hinaus stellt sie auch die Aufgaben und Herausforderungen der deutschen Minderheit in Rumänien nach der Wende 1989 dar und gewährt Einblicke in deren Einrichtungen und Aktivitäten.

Da die deutsche Minderheit zahlenmäßig sehr stark geschrumpft sei (auf heute weniger als 40000), könne sie „nur noch eine Katalysatorfunktion wahrnehmen“, betonte der DFDR-Vorsitzende. „Aber diese nehmen wir wahr. Die Wahl von Klaus Johannis zum Staatspräsidenten Rumäniens ist das letzte und gleichzeitig überzeugendste Beispiel dafür.“ Die deutsche Minderheit nehme gleichzeitig eine Brückenfunktion zwischen Deutschland und Rumänien wahr, „von der jeder deutsche Politiker spricht, wenn von uns die Rede ist“. Für viele von ihnen sei das „nur ein loses Schlagwort“. „Wir aber versuchen“, so Dr. Porr, „es tatsächlich mit Leben zu erfüllen“.

Im Laufe des Tages stieß die Ausstellung auf reges Interesse.