zur Druckansicht

Lieder und Tänze als Ausdruck kultureller Vielfalt

Das von Sing- und Trachtengruppen der verschiedenen Landsmannschaften dargebotene Programm vermittelte einen Eindruck von der Reichhaltigkeit der Kultur der Heimatvertriebenen. Foto: KV München

Auch in München wurde in diesem Herbst der Tag der Heimat gefeiert, der unter dem Motto stand: „Vertreibungen sind Unrecht – gestern wie heute“. Zu dem vom Kreisverband München des Bundes der Vertriebenen (BdV) veranstalteten und vom Münchner Kreisverband der Banater Schwaben ausgerichteten Tag der Heimat trafen sich am 28. November im Festsaal der Freien Turnerschaft München Süd zahlreiche Vertreter der Landsmannschaften, Heimatvertriebene, Aussiedler und Spätaussiedler sowie Ehrengäste.

Der Festakt begann mit dem Einzug der Fahnenabordnungen in den gut gefüllten Saal. Die „Original
Banater Dorfmusikanten“ unter der Leitung von Helmut Baumgärtner begleiteten den Einmarsch und umrahmten die gesamte Veranstaltung musikalisch. Nach der Begrüßung der Gäste durch den Vorsitzenden des Kreisverbandes München der Landsmannschaft der Banater Schwaben, Bernhard Fackelmann, folgten die Grußworte des Landtagsabgeordneten Andreas Lorenz und der Münchner Stadträtin Dr. Manuela Olhausen. Die Festansprache hielt Peter-Dietmar Leber, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Banater Schwaben.

Mit ihrem kulturellen Erbe, das die Heimatvertriebenen in ihrem unsichtbaren Fluchtgepäck mitgebracht haben, hätten die Heimatvertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler Bayern und Deutschland
bereichert, betonte der Festredner. Dieses Erbe sei vom Rand – geographisch und gesellschaftlich gesehen – in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Hierfür seien in den letzten Jahren durch die Politik eindeutige Weichen gestellt worden. Es gelte, dieses Gepäck immer wieder zu öffnen, es auszubreiten und auch für die jüngere Generation interessant zu halten, so Leber. Das sei eine große Verantwortung, die von den landsmannschaftlichen Verbänden wahrgenommen werden müsse. Diese bedürften aber einer besonderen Unterstützung, um ihr kulturelles Erbe zu pflegen und weiterzugeben. Leber appellierte an Bund und Länder, ihrer im Paragraph 96 des Bundesvertriebenengesetzes festgelegten Verpflichtung, die Kulturarbeit der Vertriebenen zu fördern, nachzukommen.

Nach der Pause, in der die Besucher der Veranstaltung Gelegenheit hatten, sich bei Kaffee, Kuchen und Getränken zu stärken und miteinander ins Gespräch zu kommen, folgte ein abwechslungsreiches, sehr interessantes kulturelles Programm, das von Tanz- und Trachtengruppen sowie Chören und Singgruppen der verschiedenen Landsmannschaften gestaltet wurde. Drei Programmpunkte wurden von Banater Gruppen bestritten: Die Banater Trachtengruppe München, in der sowohl Jugendliche als auch Erwachsene mitwirken, führten drei Volkstänze vor. Die aus Mitgliedern der Trachtengruppe München gebildete Banater Singgruppe bot drei Lieder dar. Bei der dritten Gruppe, dem Banater Seniorenchor Augsburg, handelte es sich um eine Gastgruppe, die auf Einladung von Bernhard Fackelmann nach München gekommen war. Mit seinen Heimat- und Volksliedern berührte der Seniorenchor unter der Stabführung von Werner Zippel das Publikum zutiefst. Weitere Auftritte absolvierten die Böhmerwälder Sing- und Volkstanzgruppe, die  Riesengebirgs-Trachtengruppe und die Gruppe „Rübezahls Zwerge“ sowie die Siebenbürger Tanzgruppe München.

Zum Schluss dankte die BdV-Kreisvorsitzende Alma Bitz allen mitwirkenden Gruppen, dem Helferteam sowie den Teilnehmern für ihr Kommen. Die mitveranstaltenden Landsmannschaften waren sich nach diesem vielfältigen Programm einig, dass es der beste Tag der Heimat seit Jahren war.