Landsmannschaft der Banater Schwaben e.V.

Wiedersehensfest mit Kirchweih und Kulturprogramm

Zehn Trachtenpaare ließen den Kirchweihbrauch beim Heimattreffen in Augsburg wieder aufleben. Foto: HOG Bergsau-Aliosch

Am 3. Oktober feierte die Heimatortsgemeinschaft Bergsau/Aliosch ihr 11. Heimattreffen in der Gaststätte „Der Neue Hubertushof“ in Augsburg-Firnhaberau. Schon das Eintreffen der Landsleute bot Anlass zu freundschaftlicher Begrüßung und großer Wiedersehensfreude.

Das Heimattreffen begann mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Franziskus, diesmal als Kirchweihmesse gefeiert. Vor dem Altar waren große Bilder mit den Kirchen von Aliosch, Charlottenburg und Neuhof aufgestellt. Monsignore Anton Schmid fand Worte des Lobes für die Banater Schwaben, weil diese ihre Kirchen in der alten Heimat nicht vergessen und als lebendige Steine der Erinnerung für die Zukunft bewahren. Die Lesung wurde von Gerlinde Eckert vorgetragen, die Fürbitten wurden von Herta Zimmermann und Oswald Eckert verlesen.

Nach dem gemeinsamen Mittagmahl, an dem als Ehrengäste ein ungarndeutscher Chor und eine Trachtengruppe aus Schaumar teilnahmen, trug der Chor mehrere Lieder vor. Um 15 Uhr begann der offizielle Teil des Treffens. Im Beisein der Vorstandsmitglieder und der Rechnungsprüfer begrüßte Vorsitzender Josef Scheirich die über 70 anwesenden Landsleute sowie Gäste aus anderen Ortschaften aufs herzlichste. In seinem Rechenschaftsbericht rief der HOG-Vorsitzende die Landsleute auf, Mitglied der Landsmannschaft der Banater Schwaben zu werden, und richtete an diese die Bitte, dem Schriftführer Paul Schreiber Fami-liennachrichten zwecks Veröffentlichung in der „Banater Post“ zu übermitteln und die neue Anschrift im Falle eines Umzugs mitzuteilen, damit allen Landsleuten Einladungen zu den Heimattreffen zugeschickt werden können (Kontaktdaten: Paul Schreiber, Watzmannstraße 3b, 84034 Landshut, Tel. 0871 / 66376).

Mit Besorgnis wurde auf die Finanzierung der Mäharbeiten in den Friedhöfen von Aliosch und Altringen in den Monaten Juni und September hingewiesen. Dafür benötige man jährlich 140 bzw. 220 Euro. Eingegangen seien aber bisher nur 50 Euro von Elisabeth Reinland für den Friedhof in Altringen bzw. 50 Euro von Josef Scheirich für den Friedhof in Aliosch. Es wäre sehr zu begrüßen, wenn diese Arbeiten auch in Zukunft wenigstes einmal im Jahr durchgeführt werden könnten, um sicherzustellen, dass die Friedhöfe auch weiterhin gepflegt aussehen. Dies kann aber nur mit finanzieller Unterstützung durch die Landsleute geschehen. Wenn bis Ende April 2016 keine Spenden eingehen, muss der Vertrag mit Herrn Iordănescu aus Aliosch gekündigt und die Friedhofspflege in Altringen eingestellt werden. Spenden werden auf folgendes Konto bei der Sparkasse Memmingen erbeten: HOG Bergsau-Aliosch, IBAN: DE11 7315 0000 1001 3664 81, BIC: BYLADEM1MLM, Vermerk: Friedhof Altringen bzw. Aliosch.

In der Zeit seit dem letzten Heimattreffen 2013 sind 18 Landsleute verstorben. Ihrer wurde in einer Schweigeminute gedacht.

Die Aktivitäten der HOG Bergsau/Aliosch werden für die zukünftigen Generationen in Bilderalben festgehalten. Beim Treffen lag das zweite Fotoalbum aus; es wird im HOG-Archiv aufbewahrt.
Josef Scheirich bedankte sich im Namen des Vorstandes bei allen, die zur Gestaltung des diesjährigen Treffens beigetragen haben, besonders bei den Trachtenträgern, der Singgruppe, den Vortragenden von Gedichten sowie den Mütter und Großmüttern für das Herrichten der Trachten. Richard Schreiber legte anschließend den Kassenbericht vor, wonach Herta Zimmermann in ihrem Rechnungsprüfungsbericht eine einwandfreie Kassenführung bescheinigte.

Bei Kaffee und Kuchen bot sich sodann den Landsleuten die Möglichkeit, sich auszutauschen, gemütlich zusammenzusitzen und in Erinnerungen zu schwelgen. Mit großer Spannung wurde die von Hedwig Scheirich vorbereitete Kirchweihfeier erwartet. Durch das Programm führte Carlette Sandu. Schon vor dem eigentlichen Aufmarsch bot sich den Zuschauern ein wunderbares Bild, als die Kirchweihmädchen mit den schön geschmückten Hüten einmarschierten, um sie ihren Burschen zu überreichen. Danach fand der Kirchweihaufmarsch der zehn Trachtenpaare zu Blasmusikklängen statt, die von einer CD kamen. Vortänzer mit dem bändergeschmückten Rosmarinstrauß waren Gerlinde und Oswald Eckert, Nachtänzer waren Herta und Michael Zimmermann. Den Kirchweihspruch trug der Vortänzer vor. Beim Aufmarsch und den traditionellen Kirchweihtänzen konnten die schönen Trachten bewundert werden.

Der kulturelle Teil des Festes begann mit dem Auftritt unserer 19-köpfigen Singgruppe unter der Leitung von Carlette Sandu. Die Gruppe wurde am Akkordeon von Robert Neiszer begleitet und brachte folgende Lieder zu Gehör: „Heute ist ein schönes Fest“, „Donau Walzer“, „Wir, die Ex-Banater“ von Anton Bleiziffer (Akkordeonbegleitung: Herbert Preininger). Die beiden Gedichte in schwäbischer Mundart „Schwowe“ von M. Stöckl und „Infall“ von H. Alba wurden von Paul Schreiber bzw. Gerlinde Eckert vorgetragen. „Verloren und gefunden“ hieß das von Silke Preininger vorgetragene Gedicht. Beim letzten Lied der Singgruppe „Nach meiner Heimat“ sangen die anwesenden Landsleute kräftig mit. Zum Abschluss des kulturellen Teils spielte Herbert Preininger auf dem Akkordeon die flotte Polka „Trude ist ein schönes Mädchen“.

Auch die Jugend brachte sich diesmal in die Gestaltung des Festes ein: Daniel Scheirich wirkte als Kirchweihbub in der Trachtengruppe, Kathrin Albert und ihr Tanzpartner Tim Wolf präsentierten eine moderne Tanzeinlage, während Astrid Vollmer ihrer Mutter beim Ankleiden eines Trachtenmädchens half.

Bei der Versteigerung des Rosmarinstraußes durch Ernst Backin wurde eine rege Beteiligung verzeichnet, so dass 300 Euro zusammenkamen – ein Betrag, den unsere HOG gut gebrauchen kann. Der Strauß wurde von Josef Scheirich für seine Frau Hedwig ersteigert. Sie bekamen einen Extratanz und werden für das nächste Kirchweihfest den Rosmarinstrauß stellen. Als Belohnung für das Mitmachen beim Kirchweihfest und Kulturprogramm erhielten alle Mitwirkenden einen Extratanz.
Mit einer kleinen Aufmerksamkeit ehrte der HOG-Vorstand die ältesten Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Treffens: Anna Makamul, Margaretha Mergel, Katharina Eckert, Rosalia Eckert, Margaretha Zimmermann, Edith Schäffer und Johann Eckert.

Das Treffen klang mit einer Tanzunterhaltung aus, zu der die Musiker Robert Neiszer und Siegfried Lux  aufspielten. Die Veranstalter hoffen auf einen größeren Zuspruch, auch seitens der jüngeren Generation, beim nächsten Treffen, das sicher genauso schön sein wird wie die diesjährige Zusammenkunft.