Landsmannschaft der Banater Schwaben e.V.

Friedhofsbuch und Heimatblatt vorgestellt

Den Festgottesdienst beim Sanktandreser Heimattreffen zelebrierte Pfarrer Peter Zillich.

Beim Sanktandreser Heimattreffen ehrte die Landsmannschaft der Banater Schwaben den Historiker Heinrich Lay (zweiter von links) mit der Adam-Müller-Guttenbrunn-Medaille. Mit dem Geehrten freuten sich (von links) Josef Goschy, Johann Metzger und Johann Noll. Fotos: HOG Sanktandres

Am 12. September 2015 fand das Sanktandreser HOG-Treffen in Schwabach statt. Unter dem Geläut der Sanktandreser Kirchenglocken zogen sechs Trachtenpaare in den Schwabacher Markgrafensaal ein, wo diesmal der von Heimatpfarrer Peter Zillich zelebrierte Festgottesdienst stattfand. Zu dessen Beginn begrüßte Stadtpfarrer Domkapitular Alois Ehrl die Sanktandreser und hieß sie in Schwabach herzlich willkommen. Zur festlichen Gestaltung der Messe trugen auch der verstärkte Sanktandreser Kirchenchor bei, der am Keyboard von Heinrich Deschu begleitet wurde, ebenso die schon zur Tradition gehörenden Gesangseinlagen mit Akkordeonbegleitung von Pfarrer Peter Zillich. Die heilige Messe endete besonders feierlich mit dem Lied „Großer Gott, wir loben Dich“, bei dem alle zu den Klängen des Bläserquartetts von Heinrich Deschu mitsangen.

Danach konnten sich die Besucher des Treffens erst einmal bei Kaffee und Kuchen stärken. Dafür hatte dankenswerterweise eine Frauengruppe auf Anregung von Barbara Hehn gesorgt. Als Dank für ihre
Arbeit und zwecks Präsentation ihrer süßen Köstlichkeiten bekamen die Bäckerinnen einen musikalischen Einmarsch. Wie einst daheim bei Hochzeiten wurden die Torten den Gästen vorgeführt. Sie waren nicht nur eine Augenweide, sondern schmeckten auch köstlich, wie sich herausstellen sollte.

Mit der Begrüßung der Gäste durch den HOG-Vorsitzenden Josef Goschy wurde der offizielle Teil des Treffens eröffnet. Johann Metzger, stellvertretender Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Banater Schwaben, überbrachte sodann die Grüße des Bundesvorstandes und des Bundesvorsitzenden Peter-Dietmar Leber. Nach dem Rechenschaftsbericht des Vorsitzenden Josef Goschy und dem Bericht des Kassenwarts Wilhelm Moos fand die Neuwahl des HOG-Vorstandes statt. Mit einer Ausnahme wurden die bisherigen Funktionsträger in ihren Ämtern bestätigt. Kassier Wilhelm Moos hatte sich nicht mehr zur Wahl gestellt. Er hat viele Jahre dieses Ehrenamt bekleidet und vorbildlich geführt. Dafür gebührt ihm Dank und Anerkennung.

Anschließend stellte unser Landsmann Heinrich Lay die 12. Ausgabe des Sanktandreser Heimatblattes vor, wofür er seit Anbeginn verantwortlich zeichnet. Immer wieder gelingt es dem passionierten Historiker, aus seinem umfangreichen Archiv viel Interessantes und Wissenswertes aus der Vergangenheit der Gemeinde Sanktandres zu Tage zu fördern und dem Vergessen zu entreißen. Lobenswert ist auch, dass viele andere Landsleute zum Mitarbeiterkreis des Heimatblattes zählen und dieses mit ihren Beiträgen bereichern. Möge uns diese Tradition noch lange erhalten bleiben, denn es gibt sicherlich viele noch nicht gehobene Schätze in dem Archiv von Heinrich Lay sowie vieles an Erinnerungen, das in der Erlebnisgeneration schlummert.

Nach dem Vorstellen des Sanktandreser Heimatblattes wurde Heinrich Lay die Adam- Müller-Guttenbrunn-Medaille durch Johann Metzger überreicht. Die Landsmannschaft der Banater Schwaben ehrte damit unseren Landsmann, den verdienstvollen Geschichtsforscher, für herausragende Leistungen um die Banater Schwaben.

Ein weiterer Höhepunkt des Nachmittags war die Vorstellung des Sanktandreser Friedhofbuches. Beherzte Landsleute haben sich zusammen-getan und den Entschluss gefasst, unseren Verstorbenen in Sanktandres ein dauerhaftes Andenken in Form eines Friedhofsbuches zu bewahren. Der Film von Franz Wurmlinger sowie der Vortrag von Johann Noll führte den Anwesenden bildlich vor, in welchem Zustand sich unser Friedhof ursprünglich befand und wie er sich nach umfassenden Säuberungs- und Instandhaltungsarbeiten, die bei sommerlicher Hitze durchgeführt wurde, ansehnlich wandelte. In aufwändiger Arbeit hat das Team die Grabstätten ausgemessen und fotografiert und die Inschrift auf jedem Grabstein festgehalten. Das Ganze wurde zu einem übersichtlichen Buch zusammengefügt und von der HOG Sanktandres herausgebracht. Anhand der Verzeichnisse kann jeder die Grabstätte seiner Vorfahren im Friedhofsplan sowie den Grabstein mit Inschrift leicht finden. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an diesem Vorhaben sei herzlichst gedankt.

Zwischen den verschiedenen Berichten und Vorträgen spielte die Musikkapelle von Heinrich Deschu, mit Verstärkung durch Sanktandreser Musiker, zum Tanz auf. Im Laufe des Nachmittags und des Abends wurde viel getanzt und noch mehr erzählt, zumal sich die meisten Landsleute ja nur mehr alle zwei Jahre bei unseren Treffen sehen. Erfreulicherweise haben sich doch relativ viele (etwa 180) in Schwabach getroffen. Anerkennenswert war auch die Teilnahme älterer Landsleute an dem Treffen, wie die von Julianna Lang (1922), Elisabeth Kohn (1925), Heinrich Lay (1928) und Michael Kirsch (1930). Die beiden ältesten Teilnehmerinnen wurden besonders geehrt.

Hervorzuheben sind auch die innerhalb unseres HOG-Treffens organisierten Jahrgangstreffen. Zum einen feierte der Jahrgang 1935 sein 80-jähriges Jubiläum, zum anderen feierte der Jahrgang 1955 seinen 60. Geburtstag.

Anlässlich des Treffens wurde auch Tombola organisiert, bei der es unter anderem ein Sanktandreser Heimatblatt sowie ein Friedhofsbuch zu gewinnen gab. Hauptpreis war eine von den Familien Brommer und Schadt gespendete Puppe in schwäbischer Tracht. Besten Dank an die großzügigen Spender.

Die HOG Sanktandres dankt allen am Treffen teilnehmenden Landsleuten sowie allen, die zum Gelingen des Treffens beigetragen haben: Pfarrer Peter Zillich, dem Kirchenchor, den Musikern, Trachtenpaaren und Tortenbäckerinnen, den Betreuern des Bücherstandes und der Kasse sowie dem gesamten HOG-Vorstand.