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Mittendrin statt nur dabei

Auf Einladung des Bundesbeauftragten für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk MdB, präsentierte sich die Landsmannschaft der Banater Schwaben mit einem eigenen Stand beim Tag der Offenen Tür im Bundesministerium des Innern in Berlin am 28. und 29. August. Der vom stellvertretenden Bundesvorsitzenden Jürgen Griebel, Bundesvorstandsmitglied Franz Schlechter und Mitgliedern der Banater Trachtengruppe Crailsheim betreute Stand wurde auch von Bundesinnenminister Thomas de Maizière besucht. Fotos: Stefanie Schramm

Mit ihrem Auftritt begeisterte die Banater Trachtengruppe aus Crailsheim nicht nur die Besucherinnen und Besucher, sondern auch die undestagsabgeordneten Dr. Bernd Fabritius, Hartmut Koschyk und Heinrich Zertik.

Ein junger Besucher bastelt unter der Anleitung von Melitta Furak seine eigene „Ulmer Schachtel“. Das Bastelangebot kam nicht nur bei den Kleinen gut an.

Mittendrin, statt nur dabei – so kann man es auf den Punkt bringen. Denn am Tag der offenen Tür der Bundesregierung, der am 29. und 30. August unter dem Motto stattfand „Regierungssitz – Besuchen Sie uns dort, wo wir für Sie arbeiten“, stellte auch der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk MdB, seine Amtstätigkeit im Bundesministerium des Innern (BMI) vor. Der Einladung zum „Staatsbesuch“ des BMI folgten in diesem Jahr rund 6740 interessierte Besucherinnen und Besucher. Sie alle konnten sich am letzten August-Wochenende bei Kaiserwetter ein Bild vom Neubau des BMI in Alt-Moabit, mitten im Regierungsviertel von Berlin, machen. Nachdem im Vorjahr die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland ihre Arbeit beim Tag der offenen Tür vorstellen konnte, hatte Koschyk für 2015 mit dem Verband der Siebenbürger Sachsen, der Landsmannschaft der Banater Schwaben und der Landsmannschaft der Sathmarer Schwaben drei Verbände eingeladen, die die Interessen der aus Rumänien stammenden Deutschen vertreten und sich für die Pflege und Bewahrung ihres jeweiligen kulturellen Erbes einsetzen.

Viele kamen früh und gingen erst spät. Das Angebot war so attraktiv und abwechslungsreich, dass manche über Stunden verweilten und zwischen Live-Hacking, historischen Fahrzeugen, Führungen und den zahlreichen Informationsständen pendelten. Livemusik, ein buntes Sport- und Bühnenprogramm sowie Fallschirmsprünge der GSG9 und nicht zuletzt der Besuch von Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière am Sonntagvormittag rundeten den Tag der offenen Tür in der neuen Liegenschaft ab und machten ihn zu einem vollen Erfolg.

Am Samstagmorgen um 10 Uhr öffnete das Bundesministerium des Inneren seine Pforten für interessierte Bürgerinnen und Bürger. Am Infostand der Landsmannschaft der Banater Schwaben ging ab diesem Zeitpunkt auch schon die Frage- und Austauschrunde los. Viele Fragen betrafen die heute im Banat lebenden Deutschen. Die Besucher interessierten sich beispielsweise für die Lebensumstände dieser Menschen und wollten wissen, wie konkret geholfen wird. Andere wiederum erkundigten sich nach den Aufgaben und dem Wirken unseres landsmannschaftlichen Verbandes. „Was macht Ihr denn?“, lautete eine häufige Frage. Zu all diesen Fragen standen der stellvertretende Bundesvorsitzende Jürgen Griebel und der HOG-Sprecher im Bundesvorstand Franz Schlechter Rede und Antwort. Hilfreich erwiesen sich auch die neuen Flyer der Landsmannschaft, die in kompakter Form und attraktiver Aufmachung Wissenswertes zur Geschichte der Banater Schwaben, ihrer Mundart und ihrem landsmannschaftlichen Verband vermitteln.

Neben den beiden Bundesvorstandsmitgliedern wurde der Stand auch von Mitgliedern der Tanzgruppe des Kreisverbandes Crailsheim betreut. Der Kreisvorsitzende Erich Furak konnte von der Tätigkeit der Tanzgruppe berichten und mit Stolz auf den auf Initiative des Kreisverbandes im Sommer 2013 in Crailsheim aufgestellten Weltrekord im Polkatanzen  verweisen. Reges Interesse herrschte auch an dem von Melitta Furak und weiteren Mitgliedern der Crailsheimer Tanzgruppe betreuten Basteltisch. Hier konnten kleine Besucher ihre eigene „Ulmer Schachtel“ basteln. Auch Lehrkräfte, die unseren Stand besuchten, fragten eifrig nach den Bastelvorlagen nach, um diese im Unterricht einzusetzen. Die Bastelvorlage aus festerem Papier hatte die Landsmannschaft drucken lassen. Die nötigen Erläuterungen zu den „Ulmer Schachteln“, mit denen die Vorfahren der Banater Schwaben im 18. Jahrhundert donauabwärts in ihre neue Heimat, das Banat, zogen, lieferten drei von der Kulturreferentin für Südosteuropa am Donauschwäbischen Zentralmuseum Ulm zur Verfügung gestellten Roll-Ups.

Die Banater Schwaben begeisterten die Besucherinnen und Besucher beim Tag der offenen Tür im Bundesinnenministerium auch mit dem Auftritt der Tanzgruppe aus Crailsheim in traditioneller banatschwäbischer Tracht. Diese nahm die Gelegenheit wahr, sich und ihre Tracht vorzustellen und vor allem auf ihren größten Erfolg von vor zwei Jahren hinzuweisen, als unter Beteiligung von 401 Paaren in Tracht ein neuer, im Guinness-Buch verzeichneter Weltrekord im Polkatanzen aufgestellt wurde. Gute Stimmung beim Auftritt der Tanzgruppe war also gewiss, und am Ende wurden auch die drei Bundestagsabgeordneten Dr. Bernd Fabritius, selbst in Siebenbürgen geboren und aufgewachsen und heute Präsident des Bundes der Vertriebenen und Bundesvorsitzender des Verbandes der Siebenbürger Sachsen, der aus Kasachstan stammende Heinrich Zertik und der Bundesbeauftragte Hartmut Koschyk kurzerhand zum Tanz der „Bucks-Polka“ eingeladen.

Am folgenden Tag besuchte auch Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière den Banater Infostand. Er ließ sich Details der historischen Tracht der Banater Schwaben erklären und wollte zudem wissen, wie das Informations- und Bastelangebot angenommen worden sei. Simona Wersching, Vorsitzende der Vereinigung der Banater Schwaben Berlin und Neue Bundesländer, die am Sonntag den Stand mitbetreute, konnte von vielen neugierigen Kindern berichten. In einem kurzen Austausch über die Landsmannschaft der Banater Schwaben wies Bundesinnenminister de Maizière auch auf die Wichtigkeit der Arbeit des Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk MdB, hin. Der Minister dankte für die Teilnahme am Tag der offenen Tür seines Hauses.

Die Gelegenheit, mit Bürgerinnen und Bürgern über die unterschiedlichsten Aspekte der Arbeit der Landsmannschaft der Banater Schwaben ins Gespräch zu kommen, war für beide Seiten bereichernd. Die in Berlin anwesenden Vertreter unserer Landsmannschaft konnten am Ende mit Freude und Genugtuung auf die beiden Tage zurückblicken.