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Volkstänze und Marschmusik begeistern das Publikum

Karl-Wilhelm Agatsy, Initiator und Mitorganisator der Temeswarer Kulturtage in München, begrüßt die Besucher des Volkstumsnachmittags und die mitwirkenden Gruppen, darunter die Banater Trachtengruppe München (links im Bild) und die Jugendtrachtengruppe „Banater Rosmarein“ aus Temeswar (rechts im Bild).

Beim Volkstumsnachmittag wirkte auch die Gruppe „Südwind“ der Städtischen Sing- und Musikschule München unter der Leitung von Hans Peter Pairott mit. Mit ihren musikalischen Darbietungen stellte die Bläserformation ihr meisterhaftes Können unter Beweis. Fotos: Walter Tonţa

Mit einem Volkstumsnachmittag im Festsaal der Kirchengemeinde St. Margaret gingen am Sonntag, dem 19. April, die Temeswarer Kulturtage zu Ende. Während das Programm der beiden ersten Tage eine Kunstausstellung, ein schul- und kulturgeschichtliches Symposium und ein klassisches Konzert umfasste, stand die Abschlussveranstaltung im Zeichen überlieferter Volkstänze, Trachten und Marschmusik. Und sie stand auch im Zeichen der Jugend, zumal die Mitwirkenden mehrheitlich dieser Altersgruppe angehörten. Das mag etwas verwundern, denn die Jugend wird seltener mit solchen traditionellen Kulturformen in Verbindung gebracht. Dass sie sich dafür begeistern kann und das traditionsreiche Kulturgut mit Leidenschaft pflegt – dafür lieferte der Volkstumsnachmittag den besten Beweis.

Zu Marschklängen der Gruppe „Südwind“ zogen die beiden mitwirkenden Trachtentanzgruppen in den Saal ein: die Jugendtrachtengruppe „Banater Rosmarein“ aus Temeswar (Leitung Edith Singer und Sorana Beică) in der typischen banatschwäbischen Kirchweihtracht und die Banater Trachtengruppe München (Leitung Harald Schlapansky) in Werktagstracht (auch Blaufärbertracht oder „schlapprige“ Tracht genannt). Durch das Programm führte der Vorsitzende der Banater Jugend- und Trachtengruppen, Harald Schlapansky, der auch die Trachten kurz vorstellte.

Im Wechsel führten die beiden Gruppen Tänze aus ihrem Repertoire vor. Die Gäste aus Temeswar zeigten eine Tanzfolge aus der Sathmarer Gegend, den Polstertanz und eine Schnellpolka, die Münchner präsentierten den Faschingsländler und die Polka „Blaue Augen“. Gemeinsam tanzten die Gruppen den Kathiländler. Danach stellte die Gruppe „Südwind“ der Städtischen Sing- und Musikschule München (Leitung Hans Peter Pairott) ihr Können unter Beweis. Die dem Sinfonieorchester der Schule angehörenden Bläserinnen und Bläser haben sich zusammengetan, um die traditionsreiche Marschmusik zu pflegen. Sie tun es nicht nur leidenschaftlich, sondern spielen auch auf professionellem Niveau.

Im zweiten Teil des Programms führte die Münchner Trachtengruppe die Polka „Mein Banater Land“ und den Donauschwabenwalzer vor. Die „Rosmareiner“ beeindruckten dazwischen mit einer Tanzfolge aus dem Banater Bergland. Ihren Auftritt beendeten beide Gruppen gemeinsam mit einem weiteren DBJT-Gemeinschaftstanz, der Polka „Veilchenblaue Augen“. Zum Schluss kam wieder die Formation „Südwind“ zum Zuge, die sich erst nach Zugaben vom Publikum verabschieden konnte.

Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass Musik und Tanz die Menschen über Grenzen und Generationen hinweg verbindet, dann wurde er bei diesem Volkstumsnachmittag erbracht.