Osterbotschaft Seiner Exzellenz Martin Roos, Bischof von Temeswar

Liebe Schwestern und Brüder im Herrn!

„Ihr wisst, was im ganzen Land der Juden geschehen ist... “ (Apg  10,37) Mit diesen Worten wendet sich Petrus am Pfingsttag an die Menschen. Diese wussten und waren Augenzeugen dessen, was Gott in Jesus Christus gewirkt hat. Es waren außerordentliche Geschehnisse, Ereignisse des Heiles, die Gott im Leiden und Tod Jesus Christi gewirkt hat, doch auch im gesamten Leben dieses außergewöhnlichen Menschen, der Blinde sehend gemacht, Taube hörend und Tote zum Leben erweckt hat.

Es ist schon so, wie es die Juden sagten: „Anderen hat er geholfen, sich selbst kann er nicht helfen... “ (Mt 27,42) Es ist das große Geheimnis, das Paulus der Apostel nicht müde wird zu bekennen: Er ist für uns gestorben. Jeder Mensch stirbt für sich selber, keiner kann für einen anderen, an Stelle eines anderen sterben. Das Geheimnis Christi ist und bleibt dieses „für andere“, „für uns“. Er hat den Tod für uns alle auf sich genommen. Das Sterben Jesus Christi ist ein einmaliges, einzigartiges und unwiederholbares Geschehen.

Durch seinen Tod haben wir Menschen das Leben, göttliches Leben als Gnade, Geschenk, als bleibender, göttlicher Keim in uns allen. Des-wegen muss dieser Tod verkündet, unter den Menschen bekannt und verbreitet, ja gefeiert werden. Und dieser Tod ist von Gott selber angenommen und bestätigt worden, indem er Christus Jesus von den Toten erweckt hat. „Wegen unserer Verfehlungen wurde er hingegeben (in den Tod), wegen unserer Gerechtmachung (aber) wurde er auferweckt“, heißt es im Brief an die Römern (Röm 4,25).

Lasst uns daran festhalten und das Geschehen feiern mit derselben Gesinnung der Hingabe und im Vertrauen auf den Gott des Lebens, der die Toten lebendig macht und das, was nicht ist, ins Leben ruft.

Temeswar, Ostern 2015

† Martin
Bischof von Temeswar