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Stimmen zur Präsentation der Banater Schwaben in Lothringen

Dr. Hans Gehl (Mundartforscher, Tübingen): Sowohl die Verantwortlichen als auch die meisten Lothringer sind an möglichst vielen mündlichen und schriftlichen Informationen über die Kolonisation und die Banater Schwaben ehrlich interessiert, möchten die Kooperation möglichst ausbauen und weiterführen. Nun sollte das auch unsererseits gewürdigt werden. Ich bin der Meinung, dass ein dauerhafter Kontakt und sogar eine Kooperation zwischen der Lothringer Sprachgemeinschaft und einem Kreisverband der Banater Schwaben möglich ist, sobald auf beiden Seiten ein beherzter und ausdauernder Verantwortlicher die Sache in die Hand nimmt und vorantreibt. Die Saargemünder „Schriibstubb“, eine Art Schriftstellerklub, sollte mit ihrem Temeswarer Pendant, der „Stafette“, zusammengebracht werden.

Helen Alba (Mundartautorin, Temeswar): Ich war überrascht, dass so viele Lothringer zum Banater Abend und zur Buchausstellung gekommen sind. In Deutschland war ich schon öfter bei Lesungen, und die Besucher, ja, die waren nur ganz wenige. Das Interesse der Lothringer war groß. Die Lothringer waren auch ganz begeistert, als wir sie zu uns ins Banat eingeladen haben. Im kommenden Jahr (2011) wird in Temeswar die zehnte Auflage der Heimattage der Banater Deutschen abgehalten. Auch ein Mundartautorentreffen findet 2011 in Temeswar statt. Nun müssen wir sehen, welche Veranstaltung für die Gäste aus Lothringen interessanter wäre.

Hildegard-Barbara Müller (Leiterin „Sunnereen“, Nürnberg): Ich bin überwältigt von der Gastfreundschaft der Lothringer und von ihrem Interesse an uns Banater Schwaben. Wir haben in Saargemünd einiges für unser Banater Schwäbisch getan. Ich hoffe, dass das für die Lothringer ein zusätzlicher Ansporn ist, sich für ihre Sprache einzusetzen.

Helmine Buchsbaum (Nürnberg, Mitglied der Gruppe „Sunnereen“): Der Aufenthalt in Lothringen war sehr angenehm. Er hat mich um Jahre zurückversetzt, als unsere Dichter zur Mundart griffen, um ihre Identität zu zeigen und das Selbstwertgefühl einer Minderheit zu steigern.

Helmfried Hockl (Autor, Heidelberg): Von der Gastfreundschaft der Veranstalter war ich sehr angetan. Besonders angenehm berührt war ich von Hervé Atamaniuk, dem Leiter des Kulturamts der Stadt Saargemünd, der sich bemüht hat, mit allen Banatern persönlich zu plaudern. Erstaunt und überrascht war ich über die Vielzahl und Vielfalt der Bücher in lothringischer Mundart, die auf der Buchausstellung gezeigt wurden. Darunter waren viele von der Thematik her interessant und von der Aufmachung her aufwändig und künstlerisch illustriert.

Stefan Ruttner (Mitglied im Bundesvorstand, Sänger bei „Sunne-reen“): Es hat mich angenehm überrascht, wie viele Lothringer noch ihre fränkische Mundart sprechen. Damit hatte ich nicht gerechnet.

Bernhard Krastl (Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Banater Schwaben): Wenn du die Darbietung von Sunnereen erlebt hast, kannst du nur stolz sein, Banater Schwabe zu sein.