zur Druckansicht

Schwaben an der Donau - Ausstellungen im DZM

Schwaben an der Donau. Die Ansiedlung in Ungarn im 18. Jahrhundert und ihre Folgen. Sonderausstellung vom 11. Mai bis 09. September 2012

Sathmar und die Sathmarer Schwaben. Sonderausstellung vom 11. Mai bis 17. Juni 2012

Baden-Württemberg ist heute ein Zuwanderungsland. Noch vor dreihundert Jahren wanderten die Menschen aus dem deutschen Südwesten aus, weil sie hier keine Zukunft sahen. 1712 wagten die ersten Familien auf den Ulmer Schachteln die Reise auf der Donau nach Ungarn. Für den Neuanfang konnten sie nur wenige Dinge mitnehmen. Im Gepäck hatten sie aber auch die Kultur ihrer schwäbischen, badischen, hohenlohischen oder ulmischen Heimat. Durch den jahrhundertelangen Austausch zwischen den Auswanderern, die man in Ungarn – egal woher sie kamen – alle „Schwaben“ nannte, und den Völkern Südosteuropas entstand eine neue Kultur: die der Donau-schwaben. Über Jahrhunderte lebten sie im heutigen Ungarn, Rumänien, Serbien und Kroatien friedlich mit den anderen Völkern bis ins 20. Jahrhundert zusammen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden viele Donauschwaben dazu gezwungen, ihre Heimat in Südosteuropa zu verlassen. Nach Flucht und Vertreibung kamen viele Donauschwaben nach Baden-Württemberg, das sie als Land ihrer Vorfahren betrachten.

Warum wanderten die Menschen aus den südwestdeutschen Gebieten aus? Wie verlief der Prozess der Ansiedlung in Südosteuropa? Welche Schicksale prägten die Auswandererfamilien? Was haben sie an Hab und Gut mitgebracht? Welche Strukturen, welche Kulturen und Sprachen fanden sie an ihren Ankunftsorten vor, und wie gingen sie damit um? Was war das Geheimnis des wirtschaftlichen Erfolgs der deutschen Siedler? Auf alle diese Fragen versucht die vom Donauschwäbischen Zentralmuseum gestaltete Ausstellung „Schwaben an der Donau“ eine Antwort zu geben. Die Ausstellung ist Teil eines umfangreichen Veranstaltungsprogramms der Stadt Ulm zur 300-Jahr-Feier des Beginns der Auswanderung in Richtung Osteuropa. Dieser „Aufbruch entlang der Donau“ wird unter anderem auch mit einer Open-Air-Ausstellung entlang des Donau-Ufers an verschiedenen Stellen der Stadt gefeiert.

Die im DZM eingerichtete Ausstellung „Schwaben an der Donau. Die Ansiedlung in Ungarn im 18. Jahrhundert und ihre Folgen“ wird am 10. Mai um 19 Uhr eröffnet. Sie kann bis zum September besucht werden (Öffnungszeiten des Museums: Dienstag bis Sonntag 11 bis 17 Uhr). Öffentliche Führungen (jeweils am Sonntag): 13. und 27. Mai, 24. Juni, 8. und 22. Juli, 12. und 26. August und 9. September. Am 20. Mai, dem Internationalen Museumstag, sind Eintritt und Führung frei, wie auch am Tag der Festung am 10. Juni. Am 16. Juni veranstaltet das DZM einen Infotag zum Thema „Die Region Sathmar und die Sathmarer Schwaben“ (Eröffnung 11 Uhr). Bei dieser Veranstaltung treten unter anderem Sing- und Tanzgruppen der Sathmarschwaben in Deutschland, verschiedene Solisten und Musikinterpreten aus Sathmar (Satu Mare), Bildegg (Beltiug) und Großkarol (Carei) auf. Das Siedlungsgebiet der Sathmarschwaben wird in einer Sonderausstellung des Museums vom 11. Mai bis 17. Juni vorgestellt. Im vorwiegend ländlich und multiethnisch geprägten Gebiet um die Stadt Sathmar wurden zwischen 1712 und 1832 in 32 Gemeinden schwäbische Bauern angesiedelt. Die Ausstellung „Sathmar und die Sathmarer Schwaben“ ist ein Kooperationsprojekt des DZM mit der Kulturreferentin für Südosteuropa.