Vom 21. März bis zum 24. Juni findet im Berliner Kronprinzenpalais (Unter den Linden 3) eine umfangreiche Ausstellung zum Thema Flucht und Vertreibung statt. Mit dieser Ausstellung führt die Stiftung „Zentrum gegen Vertreibungen“ drei Ausstellungen zu einer Trilogie zusammen, die sie seit 2006 innerhalb von fünf Jahren erarbeitet und einzeln in Berlin vorgestellt hat. Heimat, der Heimatverlust durch Vertreibungen unterschiedlichster Art und der mühsame Neuanfang in einer abwehrenden, oft gar feindseligen Umgebung sind zentrale Themen dieser Trilogie.
Der größte Teil der von Vertreibung betroffenen bis zu 15 Millionen Deutschen hatte bis Kriegsende seine Heimat im Osten des früheren Deutschen Reiches, wie es seit dem Ersten Weltkrieg bestand. Heute gehören diese Gebiete zu Polen und Russland. Auch die Deutschen, die außerhalb dieser Gebiete in ganz Mittel-, Ost- und Südosteuropa sowie der ehemaligen Sowjetunion ihre Heimat hatten, waren von Vertreibungen, Repressionen und Deportationen betroffen. Rund 4,5 Millionen von ihnen haben mit ihren Angehörigen ab 1950 Aufnahme als Aussiedler / Spätaussiedler in Deutschland gefunden.
Die Ausstellung beleuchtet aber nicht nur deutsche Schicksale, sondern in Solidarität und Anteilnahme auch die Vertreibungsschicksale anderer europäischer Völker. Sie setzt damit das Signal, dass Vertreibung immer ein menschenrechtswidriges Verbrechen ist. In einem großen Bogen umreißt diese Trilogie die weitgehend unbekannte Heimat der deutschen Volksgruppen außerhalb des Reiches mit ihrer Siedlungsgeschichte, Flucht und Vertreibung im Europa des 20. Jahrhunderts sowie die Integration der deutschen Vertriebenen und Aussiedler seit 1945.
Über den untenstehenden Link finden Sie die Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Jahresempfang des Bundes der Vertriebenen am Abend des 20. März 2012 in Berlin.