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Alles rund ums Brot

Nach mühevoller zweijähriger Kleinarbeit, Auswertung zahlreicher historischer Quellen und der Mithilfe vieler freiwilliger Helfer konnte Heinrich Klein (Kulturreferent des Landesverbandes Bayern der Landsmannschaft der Donauschwaben) in Haar bei München mit vielen Original-Gebrauchsgegenständen und fachgerecht konzipierten Text- und Bildtafeln einen Ausstellungsraum gestalten, der die Lebensmittelproduktion, die Verarbeitung und Veredelung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse in äußerst qualifizierter Weise unter dem Thema „Unser tägliches Brot gib uns heute“ dokumentiert. Der nun fertiggestellte Raum ist damit ein weiteres wertvolles Glied in der Informationskette des Hauses. Zunächst wird aufgezeigt, dass die Siedlungsgebiete der Donauschwaben im mittleren Lauf der Donau, bedingt durch die Bodenbeschaffenheit, die günstigen klimatischen Bedingungen und die gute Verkehrserschließung (wozu auch die Anlegung des „Fransens-Kanals“ beitrug) Regionen waren, die sich besonders durch Getreide- und Gemüseanbau, Weinbau und Anbau von Hackfrüchten auszeichneten. Wobei selbstverständlich die Produktpalette von Gebiet zu Gebiet unterschiedlich war. In weiteren Text- und Bildtafeln wird erklärt, dass die donauschwäbische Küche vielen fremden Einflüssen ausgesetzt war und so eine einmalige Mischung aus altschwäbisch-alemannischer, ungarischer und serbischer Kochtradition entstand.

Den größten Teil der Ausstellungsflächen nimmt jedoch die Darstellung ein, wie in den donau-schwäbischen Küchen im Alltag und an Festtagen gekocht und wie durch die heimische Landwirtschaft der Nahrungsbedarf gesichert wurde. Auch wird beschrieben und mit alten Bildern belegt, wie es in einem donauschwäbischen Bauernhaus an einem Schlachttag zuging, wie Brot gebacken wurde und welche Traditionen im Jahreslauf in Bezug auf die Speisenzubereitung gepflegt wurde. Ferner wird unter anderem Einblick in den Weinbau, die Bienenzucht, den Obst- und Gemüseanbau, die Geflügelzucht und die Sauerkrautherstellung gewährt. All diese Darstellungen sind mit wertvollen Dokumenten und Originalgeräten angereichert, die der Landsmannschaft von donauschwäbischen Landsleuten aus ihrem Familienbesitz zur Verfügung gestellt wurden. In eindrucksvoller Weise wird dem Besucher in einer gesonderten Abteilung auch nahegebracht, wie sich die ca. 150000 nach dem Zweiten Weltkrieg nach Bayern gekommenen Donauschwaben in die hiesigen Gegebenheiten nahtlos eingefügt haben, in ihren kleinen Hausgärten neben dem selbst erstellten Häuschen Gemüse und Obst anbauten und wie sie aber auch bis in unsere Tage hinein ihre alten Koch- und Essgewohnheiten noch pflegen. Die Landsmannschaft der Donauschwaben (hier der Landesverband Bayern), ganz besonders der Kulturreferent der Landsmannschaft, wissen es zu schätzen, dass viele Landsleute am Zustandekommen dieses Informationsraumes unentgeltlich mitgewirkt haben. Ihnen allen sagen wir herzlich Dankeschön.