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Kulturnachrichten

„Geschlaechter – Die Furien & Der große Krieg“

„Das Missverständnis“

„Niederungen“

Drei Produktionen des Deutschen Staatstheaters Temeswar (DSTT) gelangten in die Endauswahl des Nationalen Theaterfestivals in Bukarest. »•« Der Osteuropa-Historiker und  Publizist Prof. Dr. Karl Schlögel wird mit dem Franz-Werfel- Menschenrechtspreis der Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen ausgezeichnet. »•« Der evangelische Theologe Dr. Jürgen Henkel (Selb) und der orthodoxe Theologe Dr. Radu Preda (Klausenburg) haben eine neue theologische Buchreihe initiiert.

Drei Produktionen in der Endauswahl

Drei Produktionen des Deutschen Staatstheaters Temeswar (DSTT) gelangten in die Endauswahl der diesjährigen Auflage des Nationalen Theaterfestivals in Bukarest. Dies gab der Rumänische Theaterverband UNITER bekannt. Das DSTT ist damit eines der wenigen Theater landesweit, das mit drei Produktionen eingeladen wurde, und – außer dem Bukarester  Nationaltheater – das einzige Haus, das drei Inszenierungen der laufenden Spielzeit präsentieren darf: „Geschlaechter – Die Furien & Der große Krieg“, zwei Einakter von Neil LaBute (Regie Radu- Alexandru Nica), „Das Missverständnis“ von Albert Camus (Regie Bocsárdi László) und  „Niederungen“ von Herta Müller (Spielleitung Niky Wolcz). Das  Nationale Theaterfestival in Bukarest, das als repräsentativstes Theatertreffen Rumäniens gilt, findet vom 26. Oktober bis 4.  November statt.

Franz-Werfel-Menschenrechtspreis

Der Osteuropa-Historiker und  Publizist Prof. Dr. Karl Schlögel wird mit dem Franz-Werfel- Menschenrechtspreis der Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen ausgezeichnet. In seiner langjährigen Tätigkeit als Wissenschaftler und Publizist habe sich Schlögel mit der Vertreibung der Deutschen am Ende des Zweiten Weltkriegs  intensiv beschäftigt und dem  Thema eine neue Betrachtungsweise eröffnet, heißt es in der  Begründung der Jury. Schlögel, der Osteuropäische Geschichte an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) lehrt, habe verlangt, die Geschichte der Vertreibung nicht nur in einem europäischen Zusammenhang zu  sehen und zu verstehen, sondern vor allem auch die betroffenen Deutschen zu einem Teil dieser Vertreibungsgeschichte zu machen. Der mit 10000 Euro dotierte Preis wird am 28. Oktober in der Frankfurter Paulskirche verliehen. Vor drei Jahren war die Schriftstellerin Herta Müller mit dem nach dem Schriftsteller Franz Werfel (1890–1945) benannten Menschenrechtspreis ausgezeichnet worden.  Werfel hatte mit seinem Roman „Die 40 Tage des Musa Dagh“ die Vertreibung der Armenier aus der Türkei und den Genozid an den  Armeniern mit großer künstlerischer Gestaltungskraft dargestellt.

Deutsch-Rumänische Theologische Bibliothek

Der evangelische Theologe Dr. Jürgen Henkel (Selb) und der orthodoxe Theologe Dr. Radu Preda (Klausenburg) haben eine neue theologische Buchreihe initiiert. Wichtige theologische Werke in deutscher und rumänischer Sprache sollen jeweils in die andere Sprache übersetzt werden bzw. mehrsprachig erscheinen, um einen Beitrag zum Dialog zwischen der rumänischen Orthodoxie und den deutschsprachigen Katholiken und Protestanten zu leisten. Die Reihe, die im Hermannstädter Schiller-Verlag erscheint, ist in fünf Abteilungen gegliedert: Documenta (Sammelbände, Dokumentationen und Lexika), Historica (Abhandlungen zur Kirchengeschichte, wissenschaftliche Ausgaben historischer Werke und Quellen), Dogmatica (Dogmatik, Moraltheologie, Soziallehre und -theologie, Spiritualität und Ethik), Diaconica (Diakoniewissenschaft und Sozialwirken der Kirche), Pracitica (Liturgik, Pastoraltheologie, Religionspädagogik und Kirchenrecht). Zum Herausgeberkreis gehören neben anderen der in Nürnberg residierende Orthodoxe Metropolit Serafim von Deutschland, Zentral- und Nordeuropa, der Präfekt der Römischen Glaubenskongregation und frühere Bischof von Regensburg, Gerhard Ludwig Müller, und der Leiter des Ostkirchlichen Instituts Regensburg, Msgr. Albert Rauch. Als erster Band erschien eine rumänische Übersetzung des Buches „Pflegeethik“ des in Wien lehrenden evangelischen Theologen und Medizinethikers Ulrich Körtner, der sich an Mitarbeiter in den Pflegeberufen wendet.