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Arad und Temeswar streiten um den Titel »Kulturhauptstadt Europas«

Die Städte Arad und Temeswar gehen getrennte Wege, auch wenn beide das gleiche Ziel haben: 2021 Kulturhauptstadt Europas zu werden. In den letzten Monaten haben sie ihre Anstrengungen zur Erreichung dieses Zieles verstärkt. Wie die Temeswarer Presse berichtete, hat der Verein zur Unterstützung der Bewerbung Temeswar in der Person von Dr. Simona Neumann eine neue Leiterin, die verstärkt in der Öffentlichkeit werben will. Werbespots sollen gedreht werden, öffentliche Werbeflächen gemietet werden, Geschäftsleute und das akademische Milieu verstärkt zur Unterstützung des Projektes eingebunden werden. Die Stadt Arad versucht vor allem dort Punkte zu sammeln, wo die Entscheidung über die Vergabe des Titels gefällt wird: bei der Europäischen Kommission und im Europäischen Parlament. Am 5. März wartet die Stadt im Foyer des Parlaments mit einer Fotoausstellung, zwei Filmen, einer Malerei-Ausstellung, renommierten Gästen und mit traditionellen Speisen aus der Gegend Arads auf. Gezielt soll dabei die Multikulturalität Arads unterstrichen werden. „Wir werden auf wundervolle Weise zeigen, wie hier viele Nationalitäten ohne Probleme zusammen leben“, erklärte der Europarlamentarier Iosif Matula gegenüber dem Internetportal aradon. Gute Chancen rechnet sich auch Klausenburg aus, den begehrten Titel zu erhalten. In zwei Jahren muss Rumänien seine für den Titel kandidierenden Städte benennen und deren Bewerbungen abgeben. Weitere zwei Jahre später wird das Ergebnis der Wahl bekanntgegeben. Es wird je eine Stadt aus Rumänien und Griechenland sein.

Literaturkreis mit neuer Leitung

Der Temeswarer deutsche Literaturkreis Die Stafette hat eine neue Leitung. Die Gründungsvorsitzende Dr. Annemarie Podlipny-Hehn, die den Literaturkreis zwanzig Jahre lang erfolgreich leitete, übergab das Amt an die junge Autorin Henrike Bradiceanu-Persem. Dem Vorstand gehören ferner an: Lorette Bradiceanu-Persem, Lucian Varsandan, Ignaz Fischer und Balthasar Waitz. Dr. Annemarie Podlipny-Hehn wurde zur Ehrenvorsitzenden ernannt. Die neue Leiterin des Literaturkreises ist 1979 in Temeswar geboren, Absolventin der Lenauschule und der Temeswarer Germanistikfakultät. Ihr erster Band „Seiten-Blicke“ erschien im Jahre 2000. Seit 2008 ist sie auch Mitglied des Rumänischen Schriftstellerverbandes. Wie die ADZ berichtete, wurden Arthur Funk und Benjamin Neurohr in den Literaturkreis aufgenommen.

Ehemalige Russlanddeportierte trafen sich in Schimonidorf

Der Verein der ehemaligen Russ-landdeportierten organisierte Mitte Januar Gedenkveranstaltungen aus Anlass des 68. Jahrestags seit dem Beginn der Verschleppung der Rumäniendeutschen in die damalige Sowjetunion nach dem Zweiten Weltkrieg. Die ehemaligen Deportierten aus dem Kreis Arad kamen am Sonntag (20. Januar) in Schimonidorf in der Gemeinde Mischka zusammen. Hier befindet sich ein Denkmal der Deportation, das auf Initiative einer Dorflehrerin und einer Bildhauerin aus Arad mit Unterstützung des Gemeinde- und des Kreisrates aufgestellt wurde. Eingeweiht wurde das Denkmal 2008 aus Anlass des 60. Jahrestags seit der Rückkehr der ehemaligen Russlanddeportierten. Seitdem werden hier jährlich Mitte Januar Gedenkveranstaltungen für die ehemaligen Russlandverschleppten aus dem ganzen Kreis Arad organisiert, berichtete Adrian Ardelean für das Funkforum.

In fünf Jahren abgewirtschaftet

Als erstes Fünf-Sterne-Hotel im Kreis Temesch sorgte das „Elysee-Hotel“ in Sackelhausen 2008 durch seine opulente Einrichtung mit antiken Möbeln, Gemälden, Miniaturgärten und Kaskaden für Staunen und Bewunderung. Zwar gab es schon bei der Eröffnung kritische Stimmen hinsichtlich der Notwendigkeit einer solchen Luxus-herberge am Rande Temeswars – der zypriotische Unternehmer Kiriakos Pilavakis setzte sich aber darüber hinweg. Fünf Jahre nach der Eröffnung des Hotels sind Befürchtungen wahr geworden. Der zypriotische Eigentümer ist 2010 gestorben, die in Großbritannien lebenden Töchter zeigten kein Interesse am Hotel, das geschlossen wurde. Ein Bruder des Investors würde es gerne wieder eröffnen, sieht jedoch die Erbfolge noch nicht geregelt. Bei den Banken haben sich zwei Millionen Euro Schulden angehäuft, beim rumänischen Staat drei Millionen Lei Steuerschulden. Zur desolaten Lage beigetragen hat wohl auch das Verhalten des Geschäftsführers: Er soll Unmengen in die eigene Tasche gewirtschaftet haben, berichtete Adevarul.