zur Druckansicht

Eine Herzensentscheidung für die Musik „Amore Blue“

Amore Blue Copyright: Amore Blue

Bianca und Patrick in Tracht Copyright: Amore Blue

Die Band „Amore Blue“ besteht aus Bianca und Patrick Schummer, beide 23 Jahre alt. Im Sommer nahmen die Zwillinge aus Nürnberg an der Sendung „Immer wieder sonntags“ am Wettbewerb zum Sommerhitkönig teil. Dabei belegten sie erfolgreich den zweiten Platz. Erst vor kurzem gingen sie dann bei der Hitparade von Radio Melodie als Sieger hervor. Die Redakteurinnen Sandra Keller und Melanie Furak führten ein exklusives Interview mit Bianca, die ihren Bruder als ehrlich, liebevoll und hilfsbereit beschreibt, und Patrick, der seine Schwester als lustig, liebevoll und „quasi wie ich als Frau“ beschreibt, und stellten ihnen nicht nur Fragen zu ihrer musikalischen Karriere, sondern kitzelten auch das ein oder andere private Detail aus ihnen heraus. Um das Interview besonders spannend zu gestalten, wurden nicht nur Fragen der Jugendredaktion, sondern auch Fragen der Fans von „Amore Blue“ und Lesern der „Banater Post“ eingeholt. Lest selbst, wie das einstige Hobby der Beiden zu einem wahrgewordenen Traum wurde.

Sandra: Was macht ihr eigentlich hauptberuflich?

Patrick: Ich habe eine Firma gegründet und bin freier Versicherungsmakler und damit selbstständig tätig.

Bianca: (lacht) Wie das bei Zwillingen so üblich ist, haben wir den gleichen Beruf erlernt, weshalb ich auch in der Versicherungsbranche tätig bin. Ich habe früher immer gesagt, das einzige, das wir nicht gleich machen werden, ist unser Beruf, da
wir schon als Kinder fast alles gleich gemacht haben – von den Sportarten bis zu den erlernten Instrumenten. Das hat nicht ganz geklappt, wie man sieht.

Melanie: (lacht) Da passt unsere nächste Frage perfekt rein! Nachdem ihr sonst fast alles gemeinsam macht – wohnt ihr auch zusammen oder trennt ihr euch im Privatleben eher?

Patrick: Wir wohnen beide noch gemeinsam mit unseren Eltern im Elternhaus. Dort haben wir auch unseren gemeinsamen Probekeller und jeder hat seine eigene Etage im Haus, aber wir begegnen uns natürlich öfters. (lacht)

Sandra: Ihr seid Geschwister, Zwillinge, ihr wohnt im gleichen Haus – zwar auf unterschiedlichen Stockwerken, aber Hand aufs Herz: Wie oft streitet ihr euch?

Patrick: Es ist natürlich ganz normal, dass man sich mal in die Haare kriegt, aber wir vertragen uns dann auch ganz schnell wieder und können sehr gut miteinander. (lacht) 

Bianca: Zwischen uns gibt es natürlich die ein oder andere Differenz, aber ich würde sagen, es kommt ziemlich schnell nach dem Gewitter auch wieder der Sonnenschein und dann haben wir uns wieder lieb. (lacht)

Melanie: Dann fragen wir doch noch etwas privater. (lacht) Seid ihr in einer festen Beziehung?

Patrick: Also ich nicht! (lacht)

Bianca: Dann lüften wir mal das Geheimnis. Tatsächlich sind wir beide nicht in einer festen Beziehung. Sozusagen „single like a pringle“! (lacht)

Sandra: Also an alle da draußen: Sie sind noch zu haben! (lacht) Wie gestaltet sich denn dann so ein Alltag bei den Schummer´s als „single like a pringle“? (alle lachen) Ihr seid arbeitstätig und habt die Musik nebenher. Wie sieht euer Privatleben
aus?

Bianca: Wir legen sehr großen Wert darauf, Zeit mit unserer Familie und unseren Freunden zu verbringen und versuchen wirklich jede freie Minute, die wir neben unserem Beruf und der Musik haben, zu nutzen, um schöne Sachen zu unternehmen
und auch mal aus dem Haus rauszukommen.

Patrick: Aber allzuviel ist das leider nicht. Nur das, was übrig bleibt.

Melanie: Seid ihr dann auch privat viel gemeinsam unterwegs?

Bianca: Meistens ja. Wir haben auch den gleichen Freundeskreis, da verbindet sich das natürlich, weil wir beide beispielsweise auch auf die gleichen Geburtstage eingeladen werden. Ein Zwilling kommt selten allein! (alle lachen)

Sandra: Welche Rolle spielt denn die Musik in eurem Leben und welche Rolle hat Musik vielleicht auch schon in eurer Kindheit gespielt?

Patrick: Musik hat in meinem Leben einen sehr großen Stellenwert. Da ich im Außendienst viel mit dem Auto unterwegs bin, höre ich mindestens ein bis zwei Stunden am Tag Musik. Wir proben auch fast täglich ein bis zwei Stunden gemeinsam.

Bianca: Auch bei mir spielt die Musik eigentlich schon seit dem Kindesalter eine sehr sehr große Rolle. Egal ob auf dem Weg zur Arbeit, auf dem ich Musik höre, oder ob wir gemeinsam selbst Musik machen. Wir waren auch beide auf einem musischen Gymnasium, wo uns die Musik täglich begleitet hat und das ist bis heute so. Ich kann mir auch ein Leben ohne Musik nicht vorstellen. Es gibt mir sehr viel und Musik kann sehr viele Emotionen ausdrücken. Sie hilft einem dabei, auch mal runterzukommen oder die Balance wiederzufinden.

Melanie: Wenn ihr privat Musik hört, hört ihr dann auch nur Schlager oder habt ihr da andere Favoriten an Musikrichtungen?

Bianca: Wir teilen uns tatsächlich einen Spotify-Account. Beziehungsweise, ich habe mich dort eingenistet (lacht). Dort kann man ja seine eigene Favoritenliste erstellen und wir hören eigentlich die gleiche Musik. Da ist natürlich auch Schlager dabei,
aber auch modernere Musik. Alles was momentan in den Charts läuft, zum Beispiel. Wir hören alles querbeet. Von Blasmusik bis Deutschrap ist alles dabei.

Patrick: Ich bin ja nebenher auch DJ und auf Hochzeiten machen wir nicht nur selbst Musik, sondern ich werde auch als DJ engagiert. Deshalb sind unsere Playlists gut gemixt und es ist alles dabei.

Melanie: Interessant! Wenn wir jetzt rein auf Schlager schauen, welche Schlager-Vorbilder habt ihr?

Bianca: Da fange ich am besten an. Seit ich ein kleines Mädchen war, ist Helene Fischer mein Vorbild. Dazu habe ich sogar eine witzige Geschichte. Als Helene Fischer damals diese Kurzhaarfrisur hatte, habe ich mir wegen ihr auch meine Haare so kurz schneiden lassen und habe damit fast jeden in meinem Umfeld geschockt. Von unseren Eltern bis zu unseren Freunden haben sich alle gefragt, was jetzt passiert ist (lacht). Heutzutage habe ich mehrere KünstlerInnen als Vorbilder. Die Musik, die wir machen, ist ja auch sehr vielfältig und jede/r KünstlerIn hat seinen/ihren eigenen Charme. Da kann man sich von verschiedenen immer eine andere Eigenschaft abschauen oder sich von ihnen inspirieren lassen. Deshalb kann ich mich da gar nicht auf eine Person festlegen.

Patrick: Ich habe auch keine Einzelperson als Vorbild. Es gibt ganz viele tolle KünstlerInnen.

Sandra: Wir gehen mal einen Schritt weiter von Musik in eurem Leben zu eurer Musik. Wie kam es dazu, dass ihr „Amore Blue“ wurdet?

Patrick: Wir haben ja zusammen mit dem Klavierspielen angefangen, zusammen mit der Oma. Dann haben wir Klavierstunden genommen und sind schließlich aufs musische Gymnasium gegangen. Dann kamen die Trompeten dazu – Bianca hat die zweite Stimme gespielt und ich die erste Stimme. So hat sich quasi schon unsere eigene kleine Band entwickelt. Irgendwann kam dann noch der Gesang dazu und wir haben uns ein Keyboard gekauft. Wir haben dann angefangen, Lieder zu
covern, hatten immer mal wieder Einlagen bei anderen Bands, bei denen wir dann zwei bis drei Lieder präsentieren durften und dann hat sich das mit der Zeit einfach weiterentwickelt. Bis wir dann 2015 unseren eigenen Faschingsball gemacht
haben.

Bianca: Genau! Dieses Jahr im Oktober hatten wir unser sechsjähriges Jubiläum. Ich erinnere mich auch noch gut an einen Jugendball, an dem ich damals Lieder von Helene Fischer gesungen habe und Melly unfassbar viele Bilder als Erinnerung
gemacht hat. Ich schaue mir die heute noch gerne an. Wir haben schon immer gern Musik gemacht, Instrumente gespielt und gesungen. Irgendwann sind wir zu dem Entschluss gekommen: Wir könnten doch gemeinsam eine Band gründen.

Melanie: Als die Entscheidung gefallen ist, dass ihr eine Band gründet, warum wurdet ihr „Amore Blue“? Wie seid ihr auf diesen Namen gekommen?

Bianca: „Amore Blue“ bedeutet übersetzt die blaue Liebe und steht quasi für unsere Geschwisterliebe, weil wir uns als Zwillinge natürlich sehr nahe stehen und auch schon sehr viel gemeinsam erlebt haben. Wir wollten einen Namen, der zu uns passt und gut klingt, und so ist dann „Amore Blue“ entstanden.

Sandra: Und weshalb Blau?

Bianca: Die rote Liebe steht ja für die Romantik und die blaue Liebe sehen wir als Geschwisterliebe.

Melanie: Gab es denn statt der Musik auch einen Plan B? Zum Beispiel irgendwelche Hobbies, die ihr gerne weitergeführt hättet?

Patrick: Musik habe ich schon immer gerne gemacht. Wir haben früher auch oft in der Kirche oder im Orchester mitgespielt. Eventuell hätte es bei mir auch Fußball werden können, aber es ist dann doch die Musik geworden. Ansonsten gab es
bei mir immer nur meinen Hauptjob, der mir extrem wichtig war und ist. Bei mir gab es da eigentlich nicht wirklich was anderes als die Musik.

Bianca: Ich habe früher, als ich klein war, noch Leistungssport im Bereich Schwimmen gemacht. Ich bin da mit meiner Mannschaft auf deutschen Meisterschaften geschwommen, das hat sehr viel Spaß gemacht und wir waren sehr erfolgreich. Irgendwann hat das sehr viel Zeit in Anspruch genommen, man musste jeden Tag ins Training und am Wochenende zu den Wettkämpfen fahren. Damals hatte das schon angefangen, dass wir Instrumente gespielt haben und ich musste mich dann irgendwann entscheiden, weil auch die Musik sehr viel Zeit beansprucht hat. Ich habe damals nach meinem Herzen die Entscheidung für die Musik getroffen. Ich bereue diese Entscheidung bis heute nicht!

Sandra: Ihr habt anfangs viel gecovert und macht das auch heute noch. Mittlerweile habt ihr aber auch schon eigene Lieder. Wie entsteht denn so ein Lied?

Patrick: Zum Beispiel bei unserem Titel „Weil wir Freunde sind“ haben sich ein Komponist und ein Texter zusammengesetzt, die dann das Lied komponiert und getextet haben. Anschließend haben sie das Lied eingespielt und eingesungen und uns zugeschickt. Wir konnten dann an der Melodie und dem Text noch einige Sachen ändern, die uns noch nicht so gefallen haben, und haben unsere eigenen Ideen noch mit eingebracht. Anschließend sind wir ins Tonstudio gegangen und haben das Lied aufgenommen. Es wurde dann gemixt und gemastert und so entsteht dann ein Lied. Natürlich können wir auch selbst komponieren und texten. Damit haben wir uns in letzter Zeit beschäftigt, denn wir haben geplant, Anfang bis Mitte nächsten Jahres ein neues Album rauszubringen mit unseren eigenen Liedern.

Bianca: Jetzt sind die Neuigkeiten raus! Im November haben wir unsere Cover-CD rausgebracht, die es zu kaufen gibt. Ein Album mit unseren ganz eigenen Liedern rauszubringen, wird ein ganz neues Abenteuer. Unter anderem werden auch die Lieder „Flieg mit mir in den Sommer“ und „Weil wir Freunde sind“, die schon veröffentlicht wurden, in dem neuen Album enthalten sein.

Melanie: Wie ist das denn, wenn ihr auftretet? Habt ihr Lampenfieber oder seid ihr für die Bühne geboren und kennt das gar nicht?

Patrick: Bei mir ist das Lampenfieber weniger als bei Bianca. Ich würde schon behaupten, dass wir für die Bühne geboren sind, aber ein bisschen Lampenfieber ist immer dabei. Man möchte ja auch abliefern und ist dann ein bisschen nervös. Das
lässt aber nach den ersten paar Takten, die wir singen, schon wieder nach.

Bianca: Patrick ist da tatsächlich an meiner Seite der Fels in der Brandung, der mich oft wieder runterbringt, da ich sehr emotional bin. Ich würde sogar sagen, dass Lampenfieber wahrscheinlich nie ganz verschwindet, weil man einfach Respekt
vor dem Publikum hat und seine beste Leistung abrufen und zeigen möchte. Ich finde auch, dass Lampenfieber wichtig ist, da das zeigt, dass es einem wichtig ist, das Publikum zu begeistern und gut zu performen. Meist ist es auch nur die
Aufregung davor. Sobald wir anfangen zu singen, empfinden wir nur noch Spaß und Freude.

Sandra: Ihr habt ja auch bei einem großenWettbewerb im Fernsehen mitgemacht. Wie habt ihr euch auf „Immer wieder sonntags“ vorbereitet?

Patrick: Das hat ja im Europapark in Rust stattgefunden, also ein ganzes Stück von unserem zu Hause weg. Da sind wir dann immer freitags angereist und den ganzen Samstag waren wir dort vor Ort bei den Generalproben, bei der Kostümanprobe, etc. Da merkt man erstmal, wie viele Leute bei so etwas mitwirken. Es war echt Wahnsinn, was dort alles aufgebaut wurde, wie viele Leute da mitwirken und wie viele Kameras dort sind. Du musst halt alle deine Schritte, deine Bewegungen wissen uns können. Das war für uns auch alles neu, aber irgendwann ist da auch eine Routine reingekommen. 

Bianca: Wir durften ja insgesamt sechs Mal bei „Immer wieder sonntags“ auftreten. Am Anfang war das alles sehr aufregend und extrem viel Input. Irgendwann waren das geübte Abläufe. Es gab zum Beispiel sechs oder sieben Kameras und wir mussten erst rausfinden, in welche Kamera wir schauen sollen und dass wir uns nicht ruckartig zur nächsten Kamera umdrehen.

Melanie: Wenn wir uns jetzt „Amore Blue“ in Zahlen anschauen – wie viele Follower habt ihr ungefähr durch die Auftritte in Fernsehen und Radio dazugewonnen?

Bianca: Unseren Instagram-Account haben wir erst nach unserem Fernsehauftritt bei „Immer wieder sonntags“ ins Leben gerufen. Dort haben wir jetzt knapp 1000 Follower. Auf unserer Facebook-Seite konnten wir knapp das Doppelte an Fans und Followern verbuchen und die Klickzahlen auf unserer Homepage sind auch wirklich immens gestiegen.

Melanie: Ihr habt ja den zweiten Platz bei „Immer wieder sonntags“ belegt. Abgesehen von neuen Fans und Followern auf den Onlineplattformen – hat das eurer Karriere einen Schub gegeben?

Bianca: Wir haben natürlich hauptsächlich viele neue Fans dazugewonnen. Wir haben unheimlich viel Post von Fans erhalten, sodass wir uns sogar ein eigenes Postfach einrichten mussten. Da kamen Briefe nicht nur aus Deutschland, sondern
auch aus der Schweiz, aus Finnland, Kanada und Polen, in denen uns Leute geschrieben haben, dass sie uns toll finden und unbedingt eine Autogrammkarte von uns haben möchten. Wir haben natürlich auch neue Aufträge bekommen, die wir
aber leider wegen der Corona-Pandemie absagen mussten.

***
Das war nur der erste Teil unseres Interviews mit „Amore Blue“ alias Patrick und Bianca Schummer. Welche pikanten Details haben die beiden noch zu ihrem Auftritt bei „Immer wieder sonntags“ ausgeplaudert und welche weiteren Erfolge konnten
sie in der letzten Zeit noch verzeichnen? Wie soll es eigentlich weiter gehen mit „Amore Blue“? Welche Ziele verfolgen sie und was ist ihr größter Traum? All das könnt ihr nächsten Monat lesen.

Wer schon zu neugierig ist und die Stimmen dazu hören möchte, kann gerne auch in den DBJT-Podcast „Gredlhingl un Hanslkokosch“ reinhören.