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Matthias Buth ausgezeichnet

Matthias Buth. Quelle: www.bauer-thoeming.de

Rumänischer Kulturverdienstorden für den Dichter aus dem Rheinland - Der bekannte Dichter, Essayist und Kulturförderer Dr. Matthias Buth wurde vor Kurzem mit dem vom rumänischen Staatspräsidenten Klaus Johannis verliehenen „Kulturverdienstorden im Range eines Kommandeurs“ ausgezeichnet. Rumäniens Botschafter in Berlin Emil Hurezeanu unterstrich in seinem Gratulationsschreiben: „Ihre Gedichte sind ein Beweis Ihrer starken emotionalen Bindung zu Rumänien. Sie poetisieren Orte, Menschen, Ereignisse aus Rumänien, die wiederum universell gelten.“

Die eigentliche poetische Heimat von Matthias Buth ist das Rheinland, geboren ist er jedoch 1951 im bergischen Wuppertal. Er ist promovierter Jurist und hat sich als zuständiger Ministerialrat im Bundesinnenministerium ein gutes Jahrzehnt um die Förderung der aktuellen deutschen Kultur und wissenschaftlichen Sicherung und Bewahrung des kulturellen Erbes in den früheren Ostgebieten und den deutschen Siedlungsgebieten in Ostmitteleuropa verdient gemacht. Er hat dabei seinen umfassenden kulturpolitischen Auftrag in europäischem Geist aufgefasst und mit der Pflege deutscher Kultur und geschichtlich gewachsener Tradition auch die Beziehung zu den Kulturen – insbesondere der Literatur und Musik – der östlichen Nachbarn Deutschlands vertieft. So verwundert es nicht, dass seine Begegnungen mit Menschen und Landschaften Ostmittel-europas, darunter in Rumänien, vorrangig in Siebenbürgen und im Banat, weithin sichtbare poetische Spuren in seinem Werk hinterlassen haben.  

Auf diesen Aspekt seiner Lyrik hat die deutsche Literaturkritik wiederholt hingewiesen, vor allem beim Erscheinen der zweisprachigen Gedichtsammlung „Rumänien hinter den Lidern“ („România dincolo de pleoape“, 2009) sowie der neuesten Gedichtbände „Weiß ist das Leopardenfell des Himmels“ (Berlin, PalmArtPress, 2019) und „Der Schnee stellt seine Leiter an die Ringmauer. Annäherungen an Rumänien und andere Welten“ (Ludwigsburg, Pop Verlag, 2020). Der Rumänien-Kenner und Literaturkritiker Markus Bauer schreibt  im Nachwort zum letztgenannten Buch: „Rumänien mag durchaus in Schriften und Texten bundesdeutscher Autoren thematisiert werden (häufig in denen von ausgereisten Schriftstellern der deutschen Minderheiten des Karpatenlandes) – dass ein deutscher Dichter aus dem Rheinland aber einen Band zusammenstellt, in dem die Annäherungen vor allem an Rumänien zum inneren Kern seines Dichtens wie des Reflektierens und politischen Denkens erhoben werden, hat in der Literatur der Bundesrepublik kein Beispiel.“

Zu den poetischen Orten des Rheinländers gehören neben Köln und Bonn auch Klausenburg, Temeswar, Hermannstadt, Schässburg u.a.

Matthias Buth hat wohl zunächst durch Autoren und andere Persönlichkeiten des kulturellen Lebens der Banater Schwaben und Siebenbürger Sachsen den Zugang zu Rumänien gefunden. In einem Brief (2010) schreibt er: „Die Autoren aus Rumänien wie Wagner, Bossert, Söllner oder Latzina sind und waren mir deshalb so nah, weil ihre lyrische Ästhetik mich benachbaren ließ. Da wurzelte viel im Expressionismus und in der Naturlyrik, Huchel, Eich, Lehmann schimmern durch, gepaart mit einem ironischen Lakonismus.“ Gewissermaßen „lyrisch porträtiert“ Matthias Buth den siebenbürgischen Autor Eginald Schlattner im Gedicht „Der Gast“ und den Bischof des Bistums Temeswar Sebastian Kräuter unter dem Gedicht-Titel „Bischof Kräuter von Temeswar“. Von den hervorragenden rumänischen Persönlichkeiten, die Matthias Buths Lyrik angenommen haben, seien hier die Dichterin Ana Blandiana und der Bukarester Literaturprofessor George Guțu, der langjährige Leiter des Germanistischen Instituts der Bukarester Universität und Celan-Forscher, genannt. George Guțu hat den Band „Die Stille nach dem Axthieb“ ins Rumänische übersetzt.

Aus dem vielstimmigen Echo zur Lyrik von Matthias Buth in der deutschen Literaturkritik soll hier nur ein Satz des großen deutschen Dichters Karl Krolow zitiert werden: „Er verschwistert Prägnanz und Poetizität, die seiner Lyrik Tragfähigkeit und Ausstrahlung verleihen“.