Landsmannschaft der Banater Schwaben e.V.

Rudolf-Hollinger-Würdigung im Wien

Zum Gedenken an den Dichter und Wissenschaftler Rudolf Hollinger findet am 26. Mai 2009 um 17 Uhr im Wiener Pygmalion-Thetaer (Alser Straße 43, 1080 Wien) eine Feier statt.

Den Festvortrag hält Mag. et Dr. phil. Hans Dama.

Aus dem Veranstaltungsprogramm: Eröffnung und Begrüßung Mag. Tino Geirun, Künstlerischer Leiter des Pygmaliontheaters; Vortrag von Hans Dama  über das leben und Werk von Rudolf Hollinger; Szenische Lesung: Fragmente aus dem Hollinger Drama „Wenn sich die Wege nur kreuzen“ (Es lesen Schauspieler des Pygmalion Theaters.); Aussprache.

Um 20 Uhr findet eine Aufführung des Stückes „Woyzeck“ von Georg Büchner statt. (Der Besuch dieser Ausstellung ist fakultativ.)

Rudolf Hollinger wurde am 13. August 1910 in Temeswar geboren. Er studierte in Wien Germanistik, Anglistik und Ägyptologie. Er wirkte anschließend in seiner Heimatstadt. Als Hauptmitarbeiter der „Banater Monatshefte“ (1933-1939) schrieb er Rezensionen, veröffentlichte Studien und Betrachtungen über die Werke Hans Carossas, Josef Weinhebers, Georg Brittings und anderer zeitgenössischer Autoren. Im Herbst 1940 übernahm er die Redaktion der Zeitschrift „Der deutsche Lehrer“, in der unter anderem auch literarische Beiträge veröffentlicht wurden. In zahlreichen Arbeiten beschäftigte sich Hollinger mit der Banater deutschen Dichtung. Im Nachkriegsrumänien war Rudolf Hollinger auf das Abstellgleis verbannt, verdiente den Unterhalt für seine Familie abwechselnd als Hilfsarbeiter und Universitätslehrer, wurde hin- und hergestoßen. Was er schrieb, gelangte nur spärlich an die Öffentlichkeit. Erst ab den späten sechziger Jahren trat Hollinger mit literaturkritischen Arbeiten erneut an die Öffentlichkeit. In der fast zwei Jahrzehnte währenden „inneren Emigration“ wurde kaum etwas publiziert, dafür aber um so mehr geschrieben – für die Schublade: Lyrik, Kurzprosa, Dramatik. Allein zwei Gedichtbände (Gedichte. München, 1986; Deine Stunde, Tod, ist groß. Gedichte. Linz, 1997) hat er verlegt.

Als Hochschullehrer erfreute sich Professor Dr. Hollinger großer Beliebtheit nicht nur durch die wissenschaftliche Kompetenz seiner Vorlesungen, sondern weil sein Credo an die Jugend nicht ins Wanken geriet.