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Stiftung »Flucht, Vertreibung, Versöhnung«: Konzept und Leitlinien für die Ausstellung verabschiedet

Knapp vier Jahre nach der Gründung der Bundesstiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung hat der Stiftungsrat am 25. Juni die „Konzeption für die Arbeit der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung und Leitlinien für die geplante Dauerausstellung“ einstimmig verabschiedet und am 29. August in deutscher, englischer, französischer, polnischer und tschechischer Sprache auf der Homepage der Stiftung veröffentlicht. Die Konzeption wurde vom wissenschaftlichen Beraterkreis der Stiftung (15 renommierte deutsche und ausländische Wissenschaftlern) auf der Grundlage der vom Stiftungsrat vorgelegten Eckpunkte fortentwickelt.

Im Zentrum der Aufgaben der Stiftung steht, „im Geiste der Versöhnung die Erinnerung und das Gedenken an Flucht und Vertreibung im 20. Jahrhundert im historischen Kontext des Zweiten Weltkrieges und der nationalsozialistischen Expansions- und Vernichtungspolitik und ihrer Folgen wachzuhalten“. Ein Schwerpunkt ist Flucht und Vertreibung der Deutschen – eingebettet in den Kontext europäischer Vertreibungen im 20. Jahrhundert. Das Ausstellungs- und Dokumentationszentrum soll im Deutschlandhaus in der Berliner Stresemannstraße untergebracht werden, das grundsaniert und für die Zwecke der Stiftung umgebaut wird. Mit der jetzt vorliegenden Konzeption und dem im letzten Jahr entschiedenen Architektenwettbewerb für das Ausstellungs- und Dokumentationszentrum sei das inhaltliche und bauliche Fundament für die Bundesstiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung gelegt, erklärte Kulturstaatsminister Bernd Neumann. Durch die einvernehmliche Verabschiedung der Konzeption sei die notwendige gesellschaftliche Akzeptanz auf breiter Grundlage gegeben, so Neumann.

Der Vorsitzende der Gruppe der Vertriebenen, Aussiedler und deutschen Minderheiten in der CDU / CSU - Bundestagsfraktion, Klaus Brähmig, erklärte in Berlin, die Einigung auf ein Konzept sei ein „Meilenstein“ zur Verwirklichung des zentralen Gedenkvorhabens der Bundesregierung. Er begrüßte, dass in der Konzeption in Bezug auf die Vertreibungen im 20. Jahrhundert festgestellt wird, „dass früheres Unrecht, auch wenn es noch so groß war, keine rechtliche oder moralische Legitimation für neues Unrecht schafft“. Die gleichzeitige Veröffentlichung der Konzeption in Englisch, Französisch, Polnisch und Tschechisch unterstreiche den internationalen Aspekt von Flucht und Vertreibung, betonte Brähmig. Auch die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach, begrüßte die Konzeption als „einen weiteren wichtigen Schritt hin zur Realisierung des Ausstellungs- und Dokumentationszentrums“. Die vom BdV benannten Stiftungsratsmitglieder hätten einen gewichtigen Anteil daran gehabt, „dass in der Konzeption die Erinnerung und das Gedenken an das Schicksal der deutschen Heimatvertriebenen den gebührenden Raum einnimmt“, erklärte Steinbach. Für den Bund der Vertriebenen sei es wichtig, „dass in der Konzeption deutlich erkennbar wird, dass Flucht, Vertreibung und Integration der Deutschen in der Dauerausstellung den Schwerpunkt bilden und dem individuellen Gedenken an die Opfer von Flucht und Vertreibung dort angemessen und würdevoll Raum gegeben werden wird“. Die Konzeption für die Arbeit der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung und Leitlinien für die geplante Dauerausstellung kann im Wortlaut unter www.sfvv.de nachgelesen werden.

Bei der Sitzung des erweiterten Bundesvorstandes der Landsmannschaft der Banater Schwaben am 3. November in Stuttgart wird der Direktor der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung, Prof. Dr. Manfred Kittel, die Konzeption der Stiftung vorstellen.