Am 14. Mai 2025 feiert BdV-Präsident Dr. Bernd Fabritius seinen 60. Geburtstag. Als BdV-Vizepräsident möchte ich das nun schon so viele Jahre währende Wirken eines Mannes würdigen, dessen Leben und Engagement beispielhaft für Heimatpolitik, grenzüberschreitende Verständigung und das europäische Miteinander stehen.
Geboren im siebenbürgischen Agnetheln, wurde Bernd Fabritius früh mit den Herausforderungen als Angehöriger einer nationalen Minderheit konfrontiert. Die Ceaușescu-Diktatur in Rumänien war geprägt von Entrechtung, Diskriminierung und dem Versuch, kulturelle Identitäten auszulöschen, besonders die der verschiedenen Minderheiten.
1984 gelang seiner Familie die Aussiedlung nach Deutschland. Ein neues Zuhause fanden sie in Waldkraiburg, der ältesten „Vertriebenenstadt“ Deutschlands. Nach und nach wurde Bayern für ihn zur neuen Heimat. Dass dies für ihn niemals ein Gegensatz war, sondern eine Ergänzung bedeutete, spricht für eine zutiefst europäische Identität. Sein Ausspruch:„Heimat ist die Topografie des Herzens.“ ist die verbale Verdichtung eines ungemein positiven Heimatbegriffes, in dem sich die geografische Herkunft, die Verortung in der Familie, im Glauben, in der Kultur und in der Volksgruppe, aber auch die Gerüche der heimischen Küche wiederfinden können.
Diese doppelte Verwurzelung in Siebenbürgen und in Deutschland prägt seine Haltung und sein Handeln. Für Fabritius bedeutet Heimat auch Verantwortung. Er ist stolzer Bayer, politisch engagierter Deutscher, überzeugter Europäer, aber vor allem ist und bleibt er Siebenbürger Sachse. Diese Volksgruppenidentität ist lebendige Grundlage seines politischen und gesellschaftlichen Wirkens. Gemeinschaft ist für ihn „die Heimat, in der man lacht, trauert und versteht“.
Ob als Vorsitzender des Verbandes der Siebenbürger Sachsen, als Präsident des Bundes der Vertriebenen oder als Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten: Stets hat Fabritius gezeigt, wie sehr ihm der Brückenbau am Herzen liegt. Es zählt zu seinen großen Stärken, auch Menschen mit unterschiedlichen Meinungen und Überzeugungen zeigen zu können, wo ihre Gemeinsamkeiten liegen. Auf die Art ist es ihm immer wieder gelungen, mit großem Fingerspitzengefühl Verständnis zu fördern, gerade auch im Umgang mit den Herkunftsländern der Vertriebenen. Wo einst Konfrontation dominierte, setzte Fabritius auf „Versöhnung durch Wahrheit“ und auf das Aufarbeiten gemeinsamer Geschichte, ohne diese zu instrumentalisieren.
Auch innenpolitisch hat sich Bernd Fabritius immer wieder als erfolgreicher Fürsprecher für die Interessen der Spätaussiedler hervorgetan. Unter seiner Führung hat sich der BdV für eine weitere Reform des Bundesvertriebenengesetzes eingesetzt, immer wieder thematisiert er die dringend notwendige Reform des Fremdrentengesetzes. Dies zeugt von seinem unermüdlichen Einsatz für Gerechtigkeit, um Würde und Respekt gegenüber Schicksalen und Lebensleistungen.
In all seinen Ämtern hat er das Thema Heimat auf die internationale Ebene gehoben und dabei stets betont: „Vertreibung muss weltweit geächtet, verboten und bestraft werden.“ Vertreibung aus der Heimat bewertet er als eines der traumatischsten Erlebnisse, die einem Menschen widerfahren können.
Sein Einsatz für Minderheitenrechte, kulturelle Vielfalt und die europäische Idee wurzelt in seiner eigenen Biografie – und macht ihn zu einem glaubwürdigen Anwalt all jener, die ihre Heimat verlassen mussten oder entrechtet wurden. Seine Überzeugungen – klar, werteorientiert, aber stets offen für Entwicklung – machen ihn zu einem politischen Gestalter, der Tradition nicht als Widerspruch zur Moderne begreift. Dieses Zusammenspiel aus Herkunft, Haltung und Handlungswillen zeichnet Bernd Fabritius in besonderer Weise aus.
Zu seinem 60. Geburtstag danken wir Dr. Bernd Fabritius für seinen unermüdlichen Dienst an der Gemeinschaft und wünschen ihm Gottes Segen für viele weitere Jahre. Sein Leben steht beispielhaft für das, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen – aus der Geschichte heraus, für die Gegenwart und mit Blick auf die Zukunft.
In einem Glückwunschschreiben an den BdV-Präsidenten würdigte der Bundesvorsitzende unserer Landsmannschaft Peter-Dietmar Leber die langjährige und gute Zusammenarbeit mit
Dr. Bernd Fabritius, der äußerst sachkundig und beharrlich die Interessen der Aussiedler und Vertriebenen vertritt. Er habe unsere Themen immer wieder in die Politik gebracht, Unterstützung gesucht und gefunden.