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Unrecht darf nicht vergessen werden - Gedenken des Kreisverbandes Forchheim

An einem Brunnenkreuz im Neuen Friedhof versammelten sich Banater Schwaben des Kreisverbandes Forchheim, um der Opfer der Deportation vor 80 Jahren zu gedenken. Foto: Ernestine Jost

Am 18.Januar 2025 versammelten sich Banater Schwaben aus dem Kreisverband Forchheim an einem Brunnenkreuz im Neuen Friedhof, um den Opfern der Deportation zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion vor 80. Jahren zu gedenken. Sie brachten Grablichter mit, die sie anschließend auf die Gräber von Betroffenen trugen oder am Brunnen abstellten.

In Forchheim lebe noch eine Zeitzeugin der Deportation, die 96jährige Christine Bappert, geb. Albert, sagte ihr Sohn Hans Bappert in seiner Gedenkansprache. Sie wurde kurz nach ihrem 16. Geburtstag aus Orzydorf in das Arbeitslager 1021 deportiert und kehrte 1949 ins Banat zurück. Es gab zwar Vorgaben und Altersgrenzen, an die man sich in vielen Banater Orten allerdings nicht gehalten hat. Aus ihren Erinnerungen hat er eine Gedenkschrift mit Einzelheiten aus ihren Berichten und der vorhandenen Literatur zu diesem Thema verfasst, aus der er zitierte.

Die Anzahl der Deportierten aus Kleinbetschkerek war deshalb kleiner als in anderen Banater Orten, erklärte der Redner, da die Hälfte der Kleinbetschkereker Deutschen bereits im September 1944 in den Westen geflohen war. Er erzählte über die Aushebung, Ankunft und die Hungerjahre, besonders 1947 forderte viele Opfer. Seine Würdigung der Opfer schloss er mit der Aufforderung:

„Umso wichtiger ist es, dass wir, als Nachkommen der Deportierten der vielen Opfer gedenken und an das Leid einer ganzen Generation erinnern. Es bleibt auch weiter unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass dieses Unrecht nicht in Vergessenheit gerät.“

Anschließend beteten die Versammelten ein „Vater unser“ und ein „Gegrüßet seist du Maria“. Das Lied „Glocken der Heimat“ verbanden alle Teilnehmer mit der Erinnerung an jenes schlimme traumatisierende Ereignis in der Geschichte der Banater Schwaben und ihrer Nachfahren.

Möge niemand vergessen, welches Leid totalitäre Herrscher und totalitäre politische Systeme über unschuldige Menschen bringen können und wie dankbar wir sein dürfen, in einer Demokratie leben zu können; auch wenn manches nicht immer zufriedenstellend verläuft.