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Ausstellungseröffnung im HDO München

Siebenbürgisch-sächsische und banat-schwäbische Trachtenpaare umrahmten die Veranstaltung. Foto: Bernhard Fackelmann

Im Haus des Deutschen Ostens (HDO) in München wurde am 12. Oktober 2024 die Wanderausstellung „Die deutsche Minderheit in Rumänien. Geschichte und Gegenwart im vereinten Europa“ feierlich eröffnet. Das HDO hat diese in Zusammenarbeit mit der Kreisgruppe München und mit Unterstützung des Kulturwerks der Siebenbürger Sachsen organisiert. Obwohl die Ausstellung schon in vielen Städten Rumäniens und Deutschlands gezeigt wurde, – so auch beim Heimattag im Ulm 2016 – ist das Interesse ungebrochen. Den Beweis dafür lieferte der bis zum letzten Platz besetzte Saal bei der Eröffnungsveranstaltung im HDO.

Das Demokratische Forum der Deutschen in Rumänien (DFDR) konzipierte mit Unterstützung der Deutschen Botschaft in Bukarest die Ausstellung über die deutsche Minderheit in Rumänien. Sie soll Zeugnis ablegen über deren Kultur, Geschichte und Tradition. Die Ausstellung präsentiert alle heute in Rumänien lebenden deutschen Volksgruppen von den Siebenbürger Sachsen und Landlern über die Banater und Sathmarer Schwaben bis zu den Berglanddeutschen, Zipsern, Bukowina und Dobrudschadeutschen.

Die Ausstellung umfasst einen Zeitraum von über 850 Jahren, beginnend mit dem 12. Jahrhundert, als die ersten deutschen Siedler in das Gebiet des heutigen Rumäniens zogen, bis in die Gegenwart, in der mit Klaus Johannis ein Vertreter der deutschen Minderheit Präsident des Landes ist. Sie zeugt von der facettenreichen und wechselvollen Geschichte der deutschen Gemeinschaften in Rumänien und zeigt die historischen Umbrüche und Kontinuitäten in Laufe der Jahrhunderte bis hin zu den Aufgaben und Herausforderungen der zahlenmäßig geringen deutschen Minderheit in Rumänien nach der Wende 1989. Auch präsentiert sie das reiche Kulturerbe der Rumäniendeutschen und ihre Rolle als Vermittler in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.

Zur Ausstellungseröffnung konnte der Leiter des Hauses, Professor Dr. Andreas Otto Weber, zahlreiche Ehrengäste begrüßen.

Die Aussiedler- und Vertriebenenbeauftragte des Freistaats Bayern Petra Loibl, MdL, bewies in ihrem Grußwort detaillierte Kenntnis der Geschichte und jetzigen Situation der deutschen Minderheit, die sie sich nicht zuletzt durch ihren Besuch in Rumänien im letzten Sommer erworben hat. Wie sehr sie dieser beeindruckt hat, war nicht zu überhören. Sie schätze die Brückenfunktion der Deutschen aus Rumänien und deren Einsatz im sozialen Bereich, aber auch in Politik und Wirtschaft.

Die Generalkonsulin der Republik Rumänien in München Miheia Mălina Diculescu-Blebea brachte ihre Wertschätzung gegenüber der deutschen Minderheit in Rumänien zum Ausdruck. Sie selbst stamme aus einer siebenbürgischen Stadt und würdige die Leistungen der deutschen Minderheit in Rumänien. Sie habe auch ihren Sohn mitgebracht, der in Rumänien eine deutsche Schule besuchte, in der selbstverständlich die Geschichte der Deutschen in Rumänien Pflichtfach sei.

Professor Dr. Paul-Jürgen Porr, der Vorsitzende des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien, gestand, dass dies die 15. Eröffnung dieser Ausstellung sei. Dennoch freue er sich, dass das HDO bereit gewesen sei, sie in der bayerischen Landeshauptstadt zu präsentieren.

In Vertretung des BdV-Vorsitzenden begrüßte seine Stellvertreterin Brunhilde Reitmeier-Zwick die Eröffnung der Ausstellung in München.

Seitens des Banater Kulturwerks in Bayern sprach Bernhard Fackelmann, Vorsitzender dieses Vereins. Er gab einen recht persönlichen Überblick über die Geschichte der Banater Schwaben.

Da der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft der Banater Schwaben Peter-Dietmar Leber verhindert war, wurde er vom stellvertretenden Bundesvorsitzenden und Landesvorsitzenden Bayern Harald Schlapansky vertreten.

Die stellvertretende Bundesvorsitzende der Siebenbürger Sachsen und Vorsitzende der Kreisgruppe München lud abschließend zu einem Büffet mit siebenbürgisch-sächsischen und rumänischen Spezialitäten ein, das die Kreisgruppe mit viel Liebe vorbereitet hatte. Dass alle satt wurden und am Ende dennoch etwas übriggeblieb, ist ein sprechender Beweis der traditionellen Gastfreundschaft der deutschen Minderheit aus Rumänien.