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Schaffl und Tschutra, Katsche und Kokosch - Was sagen uns Banater Etymologien? (Teil 7)

Weinlese in Lovrin 1942 Foto: Archiv BP

SCHAFF ist die oberdeutsche Bezeichnung für ein 'hölzernes Gefäß'. Das Wort ist seit dem 12. Jahrhundert belegt und kommt aus mhd. schaf, ahd. sca(p)f. Die Herkunft ist unklar und möglicherweise uneinheitlich. Das Wort bezeichnet in erster Linie 'Wassergefäße' und 'Schöpfgefäße', daneben auch 'Boot', wie umgekehrt Schiff in erster Linie 'Boot' und daneben auch 'Wassergefäß' bedeutet. Eine Entlehnung aus lat. scapha f. 'Nachen, Kahn', lat. scaphium 'Becken, Schale, Geschirr' ist nur unter Zusatzannahmen denkbar, da ablautende Bildungen (s. Schoppen) vorliegen.

Zur Verbreitung des Wortes stellt Paul Kretschmer fest, dass Schaff mit seinem Diminutiv Schäffel in Bayern und Österreich als Schaffl vertreten ist. Im westlichen Deutschland, in Elsass, Lothringen und in Luxemburg, wo Schaff, Schaft 'Regal, Schrank' bedeutet, ist das Wort als Gefäßname nicht vertreten.

Bemerkenswert sind die besonderen Bedeutungen des Substantivs und seiner Varianten. In Wien ist Kübel das Gefäß zum Wasserschöpfen und -tragen, doch das Abwaschfass heißt Schaff oder Schaffl. Im Österreichischen Wörterbuch erscheint 'Holzschaff, Wasserschaff', auch in Mengenangaben, Schaffel 'kleines Schaff'. Im Banat werden Untereinheiten des Schaffs zur Abmessung von Mengen verwendet. Hier gibt es das Viertl- und das Halbviertelschaff. Dazu ein Beleg aus Glogowatz: „In e Viertlschaffl gehn 25 Liter Wei(n), aa Äpfl odde Frucht, was me grad ausmesse will. Un in e Halbviertlschaffl gehn 12,5 Liter.“ Bekannt sind hier auch die Schafflwullache, rumänische Gebirgsbauern, die in der Banater Ebene Holzwaren, Äpfel und Kalk verkauften oder gegen Getreide eintauschten und so zum festen Begriff in den Handelsbeziehungen der Region wurden. Dazu ein Beleg aus Fakert: „Die Schafflwulache ausm Gebirg sinn kumme un henn Schaffl un aa Kalich (Kalk) vekaaft.“

BÜTTE und BUTTE haben denselben Ursprung, doch sie entwickelten verschiedene Bedeutungen. In der Bedeutung 'offenes Daubengefäß' ist das Wort seit dem 9. Jahrhundert belegt und kommt aus mhd. büt(t)e, büten, ahd. butin, butin(n)a, früh entlehnt aus mittellat. butina 'Flasche, Gefäß', dieses aus griechisch bytinë, pytin 'umflochtene Weinflasche', unter Einfluss von mittellat. but(t)is 'Fass'. Die Gefäßnamen, die meist in zusammengesetzten Ausdrücken auftreten, haben eine weitere Verbreitung als die Grundwörter. So kommt Butten auch in Wien vor in Tragbutten und in Waschbutten, worin die Wäscherinnen die Wäsche einweichen. Im Banat ist Butte ein 'auf dem Rücken zu tragendes, hohes ovales Daubengefäß mit zwei Griffen', in dem die Trauben geerntet wurden. In der Pfalz werden in der Butte die geernteten Weintrauben vom Buttenträger zur Feldbütte getragen. Hier wird inhaltlich zwischen den Bezeichnungen Butte und Bütte unterschieden.

Im Siebenbürgisch-Sächsischen Wörterbuch wird bei gleichem Wortansatz BUTTE durch die dialektal differenzierte Form und auch inhaltlich unterschieden: 1. Batt f.: 'Weinlesegefäß von schmal elliptischer Grundfläche, nach oben etwas erweitert, von 20-25 Liter Inhalt'. Die Batt wird vom Battendräjer auf dem Rücken zum Wagen getragen und in die Bitt (Liesbitt) geleert. Das Wort Batt (Pl. Battn) ist von Bitt (Pl. Biddn) zu unterscheiden und aus der alten romanischen Wortsippe in der besonderen Bedeutung 'Rückentraggefäß' entlehnt. Vgl. griechisch, mittellat. butina, ital botta, bottina, provenz. bota, rum. bute, altfrz. bote, neufrz. boute 'Fass, Schlauch, Kübel'. - 2. Bitt f. Dim. Bittchen bedeutet 'Bottich in Form einer abgestumpften Pyramide, an der oberen, engeren Stelle offen'. De Bitt ist zumeist aus Eichenholz, det Bittchen aus Tannenholz angefertigt. Komposita sind zum Beispiel: Batterbitt 'Butterfässchen', Härwestbitt 'Herbstbütte, zum Einfüllen und Heimholen der Mostmaische in der Weinlese', Kampestbitt 'Krautfass', zum Einsäuern des Krautes.

LÄGEL bedeutet 'kleines Wassergefäß mit Griff oder Tragriemen'. Dazu Belege: „So wie die Särwe ham-mer gsogt Tschutur aff e großes Lagl aus Holz, fir Wasser. [Ruma, Syrmien] „E kleenes Fass fir finf Liter Wasser ufs Feld nemme is e Logl.“ [Warjasch]

Aufschlussreich sind auch Belege aus südwestdeutschen Mundartwörterbüchern. So im Pfälzischen Wörterbuch: 3.a. 'kleines Fässchen' (2-5, seltener bis 10 l fassend), in dem ein Trinkvorrat an Wein mit aufs Feld oder den Weinberg genommen wird', b. 'hölzerne Kanne zum Mitführen von Trinkwasser bei der Feldarbeit', c. 'hölzerner Trinkwasserbehälter' in Form eines flachen Fäßchens mit Tragriemen'; im Südhessischen Wörterbuch: Legel, Logel; im Rheinischen Wörterbuch: Legel; 2. 'Säulenförmiges Tragfäßchen an eisernem Griff, zum Mitnehmen von Wasser aufs Feld'.  

Entwicklungsmäßig kommt das Wort in zwei Typen vor: In den Weinbaugebieten mit Umlautformen, die mhd. laegel entsprechen, und die auf mhd. lâgel zurückgehenden Formen der Vorderpfalz, die die Entwicklungen â>ô (vgl. Straße > Stroß) zeigen. Beide Formen sind über mhd. laegel, lâgel, ahd. lagella auf lat. *lagella 'Weinflasche, Fässchen' zurückzuführen (Pfälzisches Wörterbuch). Und nach Kluge: Lägel, auch Legel f., m., n. reg. 'Fässchen, Hohlmaß' (seit dem 11. Jahrhundert), mhd. lâgel(e), laegel(e) f., ahd. lâgel(la) f., entlehnt aus lat. lagoena f., 'Flasche mit engem Hals und weitem Bauch'.

Interessant ist das Stichwort TSCHUTRA in zwei Bedeutungen: 1. 'hölzerne, abgeflachte Wasserflasche mit 5 l Fassungsvermögen'. Dazu Belege: „So wie die Särwe ham-mer gsogt Tschutur aff e großes Lagl und a klaans woar a Tschutoritza aus Holz, fir Wasser". [Ruma] „Mit de Tschutra had me Wasse ufs Feld mitgnumme.“ [Fakert] „Häng die Tschutra um, laaf im Dorf härum.“ [Mercydorf]; 2. 'Schöpfgefäß': „Mitn Tschutel hot me in lejtzn Moust ve de Baueding (Bottich) aueßegschejpft. Es Tschutel hot aundethoib owwe zwaa Litte (Liter) ghot.“ [Wudersch, Ungarn] In dieser abgeflachten Holzflasche nahmen Landarbeiter, Hirten und Feldhüter Trinkwasser mit aufs Feld.

Die Herkunft des Wortes ist bemerkenswert. Je nach dem Wohnsitz der schwäbischen Sprecher kann es von ung. csutora 'Feldflasche' oder serbokr. čutura 'Holz-, auch Kürbisflasche' entlehnt sein. Das Wanderwort erscheint auch türkisch als çotra 'flaches, hölzernes Trinkgefäß, speziell für Reisen', doch ist dies nicht die Herkunft für unsere Belege. Rumänische Wörterbücher verweisen auf ein lat. Etymon *cytola. Auch das Ungarische Etymologische Wörterbuch schließt einen großen Bogen mit der Wortbedeutung 'Holzflasche', von türkisch çotura, çotora, çotra über neugr. tsiotra, albanisch çutér, südslaw. (bulg., serbokr., slowen.) čútura, rum. ciútură bis tschech. und slow. čutora und ukr. čutura. Als Ursprungswort erweist sich ein vulgärlat. *kiutola, das auf griech. chotula 'Schüssel, Tasse' zurückgeht. Das lateinische Wort wurde über ital. ciotola und rum. ciútură von den balkanischen Sprachen übernommen. Das ung. csutora hat die Bedeutung 'Brunneneimer' aus dem Rumänischen, die anderen Bedeutungen aus dem Serbokroatischen übernommen.

Sachkundliche und ethnologische Besonderheiten weist das Stichwort WEINHEBER auf. Seine Bedeutung ist: 'eine Vorrichtung aus Glas bzw. aus einem Kürbis, mit Ausbuchtung und langem Rohr, zum Ansaugen und Schöpfen des Weines aus dem Fass '. Beleg: „Es hat Heber gebn vun Glas un had auch Heber gebn vun so langen Kirbis. Dea Kirbis hat obn son Bauch ghat und untn so e dinnes Reahrl (Rohr). Un das woar de Weiheber. [Ruma, Syrmien]

Das Gerät zum Ansaugen des Weines aus dem Fass war aus Glas, zuvor aus einem ausgehöhlten Flaschenkürbis mit langem Hals, Cucurbita lagenaria. Die Pflanze rankte sich an Gartenzäunen empor. Die reife Frucht wurde geerntet und das Fruchtfleisch durch Öffnungen an beiden Enden entfernt. Der Heber fehlte aus keinem Weinkeller; meist waren auch mehrere vorhanden. Zum Umfüllen des Weines wurde auch ein dünner Gummischlauch verwendet. Die Frucht des Flaschenkürbis ist in den schwäbischen Dialekten bekannt als: Floschnkärwus, Heberkürbis, Schapfenkürbis (von schöpfen), Tökkulatsch (von ung. tök 'Kürbis' und kulacs 'hölzerne Feldflasche'), Tschutter (von ung. csutora 'Feldflasche'), Blutzer, Weinheber, Weinzieher, Zieher u.a., auf die wir nicht mehr näher eingehen können.

2.7. Was Haustiere aussagen

Neben Kuh und Pferd kommt dem Schwein in der Banater Bauernwirtschaft als Fleischbeschaffer für das ganze Jahr eine herausragende Bedeutung zu. Das Stichwort DEUTSCHLÄNDER SAU hat die Bedeutung 'deutsches Edelschwein, eine Fleischrasse'. Diese Bezeichnung geht von der Einfuhr dieser Schweinerasse aus Deutschland aus, während das Synonym Weiße den Gegensatz dieses langen Fleischschweines zum kürzeren Fettschwein der Mangalitza-Rasse hervorhebt. Gemeint ist das Edelschwein, eine weiße Rasse, die aus Deutschland nach Südosteuropa gelangte. In Rumänien wurde diese Rasse zwischen den beiden Weltkriegen eingeführt, verstärkt anfangs der vierziger Jahre, als mit England keine Handelsbeziehungen mehr stattfanden.

Das MANGALITZA ist ein widerstandsfähiges Fettschwein mit krausen Borsten und kurzem Rüssel. Belege: „Ärscht woarn die Mangolitza. Es woan die runde, mit so gekringelte Hoar hatte se, des woar die Fettschweine.“ [Sanktiwan, Batschka] „Unser Mongolitza, die sinn frei iwer der ganzi Winder drauß off em Mischthaufe rumgloffe, un wenn so kalt war, sinn sie in Stall 'nei.“ [Tomaschanzi, Slawonien]

Zur Etymologie: Das Mangalitza, Mangolitza, Mangelitza ist in unseren Mundarten als Fettschwein bekannt. Das Wort scheint aus ung. mangalica entlehnt zu sein, das auch rum. mangăliţă ergab. Tatsächlich ist die ung. Wortform mangalica 'Fettschwein' schon 1791 bezeugt, wobei -ica ein Diminutivsuffix zu anderen Formen wie mangalic, mongulic usw. darstellt. Die ungarische Wortforschung verweist auf serbokroat. Wortformen wie mangúlac, mangùlic und auf die Herkunft des rum. Wortes aus ung. mangalica, während die serbokr. Forschung die Wortformen mangúlac mit den Diminutivformen auf -ica und -če mangùlica bzw. mangulče als eigene erkennt und ung. mangalica davon ableitet.

Das Populationsgebiet der Mangalitza-Schweine lag in Ungarn, Kroatien, Jugoslawien und Rumänien (vor allem Banat und Siebenbürgen). 1939 gehörten 35 Prozent (1,1 Millionen) der Schweine Rumäniens dieser Rasse an. Im Jahre 2000 betrugen die Mangalitza-Schweine allerdings nur mehr zwei Prozent der in Rumänien gehaltenen Schweine.

KATSCHE ist eine Bezeichnung für 'die Hausente', Anas domestica. Belege: „Mie hamm ka andres Gfliegl nicht ghabt, nu Hihene (Hühner). Kaa (keine) Katsch un kaa Antn un ka Gens, des ham-me net ghobt.“ [Petschwar]

Herkunftsmäßig scheint die Entlehnung von ung. kacsa, kácsa 'Ente' (vgl. auch ung. kácsér, gácsér 'Enterich') vordergründig, von dem auch tschech. kačena 'Ente' und kačer 'Enterich' stammt. Zu Bedenken sind allerdings Formen wie Katsch, Katschrich, Katscher, Patscher für 'Enterich' im „Deutschen Wortatlas“, Bd. 2 und 7, wobei die Benennungsmotive auf Tierstimme, Gangart, Körperform, Lock und Kosenamen zurückgehen. Johann Wolf gibt zu bedenken, dass es im Ungarischen für „Ente“ auch die Bezeichnungen réce und ruca gibt. Das Bayrische Wörterbuch verzeichnet gatsch, gatsch als Lockruf für Enten und Gätschel als Entennamen. Daher ist anzunehmen, dass die Tierbezeichnung Katsch, Katsche von den schwäbischen Ansiedlern des 18. Jahrhunderts aus den Herkunftsgebieten als lautnachahmende Bildung mitgebracht und unter fremdem Einfluss weiterentwickelt wurde.

Die verbreitete Bezeichnung für 'Hahn' ist KOKOSCH. Belege: „De Ratz (Ratte) kriet Gäscht, saat mer, wann de Kokosch ständich kreht.“ [Bogarosch] „Wann der Kokosch vor der Tehr kreht, kumme Gäscht.“ [Guttenbrunn]

Das Wort ist eine Entlehnung aus rum. cocoş, das aus serbokr. kōkoš 'Henne', mit Bedeutungswandel, kommt. Die Betonung auf der ersten Silbe stimmt mit ung. kakas 'Hahn' überein. Der in der Pfalz und in süddeutschen Mundarten verbreitete Hahnenname Gockel könnte die Übernahme des Lehnwortes gefördert haben.

3.1 Paprika und Paprikasch

Die Menschen sind im Bereich der Ernährungsgewohnheiten relativ konservativ. Selbst wenn die Donauschwaben nach 250 Jahren in die Herkunftsgebiete ihrer Vorfahren zurückkehren, unterscheiden sie sich von der einheimischen Bevölkerung durch die Zubereitungsart traditioneller Speisen, durch die verwendeten Gewürze, wie scharfer Paprika usw. Diese Pflanze weist einen langen Wanderweg auf und bestätigt die interethnischen Beziehungen zwischen den Deutschen und ihren andersnationalen Nachbarn.

Das ungarische Nationalgewürz, der PAPRIKA, kommt heute noch in Südmexiko, Peru, Brasilien als wildwachsende, ausdauernde Pflanze vor. Spanische Kolonisten brachten 1494 die ersten Pflanzen nach Europa. Mit dem Anbau begann man in Spanien und Portugal, danach wurde der Paprika auf dem Balkan, in England und in Westeuropa bekannt. Südslawische Völker brachten die Paprikapflanze Ende des 17. Jahrhunderts nach Ungarn, wo heute mehrere Sorten Gewürzpaprikapulver hergestellt werden.

Der türkische Pfeffer wird zuerst in einem Wörterbuch von 1684 erwähnt. Lange galt die Paprikapflanze  als seltenes Ziergewächs herrschaftlicher Parks oder Klostergärten. Ihre Verbreitung verdankt sie der napoleonischen Kontinentalsperre. Da Pfeffer rar geworden war, trat an seine Stelle der Paprika. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde er bereits in der ungarischen Tiefebene angebaut, die Schoten an der Sonne getrocknet und zerstampft. Das starke Capsaicin des Kirschpaprikas ist auch ein Mittel gegen Rheuma.

Zur Herkunft des Wortes: Ung. und serb. Paprika 'Paprikapflanze' und 'Gewürz' gehen auf lat. piper 'Pfeffer' zurück. Die Spanier lernten den Paprika zuerst 1493 auf Haiti kennen und brachten ihn nach Europa, wo er zuerst in Spanien und Südfrankreich in Bauerngärten gepflanzt wurde. Ins Deutsche kam der Paprikaname im 19. Jahrhundert aus serb. pàprika, nach serb. papar 'Pfeffer'. Von den Südslawen kam der Paprika auch nach Ungarn und Siebenbürgen. Auch im Banat handelten ihn die Serwianer, slawische Gärtner. In Szeged und Umgebung wurde der Paprika zuerst getrocknet, zu Rosenpaprika zermahlen und von Fratschlerinnen 'Händlerinnen' aus Szeged, später aus dem Banater Petschka, im Hausiererhandel vertrieben. Im 20. Jahrhundert übernahmen deutsche Gärtner den Gemüsehandel. Eine besonders scharfe Paprikasorte wird im Banat nach seiner Form Leiwlsknepp genannt. Rumänisch heißt der Paprika ardei, abgeleitet vom Verb a arde 'brennen' und der kleine scharfe Salonpaprika ardei iute 'scharfer Paprika'. In Ungarn, auch in der Batschka, ist ein Paprikajantschi eine rotgekleidete, auf den scharfen Paprika anspielende Faschingsfigur.

Das Substantiv PAPRIKASCH kommt vom ungarischen Adjektiv paprikás 'mit Paprika gewürzt'. Es ist eine aus gekochtem Schweine-, Geflügel- oder Rindflisch, Zwiebeln, Salz und rotem Paprikagewürz zubereitete wässrige Speise. In der Batschka kocht man Krumbiere-, Hingl-, Fisch-, Rinds- und Schofpaprikasch, in Apatin das bekannte Fischpaprikasch.

Belege: „An de Hochzeit war am Mittag meistn Pörkölt oder Paprikasch, guedi Suppn, guedi Hihenesuppn.“ [Petschwar] „Des Paprikasch war e gutes Rindspaprikasch vun 're gschlachte Kuh.“ [Bogarosch]

Eine ähnliche Fleischspeise ist PÖRKÖLT, ein 'Gulasch aus Rinds- oder Schweinefleisch. Es ist eine direkte Entlehnung des ungarischen Wortes pörkölt 'Gulasch'.