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Verbandsmitglieder kandidieren bei den Kommunalwahlen in Bayern (2)

Drei Stimmen für einen Kandidaten

Am 15. März 2020 finden in Bayern wieder Kommunalwahlen statt. Auch Mitglieder unseres Verbandes bewerben sich um ein kommunalpolitisches Mandat in einigen Städten, Gemeinden und Landkreisen, zwei von ihnen kandidieren sogar in Nürnberg und Landshut für das Amt des Oberbürgermeisters. Auf den folgenden Seiten stellen wir die Kandidatinnen und Kandidaten vor, die Sie als Wählerinnen und Wähler um ihre Unterstützung bitten und darauf aufmerksam machen, dass man bei der Gemeinde- und Stadtratswahl  einem einzelnen Bewerber bis zu drei Stimmen zukommen lassen kann. Schenken Sie also unseren Kandidatinnen und Kandidaten je drei Stimmen!

Die Kandidatenporträts wurden von der Redaktion erstellt beziehunsgweise redigiert. Die Fotos wurden von den Bewerbern zur Verfügung gestellt.

Ingolstadt: Chantal Fiedler

In Ingolstadt geht die Junge Union (JU) mit einer eigenen Liste in den Kommunalwahlkampf und hat sich ambitionierte Ziele gesetzt. Angeführt wird die Liste von Markus Meyer, bisher schon Stadtrat der CSU und stellvertretender Vorsitzender der Jungen Union Ingolstadt. Die Liste wurde bewusst offengehalten, sodass etwa die Hälfte der Kandidaten von außen kommt und der JU gar nicht angehört. Mit diesem Schritt möchte die Junge Union die eigenen jungen Themen und auch junge engagierte Lokalpolitiker nach vorne bringen.
Unter den 50 Kandidatinnen und Kandidaten im Alter von 18 bis 39 Jahren, beinahe ausschließlich Newcomer, ist Chantal Fiedler eine der jüngsten. Die 19-jährige Schülerin aus Ingolstadt ist seit 2016 Mitglied der Deutschen Banater Jugend- und Trachtengruppen (DBJT). Ihre Eltern stammen aus
Temeswar, sie selbst wurde schon in Deutschland geboren. Und trotzdem bekennt sie sich zu ihren Banater Wurzeln und ist in die Brauchtumspflege aktiv eingebunden. Bereits als Achtjährige begann sie in der Ingolstädter Trachtengruppe mitzuwirken, der sie bis Ende 2017 angehörte, wonach sie zur Banater Trachtengruppe Nürnberg wechselte.
Ihre Bereitschaft, auf der Liste der Jungen Union (auf Platz 14) zu kandidieren, begründet die
Jugendliche mit dem Wunsch, sich für die Brauchtumspflege und das Miteinander der verschiedenen Kulturen in Ingolstadt einzusetzen und damit das fortzuführen, wofür sie sich gelegentlich im Ingolstädter Kreisverband des Bundes der Vertriebenen engagiert hat. Darüber hinaus möchte sie sich auch für die Jugendarbeit stark machen.

Ingolstadt: Johann Metzger

Johann Metzger saß schon einmal im Stadtrat von Ingolstadt, und zwar von 1996 bis 2002. Damals erreichte er die politische Zustimmung für den Bau des Banater Seniorenzentrums in Ingolstadt. Die Stadt hat 1987, auch dank des Einsatzes von Johann Metzger, die Patenschaft über die Banater Schwaben in Bayern übernommen. Obwohl er als 65-Jähriger kein Amt mehr anstrebt, ließ sich Metzger im vergangenen Jahr von Oberbürgermeister Dr. Christian Lösel (CSU), der für ein zweites Mandat kandidiert, überreden, sich als Kandidat für den Stadtrat zur Verfügung zu stellen. Als Kreisvorsitzender der Banater Schwaben und des Bundes der Vertriebenen in Ingolstadt vertritt er einen großen Personenkreis, auf dessen Stimmen die CSU setzt.

Johann Metzger gehört in Bayern mit zu den „Dienstältesten“ der Landsmannschaft. Seit 1983, als er das Amt des Vorsitzenden des Kreisverbandes der Banater Schwaben in Ingolstadt übernommen hat, übte Metzger, der bis zu seiner Verrentung bei dem Ingolstädter Konzern Audi beschäftigt war, verschiedene Ämter auf landsmannschaftlicher und politischer Ebene aus. Dem Bundesvorstand
unserer Landsmannschaft gehörte er als stellvertretender Vorsitzender von 2005 bis 2017 an. Als Mitglied im Vorstand des Hilfswerks der Banater Schwaben trug er zusammen mit Helmut Schneider und Peter Krier maßgeblich zum Erfolg des Projektes Seniorenzentrum „Josef Nischbach“ bei. Im Jahr 2004 wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden des Hilfswerks gewählt, ab 2012 war er dann für kurze Zeit dessen Vorsitzender. Johann Metzger engagierte sich auch in seiner Wahlheimat. Er übernahm den Vorsitz des Bundes der Vertriebenen, den er auch heute noch innehat, und wurde für die CSU, deren stellvertretender Kreisvorsitzender er war, 1996 in den Stadtrat gewählt. Nach wie vor übt Johann Metzger das Amt des Kreisvorsitzenden unserer Landsmannschaft in Ingolstadt aus, und das seit 36 Jahren.

Für sein langjähriges beispielhaftes und verdienstvolles Wirken in verschiedenen Funktionen ist Johann Metzger im Jahr 2000 mit dem Ehrenzeichen des bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste im Ehrenamt ausgezeichnet worden.

Im Stadtrat will sich der aus Sanktandres stammende Rentner insbesondere für die Belange der Vertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler einsetzen.

Marcus König: Oberbürgermeisterkandidat in Nürnberg

Auf seiner Homepage erwähnt Marcus König, CSU-Kandidat für das Amt des Nürnberger Oberbürgermeisters, unter dem Stichwort „Engagement“  neben der Mitgliedschaft in verschiedenen Vereinen und Gesellschaften auch jene in der Landsmannschaft der Banater Schwaben. Dabei hat der 39-jährige gebürtige Nürnberger zwar einen Vertriebenenhintergrund (seine Großeltern waren Sudetendeutsche), aber keinen familiären Bezug zum Banat. Dennoch kennt er die Banater Schwaben und deren landsmannschaftliches Wirken in Nürnberg aus seiner partei- und kommunalpolitischen Arbeit wie auch durch seine Teilnahme an allen wichtigen Veranstaltungen des Kreisverbandes, des Hauses der Heimat und der Karnevalsgesellschaft „Noris Banatoris“. Zudem zählen im gegenwärtigen Stadtrat drei Mitglieder der Landsmannschaft der Banater Schwaben (Helmine Buchsbaum, Werner Henning und Andrea Loos) zu seinen Fraktionskollegen. Seiner Verbundenheit mit den Banater Schwaben verlieh er auch durch die Mitgliedschaft in der Landsmannschaft der Banater Schwaben Ausdruck.

Marcus König absolvierte eine Lehre zum Bankkaufmann und stieg bei der Commerzbank bis zum Filialdirektor auf. Er engagierte sich in der Schüler-Union, war Kreis- und Stadtvorsitzender der Jungen Union und ist Vorsitzender des CSU-Ortsverbandes St. Jobst-Erlenstegen sowie stellvertretender Vorsitzender des CSU-Kreisverbandes Nürnberg-Ost. 2008 zum ersten Mal in den Nürnberger Stadtrat gewählt, übernahm König  2017 die Führung der CSU-Fraktion im Stadtrat.

Nun strebt König, verheiratet und Vater eines Kindes, den Posten des Oberbürgermeisters an. Er tritt an mit dem Slogan „Gemeinsam neu starten“ und will den mit der OB-Wahl anstehenden zukunftsweisenden Neubeginn gestalten – zusammen mit den Nürnberger Bürgerinnen und Bürgern und seinem Team, dem auch die hier vorgestellten Stadtratskandidaten Helmine Buchsbaum, Werner Henning und Meta Reisch-Bootsch angehören. Punkten bei den Wählerinnen und Wählern will Marcus König mit den Schwerpunkten, die er in der Stadtpolitik zukünftig zu setzen beabsichtigt: intelligente Verkehrskonzepte und Investitionen in eine moderne Infrastruktur, mehr bezahlbarer Wohnraum, mehr Grünflächen und Bäume, Chancengleichheit für alle Kinder, Sicherheit und Sauberkeit des öffentlichen Raums, spürbar mehr Bürgernähe der Stadtverwaltung. Außerdem will er die Bewerbung der Stadt Nürnberg als Europäische Kulturhauptstadt 2025 unterstützen.

Der Kandidat für das höchste Amt in der Stadt war, ist und wird ein Fürsprecher unserer Landsleute sein. Sollte er zum Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg gewählt werden, haben die
Banater Schwaben einen direkten Draht zum Rathaus.

Nürnberg: Helmine Buchsbaum

„Integration ist eine Gratwanderung. Sie fordert uns alle – jene, die zu uns kommen, und uns, wenn wir die Zuwanderer im Alltag, im Beruf und in der Freizeit einbinden“, erklärt Helmine Buchsbaum, seit 2002 Stadträtin in Nürnberg. „Persönlich setze ich mich für die Integration aller ein, für
eine ausgewogene Bildung und für die Belange aller Vertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler in Nürnberg.“ Als Stadträtin, bildungspolitische Sprecherin und vertriebenenpolitische Sprecherin der CSU-Fraktion, Mitglied der Stadtratskommission für Integration und stellvertretende Vorsitzende der Kinderkommission der Stadt Nürnberg konnte die in Fibisch geborene Grundschullehrerin in den letzten Jahren einiges bewirken. Das motiviert die 59-Jährige, die zwei erwachsene Söhne hat, für ein weiteres Mandat auf Platz 8 der CSU-Liste zu kandidieren.

„Ich bin eine Banater Schwäbin in Nürnberg“, bekennt Helmine Buchsbaum gerne. Dass es kein Lippenbekenntnis ist, beweist ihre langjährige landsmannschaftliche Tätigkeit. Sie gründete und leitete in den 1990er Jahren die Kindertrachtengruppe des Kreisverbandes Nürnberg, arbeitete im Vorstand mit und leitete den Kreisverband von 1999 bis 2012. Seitdem ist sie dessen stellvertretende Vorsitzende. Die gleiche Funktion übte sie etliche Jahre auch im Vorstand des Landesverbandes Bayern aus. Darüber hinaus arbeitet sie im Vorstand des Hauses der Heimat Nürnberg, im Hilfswerk der Banater Schwaben, in einigen Bürgervereinen sowie im Nürnberger Lehrer- und Lehrerinnenverein mit.
Im Nürnberger Stadtrat will sich Helmine Buchsbaum auch weiterhin mit voller Kraft für Schule und Bildung, für Jugend, Kultur und ganz besonders für die Belange der Vertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler einsetzen. Was kann eine banatschwäbische Stadträtin bewirken? Zum einen spielt die Vernetzung der Institutionen und Vereine eine wichtige Rolle. So kann man Anliegen und Projekte wesentlich schneller umsetzen und sich auch gegenseitig unterstützen. Zum anderen hat man durch eine direkt gewählte Stadträtin einen direkten Draht zur Stadtverwaltung und kennt durch die kommunalpolitische Arbeit die Abläufe, die die Arbeit im Kreisverband erleichtern. So hat Helmine Buchsbaum den Antrag unterstützt, das Nürnberger Haus der Heimat zu erweitern, gemeinsam mit Stadtrat Werner Henning hat sie die Veranstaltung „70 Jahre Flucht und Vertreibung“ im Historischen Rathaussaal zu Nürnberg organisiert und veranstaltet gemeinsam mit dem Kreisverband Nürnberg das Gedenken am Denkmal „Flucht und Vertreibung“. Es sei sehr wichtig, auf uns als Banater Schwaben aufmerksam zu machen und die Mitbürger für unsere eigene Geschichte und Kultur zu sensibilisieren, betont Helmine Buchsbaum. Dafür will sie sich als Stadträtin weiterhin stark machen.

Nürnberg: Werner Henning

Als amtierender Stadtrat, Vorsitzender des Bundes der Vertriebenen und der Union der Vertriebenen (Arbeitsgemeinschaft der CSU) in Nürnberg sowie als Vorstandsmitglied des Hauses der Heimat Nürnberg pflegt der Siebenbürger Sachse Werner Henning enge Kontakte zu den Banater Schwaben im Raum Nürnberg, an deren Veranstaltungen er regelmäßig teilnimmt. Seit 2013 ist er Mitglied der Landsmannschaft der Banater Schwaben.

Der 65-jährige Handwerksmeister, der als selbständiger Unternehmer im Bereich Heizungs-, Sanitär- und Solaranlagen wirkt, wurde in Nadesch geboren, ist Ehrenbürger seiner Heimatgemeinde und seit über zwei Jahrzehnten sehr geschätzt als Vorsitzender der Heimatortsgemeinschaft und der Trachtentanzgruppe Nadesch.

Sein vielseitiges ehrenamtliches Engagement erfuhr Anerkennung auch von offizieller Seite durch die Verleihung des „Ehrenzeichens des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste von im Ehrenamt tätigen Männern und Frauen“. Werner Henning ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.

Als Mitglied des Stadtrats, dem er seit 2014 angehört, setzt sich Werner Henning aktiv für die Partnerschaft zwischen Nürnberg und Kronstadt ein. Er ist an vielen partnerschaftlichen Projekten beteiligt und als offizieller Vertreter der Stadt Nürnberg bei vielen hochkarätigen Veranstaltungen dabei.

„Nürnberg muss für uns und unsere Kinder lebenswert bleiben“ – unter diesem Motto tritt Werner Henning bei der bevorstehenden Wahl des Nürnberger Stadtrats erneut an. Er kandidiert auf der Liste 1 der CSU, Platz 27. Neben der Stärkung des Mittelstandes und des Wirtschaftsstandortes Nürnberg will er sich auch weiterhin für die Interessen der Vertriebenen und Aussiedler, für den Erhalt traditioneller Werte und eine stärkere Förderung der ehrenamtlichen Tätigkeiten einsetzen.

Nürnberg: Meta Reisch-Bootsch

Meta Reisch-Bootsch stammt aus Leblang bei Reps in Siebenbürgen. In Viktoriastadt erlernte sie den Beruf der Chemielaborantin, in der Stadt Nürnberg, die ihr nach ihrer 1989 erfolgten Aussiedlung nach Deutschland zur neuen Heimat wurde, ist sie seit über 25 Jahren in der Altenpflege tätig.

Die 57-Jährige engagiert sich in der CSU und wirkt in mehreren Arbeitsgemeinschaften und -kreisen der Partei mit, unter anderem in der Frauen-Union, der Union der Vertriebenen und Aussiedler (UdV) und im Arbeitskreis Polizei und Innere Sicherheit. Seit 2016 ist sie stellvertretende Vorsitzende des Integrationsrates der Stadt Nürnberg. Zudem ist Meta Reisch-Bootsch Mitglied des Verbandes der Siebenbürger Sachsen, des Vereins Haus der Heimat Nürnberg, der Landsmannschaft der Banater Schwaben sowie des Bürgervereins „Nürnberger Westen“. Der CSU-Ortsverband „Nürnberger Westen“ stellte sie als Stadtratskandidatin für die Kommunalwahl in Nürnberg auf Platz 24 der CSU-Liste (Liste 1) auf.

Meta Reisch-Bootsch will Akzente in der Bildung, im Sozialwesen und im Bereich der Integration setzen, wobei sie ihre einschlägigen Erfahrungen einbringen kann. Ihr Ziel ist es, „die soziale und interkulturelle Kompetenz für ein besseres Miteinander zwischen den Generationen und Kulturen zu fördern“. Zudem will sie sich dafür einsetzen, dass das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger insbesondere im öffentlichen Raum gestärkt wird. Da in den nächsten Jahren im „Nürnberger Westen“ riesige Wohnungsbauvorhaben realisiert werden, spricht sich die Siebenbürger Sächsin dafür aus, die Neubaugebiete mit einer guten Infrastruktur auszustatten. An der Verwirklichung der erforderlichen Maßnahmen möchte sie als Stadträtin aktiv mitwirken.